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Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle

Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle

Titel: Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle
Autoren: Jackie Kessler
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pulsierte wie ein sterbendes Herz – langsam, kränklich, ungleichmäßig.
    Scheiße.
    Ich war mir nicht sicher, was schlimmer war – dass meine Freundin ihrer Aura zufolge kurz vor dem Tod stand oder dass ihr ein Dämon den Rücken massierte. Wobei Ersteres vermutlich mit Letzterem zusammenhing.
    Okay, Jesse. Ganz einfach dumm stellen. Die meisten Menschen können keine Höllenwesen sehen. Ignoriere den unverschämt muskulösen – und nebenbei krass angetö rn ten – Dämon ganz einfach. Hmmm … genauer betrachtet, gab es da eine Stelle, die keineswegs so üppig bestückt war. Scheinbar das höllische Pendant zu Steroiden.
    »Circe? Alles in Ordnung mit dir?«
    »Beachte sie gar nicht«, sagte Mr Sexy, während er mich au s giebig musterte. »Sie würde sowieso nicht verstehen, welchen Schmerz er dir zugefügt hat. Er liebt dich nicht.«
    »Er liebt mich nicht«, sprach Circe ihm nach, und ihre Stimme brach und zersprang in tausend Stücke.
    »Wer liebt dich nicht?« Okay, die Stimme immer schön ruhig halten. Und bloß keinen Blick auf Mr Sexy werfen. Du siehst ihn nämlich gar nicht, la la la …
    »Larry.« Schluchzend nannte sie seinen Namen.
    Mit aufgesetztem Lächeln tat ich etwas sehr Mutiges und z u gleich sehr Dummes: Ich ging zu ihr rüber und setzte mich direkt neben sie – in Spuckweite des kolossalen Dämons. Okay, Jesse, beachte das böse Geschöpf einfach gar nicht. Der Gestank, der von ihm ausging, war jedoch so intensiv, dass mir die Augen tränten. Inzwischen wusste ich, was es war: Schwefel.
    »Larry?«, entgegnete ich. »Dieser dürre Blonde? Süße, du hast echt was Besseres verdient als den.«
    »Du hast ihm dein Herz geschenkt«, sagte der Dämon. »Er hat darauf herumgekaut und es dir vor die Füße gespuckt. Zeig ihm, wie sehr er dich verletzt hat, dass du ohne seine Liebe nicht leben kannst.«
    Circes Atem kam stoßweise. Als ich den Arm ausstreckte, um ihre Hand zu berühren, bemerkte ich ein Röhrchen mit ve r schreibungspflichtigen Tabletten, das sie wie im Todeskrampf an ihre Brust gedrückt hielt. »Was hast du da?«
    »Er liebt mich nicht«, wiederholte Circe. »Ich habe ihm mein Herz geschenkt, und er hat darauf herumgekaut und es mir vor die Füße gespuckt.«
    Oh-oh. Ein infernalischer Cyrano de Bergerac. Das waren wahrlich schlechte Neuigkeiten. »Süße, da draußen gibt’s noch andere Typen.«

»Ich kann ohne seine Liebe nicht leben.« Ihre Stimme verlor sich, so als hätte jemand den Ton abgedreht. Irgendetwas in ihren Augen erlosch. Sie drehte am Verschluss des Röhrchens. Mit hauchdünner Stimme setzte sie hinzu: »Ich werde es ihm b e weisen.«
    Ich packte ihren Arm, aber sie entriss ihn mir gleich wieder. Mann, was für eine Kraft! Während ich meine schmerzende Hand massierte, warf ich einen flüchtigen Blick hinter sie. Jep, der Dämon hielt ihre Schultern noch immer fest umklammert. Er hatte nicht vollständig von ihr Besitz ergriffen, aber er beei n flusste offensichtlich ihre Handlungen.
    Elender Betrüger.
    »Beweis ihm, dass du immer noch deinen Stolz hast«, sagte Mr Sexy. »Schluck die Pillen und zwar alle.«
    »Ich habe immer noch meinen Stolz«, sprach sie mit monotoner Stimme. Sie öffnete das Röhrchen.
    Ich berührte ihren Ellbogen. »Circe, hör mir zu. Unerfüllte Liebe ist echt scheiße, aber sie ist es nicht wert, sich dafür umzubri n gen. Komm schon, Süße, das da ist eine dumme Idee.«
    Sie schüttete einige der blauen Pillen in ihre Handfläche.
    Verdammt. Na gut, versuchen wir es mal mit Schocktherapie. Ich verpasste ihr eine fette Ohrfeige. Der Knall hallte durch den ganzen Raum.
    Blinzelnd wandte sie sich von ihrem Spiegelbild ab und sah mich an. Mein Handabdruck zeichnete sich leuchtend rot auf ihrer Wange ab. »Jesse …?«
    »Vergiss dieses dürre blonde Arschloch«, erwiderte ich. »Er ist es nicht wert.«
    »Sie versteht nicht, wie sehr er dich verletzt hat«, versetzte Mr Sexy.
    Circes Echo folgte prompt: »Er hat mich verletzt …«
    »Süße, er weiß überhaupt nicht, was er sich da entgehen lässt.

Du bist eine attraktive, witzige, wundervolle Frau. Und wenn er davon nichts wissen will, dann ist er ein Vollidiot! «
    Sie starrte das Röhrchen und die Pillen in ihrer Hand an. »Fi n dest du?«
    »Und höchstwahrscheinlich impotent.«
    Das brachte mir ein zaghaftes Lächeln ein. »Echt?«
    Ich fuhr fort: »Hab ich mal irgendwo gelesen, in so einem B u siness-Magazin: Je höher der Grad an Vollidiotie, desto höher die
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