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Suitable Lover

Suitable Lover

Titel: Suitable Lover
Autoren: Francisca Dwaine
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war es verrückt, aber Nathans andere Seite machte es schwer zu glauben, dass er wirklich ein Verbrecher war.
    Chris schüttelte den Kopf, als er nach der letzten Runde nachts in seinem Bett lag. Es war unsinnig darüber nachzudenken. Nichts als Wunschdenken konnte das sein, hatte Chris doch in den letzten Wochen genug von den zwielichtigen Geschäften mitbekommen.
    Es dauerte lange in dieser Nacht, bis Chris schließlich einschlief. Seine Gedanken waren einfach zu durcheinander und sein Herz hämmerte unaufhörlich gegen seine Brust.
     
    ***
     
    Die nächste Pokerrunde sollte die Entscheidende werden. Am Morgen des Freitags drei Wochen nach Chris‘ erster Begegnung mit Nathan bekam er einen Anruf. Bright blaffte ihm über den Hörer zu, dass sich der Boss der Anchellos angekündigt hatte. Nathan wollte von Chris, dass er sich besonders gut anzog, um einen guten Eindruck zu machen.
    Für einen kurzen Moment wollte Chris fragen, ob er wirklich dabei sein musste, wenn sie doch nicht gegen Fesslo spielten, doch diese Frage verstarb in seiner Kehle. Er
wollte
dabei sein.
    Etwas in ihm wollte Nathan nicht allein mit diesem Mann lassen. Es war natürlich Unsinn – was sollte er auch ausrichten können? – aber dennoch war sich Chris sicher, dass er es bereuen würde, wenn er Nathan am Abend nicht zur Seite stand.
    »Hast es kapiert? Dann sei heute Abend um zehn im Klub. Ich kann dich diesmal nicht holen. Hab Besseres zu tun.«
    »Was denn?«
    »Das geht dich nen Scheiß an! Komm nicht zu spät!« Mit diesen freundlichen Worten hatte Bright aufgelegt. Für ein paar Sekunden stand Chris noch mit dem Hörer in der Hand da, legte dann auf und wählte Daniels Nummer. Wenn er wirklich einen guten Anzug brauchte, dann sollte er nicht mit seinen alten Klamotten dort auftauchen.
     
    ***
     
    Um kurz vor zehn stand Chris vor dem
Seven Stars
. Er fragte sich kurz, ob er die Hintertür versuchen sollte, als er Daniels Cousin am Eingang sah und der ihm zuwinkte. Chris eilte zu ihm.
    »Dieser komische Anzugskerl hat mir gesagt, dass ich dich reinlassen soll«, sagte der Türsteher. »Was hast du denn mit solchen Leuten zu schaffen? Und ist das nicht Daniels‘?«
    Chris schaute an sich herunter. Er trug einen normaler schwarzen Anzug. Nicht gerade einer, der an Nathans Designerkleidung rankam, aber besser als alles, das Chris im Schrank hatte.
    »Ja, ich hab ihn mir geliehen. Und keine Sorge, ich hab nicht
wirklich
etwas mit ihnen zu tun.«
    »Das will ich dir auch geraten haben. Diese Kerle sind nicht gut und du studierst doch Jura, oder? Versau dir bloß nicht die Zukunft, Mann. Und was noch wichtiger ist: Zieh meinen kleinen Cousin in nichts mit rein, klar?«
    Chris nickte und trat in den Klub hinein. Ein merkwürdiges Gefühl machte sich in seinem Magen breit. Eine Mischung aus Unbehagen und Schuldgefühlen. Daniels Cousin hatte Recht. Er hatte gerade erst sein Studium begonnen, wollte Anwalt werden und umgab sich trotzdem mit diesen Verbrechern. Natürlich hatte er keine andere Wahl, aber er fühlte sich schuldig, weil es ihm nicht so viel ausmachte, wie es eigentlich sollte. Nathan war ein Verbrecher, ganz egal wie wenig Chris diese Tatsache akzeptieren wollte, und umso schneller er hier weg war, desto besser.
    Er ging geradewegs zum Hinterzimmer, vorbei an den tanzenden Gästen und einem immer noch erstaunt dreinblickenden Jerry, und klopfte an die Tür. Bright öffnete sie nach ein paar Sekunden, knurrte leicht, als er Chris sah, und ließ ihn hinein.
    Nathan saß bereits an dem vorbereiteten Pokertisch und redete mit Deaton. Chris ging auf ihn zu und er blickte auf. Ein Grinsen brach für einen Moment auf seinem Gesicht aus, das Chris‘ Herzen einen Stich versetzte. Wie konnte ein bloßer Blick seine Entschlossenheit so leicht ins Wanken bringen?
    »Nicht schlecht«, sagte Nathan und schaute Chris von oben bis unten an. »Du hast Geschmack.«
    »Ist nicht meiner«, flüsterte Chris. Er versuchte, Nathans Blick auszuweichen. Nur noch heute ... er musste nur noch den heutigen Abend überstehen und dann konnte er zurück in sein normales Leben.
    Nathan sah ihn durchdringend an. Chris musste ihn nicht sehen, um das zu wissen. Er konnte seine Augen spüren.
    »Gut. Wir wissen nicht viel über Anchello, aber er soll sehr auf das Aussehen achten. Heute muss alles stimmen.«
    »Und dann ... wenn das hier vorbei ist, dann kann ich gehen?« Diesmal schaute Chris Nathan an. Er musste sehen, was in ihm vorging, musste versuchen,
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