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Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle

Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle

Titel: Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle
Autoren: Jackie Kessler
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durften. Inzwischen ermuntern wir sie, sich ein bisschen zu beeilen.«
    Ich schob meine Angst beiseite, um verächtlich zu schnauben. Selbst ein Exdämon glaubt an gewisse Sündenstandards. »Ihr Arschlöcher seid doch alle Betrüger.«
    »Die Zeiten ändern sich, Schlampe.« Seine Augen verschleierten sich für einen Moment und verblassten zu etwas Altem, Abg e nutztem. Er ließ meine Haare los. »Wir können nicht zulassen, dass die Welt schlechter ist als die Hölle.«
    Ich verstand, worauf seine Worte anspielten, und bekam eine Gänsehaut. Die Menschen meinen, der Teufel wäre der König der Hölle. Doch sie täuschen sich. Der Teufel – der namenlose Gegenspieler des Allmächtigen – existiert schon viel, viel länger als jedes Himmels - oder Höllenwesen. Das Einzige, was ihn davon abhält, die Menschheit mitsamt ihrer Welt zu zerstören, ist die Hölle. Die Folter armer Seelen bereitet dem Teufel einen Heidenspaß.
    Zumindest war das mal so.
    Ich schlang mir die Arme fest um den Körper und sagte: »Euer König ändert also die Regeln. Er bringt neuen Schwung in den Laden.«
    »Du hast ja keine Ahnung, wie viel sich bereits verändert hat.« Der Arrogante schüttelte sich wie ein nasser Hund und eroberte seinen boshaften Zorn zurück, begleitet von einem gefährlichen Haifischgrinsen – zahnreich und gierig. »Und das heißt, wir können eure Taten mehr denn je beeinflussen, Schlampe. Oder, um es in einer Sprache auszudrücken, die selbst du verstehst: Wir dürfen euch verführen.«
    Arrogantes Arschloch. »Du solltest dir einen besseren A n machspruch ausdenken.«
    »Wie lautet noch mal dieser treffende Satz, mit dem sich die Menschen so gern herausreden? Ah ja: ›Der Teufel hat mich dazu getrieben.‹ Ein bisschen altmodisch.« Seine Augen glän z ten. »Und doch zutreffender denn je.«
    Ich schluckte schwer. Wenn die Höllenwesen die Handlungen der Menschen ab sofort aktiv beeinflussten, sie dazu ermutigten, rasant zu leben und jung zu sterben, dann dürfte das Leben wohl um einiges interessanter werden. Merke: Dringend versuchen, nur noch reine Gedanken zu denken.
    Oh, würg, wem wollte ich eigentlich etwas vormachen?
    »Ich kann mit unerschütterlicher Überzeugung sagen: Wir sehen uns in der Hölle, Schlampe. Aber weißt du was?«, setzte er hinzu. »Ohne dich und deine Furienfreundin ist die Hölle besser dran.«
    Ich runzelte die Stirn und fragte mich, wie er das wohl meinte. Meg war doch nach wie vor in der Hölle. Wie die meisten G e schöpfe, die nicht von Natur aus gut waren, hatten die Furien sich in der Hölle niedergelassen. Wo sollte Meg wohl sonst sein, wenn nicht dort?
    Schluss jetzt. Denk nicht an sie. Sie hat dich betrogen, sie hat dich in den Tod rennen lassen.
    Ihre Stimme, wie ein sanfter Kuss in meinem Bewusstsein: Jeder tut das, was er tun muss.
    »Bis zum nächsten Mal, Schlampe.« Mit einem Grinsen, das aussah, als hätte er gerade einen Süßwarenladen voller Kinder verspeist, verschwand der Arrogante in einer Schwefelwolke.
    Es gibt doch nichts Schlimmeres als einen Dämon mit einem alten Groll. Und einem kleinen Schwanz.

Kapitel 2
    Pauls Wohnung (I)
     
    Drei Stunden und achthundert Dollar später lag ich bis zum Kinn in einem luxuriösen Vollbad und hing meinen schmutzigen G e danken nach, während mein Körper blitzsauber wurde. Ich hatte zwar einen Reingewinn von über tausend Dollar gemacht, alle r dings hatte Circes Durst meinen Ertrag erheblich geschmälert. Das Mädel konnte saufen wie ein Loch. Nach unserem gemei n samen Besäufnis hatte ich sie in ein Taxi gesetzt und den Fahrer großzügig bezahlt, damit er dafür sorgte, dass sie sicher und wohlbehalten in ihrer Wohnung ankam.
    Diese blödsinnige Menschlichkeit ruinierte mir völlig den Stil. Musste an der Seele liegen. Als Nächstes würde mir noch ein Heiligenschein wachsen. Bah.
    Pauls Badewanne lieferte alle notwendigen Vorzüge: blubbernde Blasen, die mich an der Nase kitzelten, und einen abnehmbaren Brausekopf, der mich an noch empfindsameren Stellen kitzelte. Auf dem Badewannenrand standen blasse Teelichter, die in e i nem wannen, intensiven Gelb leuchteten, das mich an überreife Mangos erinnerte, die kurz vorm Verderben waren.
    Mmmm.
    Ich schloss die Augen und sog den zarten Lavendelduft tief in mich ein. Wer auch immer diese Aromatherapie-Kerzen erfu n den hatte, dem sollte ein nationaler Feiertag gewidmet werden.
    Zugegeben, Lavendel war nicht annähernd so beruhigend, wie an einer heißen Tasse Tee zu
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