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Summer Sisters

Titel: Summer Sisters
Autoren: Ann Brashares Nina Schindler
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fünfundvierzigsten Mal. »Ama, nicht alle Bewerber erhalten ihren Wunschplatz. Unsere Komiteemitglieder überlegen lange und gründlich, was am besten zu unseren Spitzenschülern passt.«
    »Aber das passt überhaupt nicht am besten zu mir«, sagte Ama beschwörend. »Das passt am schlechtesten zu mir. Alle, die mich kennen, wissen das.«
    »Vielleicht kannst du dich mal ein bisschen von deinen festgefahrenen Vorstellungen freimachen. Ich hoffe, du bist dir darüber im Klaren, dass sich dir hier eine einzigartige Gelegenheit bietet.«
    Ama konnte sich nicht von ihren Vorstellungen frei machen. Sie wollte es nicht. Sie wusste gar nicht, wie das gehen sollte.
    Sie wollte nach Andover! Sie wollte Bücher und Bibliotheken und Lerngruppen, wo sie gute Noten kriegen konnte! Sie wollte Einsen mit Goldsternchen und Belobigungen.

    »Ich brauche etwas für meine College-Bewerbung.« Ama bemühte sich, vernünftig zu klingen. »Ich brauche einen Kurs, der für die Bewerbung anerkannt wird.«
    »Oh, keine Sorge«, sagte Mrs Sherman triumphierend. »Der Kurs wird genauso anerkannt wie alle anderen auch. Lies noch mal das Begleitheft. Dann wirst du es sehen.«
    Ama war, als würde sie in sich zusammenschrumpfen. Sie hasste es, wenn sie sich irrte, und sie hasste es noch mehr, wenn sie sich irrte, weil sie sich schlecht vorbereitet hatte.
    »Ach... echt?«, sagte sie leise. »Ama, ich verstehe, dass es nicht das ist, was du dir gewünscht hast, aber es ist ein fantastischer Kurs. Einer unserer allerbesten. Ich weiß, dass du das jetzt noch nicht so sehen kannst, aber du hast unglaubliches Glück gehabt...«
    Ama hörte gar nicht mehr zu. Sie wartete nur noch darauf, dass Mrs Sherman fertig wurde.
    »Aber könnte ich ihn nicht aus persönlichen Gründen ablehnen und einen anderen Kurs belegen?«, fragte sie vorsichtig.
    »Nur wenn du ein beglaubigtes ärztliches Attest vorlegen kannst. Natürlich kannst du das Stipendium auch ganz ablehnen.«
    Nein, auf gar keinen Fall!
    Dieses Stipendium war ein Hauptgewinn! Es würde in ihre Schulunterlagen eingetragen werden und bei der Bewerbung für ein College zählen. Das konnte sie auf gar keinen Fall ausschlagen. Außerdem würden ihre Eltern das nie erlauben.
    »Gibt es irgendwelche triftigen medizinischen Gründe?«, fragte Mrs Sherman.
    Ich habe Höhenangst. Ich hasse Insekten. Ich kann ohne mein Glätteisen und meinen Haarbalsam nicht leben.
    Waren das triftige medizinische Gründe?

    »Ich weiß nicht. Ich muss erst noch mal nachdenken«, sagte Ama besiegt.
    Sie versuchte, sich höflich zu verabschieden, und bedankte sich mehrmals. Dann beendete sie das Gespräch und machte sich auf die Suche nach ihrer Mutter.
    »Die Frau von der Stiftung sagt, es ist kein Irrtum.«
    »Ich weiß, du bist enttäuscht, chérie «, sagte ihre Mutter.
    Ama blickte auf den Scheck, der an die Unterlagen geklammert war. Noch nie hatte sie so viel Geld gehabt. Unglücklich betrachtete sie die lange Liste der Ausrüstungsgegenstände, die sie brauchte.
    Sie konnte nicht fassen, dass sie das einzige Geld, das sie jemals im Leben geschenkt bekommen hatte, für Wanderstiefel, einen Schlafsack, Thermohosen und irgendwas, das Karabiner hieß, verschwenden musste.
    Ich will da nicht hin, ich will da nicht hin, ich will da nicht hin.
    »Tja, dann werde ich wohl da hinmüssen«, sagte sie schließlich laut.
    Sie sah ihre Mutter an und wünschte sich mit aller Macht, dass sie ihr widersprechen und sofort bei der Stiftung anrufen und verlangen würde, dass man ihrer Tochter einen anderen Kurs zuwies.
    Aber ihre Mutter tat nichts dergleichen. Ihre Eltern hatten volles Vertrauen in das System. Es hatte Esi genützt und es würde Ama nützen.
    »Du bist ein gutes Kind, Ama.«
    Ama nickte, glücklich und unglücklich zugleich, wie so oft, wenn sie so gelobt wurde.

3

Ama
    Wir haben in der sechsten Klasse zum ersten Mal von der Schwesternschaft gehört - vier Mädchen, die allerbeste Freundinnen waren und miteinander durch dick und dünn gingen. Ich glaube nicht, dass man sie woanders kennt, aber in unserer Stadt sind diese vier Mädchen ziemlich berühmt. Sie sind hier auf die Highschool gegangen und hatten eine Jeans, die angeblich magische Kräfte besaß. Sie hat allen vier Mädchen gleich gut gepasst und sie haben sie immer abwechselnd angezogen und überall verziert und beschriftet. Die vier waren praktisch von Geburt an miteinander befreundet. Ich kenne die Mädchen und die Jeans nicht, nur ihre Fotos aus dem
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