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Suitable Lover

Suitable Lover

Titel: Suitable Lover
Autoren: Francisca Dwaine
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belog sich selbst. Auch zuhause, auch außerhalb der Gefahr hatte er diese Abende herbeigesehnt. Nathan war zwar in einiges verstrickt, hatte Chris aber immer gut behandelt. Nie hatte er ihm das Gefühl gegeben, er müsste sich von ihm anfassen lassen. Nie hatte er dafür gesorgt, dass er Angst haben musste. Stattdessen war seine Nähe ein unschätzbarer Trost gewesen.
    Für den Bruchteil einer Sekunde verspürte Chris den Drang, zurückzugehen. Was würden sie dann tun? Ihn rausschmeißen? Umbringen?
    Ein Teil von ihm, die Vernunft vermutlich, sagte Chris, dass das passieren musste und dennoch zog es ihn zurück. Wenn er zurückgehen würde, konnte Nathan ihn ein zweites Mal ziehen lassen?
    Er wollte sich gerade umdrehen, als eine Hand ihn an der Schulter packte.
    »Chris, Mann, du musst hier weg!«, meinte Jerry und sah sich hektisch um. »Einer der Typen ist gerade rausgekommen und ich hab ihn reden gehört. Sie wollen dich kalt machen, sobald du den Klub verlässt!«
    Chris starrte ihn entgeistert an. »Aber das ... kann nicht sein. Sie wollten mich gehen lassen.«
    »Bist du irre?! Nachdem, was du weißt? Sie haben dir das nur gesagt, damit sie dich ohne Probleme draußen erledigen können.«
    Chris Herz bebte. Natürlich würde niemand ihn einfach so gehen lassen, aber ... aber er konnte das nicht glauben. Oder waren es Bright und Deaton, die das planten? Wusste Nathan vielleicht nichts davon?
    »Komm mit nach hinten!«, rief ihm Jerry zu und nahm seine Hand. Du kannst durch die Küche gehen und die Hintertür benutzen.«
    »Bringt dich das nicht in Schwierigkeiten?«
    Jerry winkte ab. »Ich wollte hier eh verschwinden«, sagte er. »Hab genug von den ganzen zugedröhnten Idioten. Komm!« Er zog Chris in die Küche und zum Hintereingang.
    Nachdem sie hinausgegangen und in die kühle Nachtluft getreten waren, blieb Chris stehen.
    Das war doch merkwürdig. Nathan würde ihm sicher nichts tun wollen und Bright und Deaton taten nichts hinter Nathans Rücken.
    Chris wollte sich gerade umdrehen, als er ein metallisches Klicken hinter sich hörte. Etwas Hartes drückte sich in seinen Rücken.
    »Keinen Laut«, zischte Jerry ihm zu.
    »Aber ... warum?«
    »Warum?« Chris konnte ein Lachen in Jerrys Stimme hören. »Dieser Anchello zahlt gut. Normalerweise sind es nur Organe, auf die er abfährt, aber diesmal ist es wohl das ganze Paket. Du hast Glück gehabt ... wärst du nicht so tollpatschig am ersten Abend gewesen, dann wärst du längst um einige Kilos leichter. Weißt du eigentlich, wie lange ich hier auf einen gesunden Körper wie deinen warten muss? Aber du musstest ja den Scheiß-Drink verschütten.«
    Chris‘ Gedanken rasten. Darum war ihm also so schwindlig gewesen! Jerry hatte versucht, ihn zu betäuben.
    »Dann bist du derjenige, der mit Organen handelt?«
    »Alles im Auftrag der Anchellos. Ein lukratives Geschäft«, sagte Jerry. »Besonders Leber und Nieren bringen eine schöne Summe. Bei dir hätte ich es sogar mit dem Herz versucht, aber Anchello zahlt mehr, wenn ich dich ohne Kratzer abliefere.«
    Das Herz schlug Chris bis zum Hals. Wie sollte er nur aus dieser Situation herauskommen? Er musste Jerry irgendwie überwältigen. Besonders stark schien er nicht zu sein. Wenn nur diese verdammte Pistole nicht wäre!
    Dann schrie eine Stimme, »Wo ist dieser verdammte Hurensohn schon wieder?«, und Jerry, kurz abgelenkt von seinem Chef, ließ die Pistole an Chris‘ Rücken sinken.
    Chris nutzte die Chance. Er trat blitzschnell zur Seite und rammte seinen Ellbogen in Jerrys Gesicht. Ein Schuss löste sich und verfehlte Chris nur knapp. Jerrys Nase blutete und er hielt sie mit einer Hand, ließ aber die Waffe nicht los.
    »Du verdammter ...!« Erneut zielte er auf Chris, doch dieser, von Adrenalin angetrieben, griff nach Jerrys Handgelenk und riss die Waffe hoch. Sie rangen miteinander und ein zweiter Schuss löste sich. Chris riss Jerrys Arme zur Seite und die Waffe fiel aus seiner Hand. Eine Faust kollidierte mit Chris‘ Wange und Schmerz explodierte in seinem Gesicht.
    Chris biss die Zähne zusammen, als Jerry ihn angrinste. Der Mann war kaum noch zu erkennen, so blutüberströmt war sein Gesicht.
    »Vergiss den Arsch. Ich mach dich lieber gleich kalt!«, blaffte er und raste auf Chris zu. Dieser wich der nahenden Faust gerade noch aus und ganz so, als ob das alles jemand anderem passierte, erinnerte er sich an einen Moment in seiner Vergangenheit.
    Auch damals hatte jemand versucht, ihn
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