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Süßes Spiel der Sehnsucht

Süßes Spiel der Sehnsucht

Titel: Süßes Spiel der Sehnsucht
Autoren: Nicole Jordan
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bevor sie unvermittelt das Thema wechselte. »Geben Sie es zu, Lord Danvers, Sie wollen die Verantwortung für uns gar nicht. Gestehen Sie.«
    Eine Lüge brachte er nicht über die Lippen. »Nun gut, es ist wahr, ich will sie nicht.«
    »Und warum vergessen Sie uns dann nicht einfach? «
    »Ich bezweifle, dass irgendjemand, der Ihnen begegnet ist, Sie einfach vergessen kann, Miss Loring«, erwiderte Marcus trocken. Als sie ihn wütend ansah, fügte er seufzend hinzu: »Ich bin jetzt für Sie verantwortlich, ob es uns gefällt oder nicht, und ich werde mich nicht vor meiner Pflicht drücken, für Ihr Wohlergehen zu sorgen. Sie werden feststellen, dass ich gar kein Ungeheuer bin, und darüber hinaus bin ich vermögend genug, um Ihre Mitgift zu finanzieren.«
    Nun reckte sie wieder das Kinn. »Wie ich schon erwähnte, wollen wir Ihre Almosen nicht. Unser Institut erlaubt uns angemessene finanzielle Unabhängigkeit.«
    Zugegeben, diese Schule oder dieses Institut, das sie ansprach, machte ihn neugierig. »So weit ich es verstanden habe, handelt es sich bei diesem Institut um ein Pensionat? «
    In gewisser Weise. Wir bringen wohlhabenden jungen Damen, die nicht in höherem Stand geboren wurden, Haltung, Benehmen und korrekte Sprache bei.«
    »Mit anderen Worten dressieren Sie einfache Mädchen zu Debütantinnen. Wie überaus ungewöhnlich, Miss Loring.«
    Sie kniff die Augen ein wenig zusammen. »Sie machen sich über mich lustig.«
    »Schon möglich.« Eigentlich tat er es nicht. Er fand es wirklich bewundernswert, dass sich Arabella und ihre Schwestern eine Beschäftigung gesucht hatten, mit der sie sich ihren Lebensunterhalt verdienen konnten. Damit standen sie unter den Frauen dieser Nation allein auf weiter Flur, würden die meisten von ihnen sich doch lieber tot stellen, als tatsächlich für ihren Unterhalt zu arbeiten. Aber er konnte dennoch nicht umhin, sie zu provozieren, und sei es nur, um dieses herrliche Funkeln in ihren grauen Augen zu sehen.
    »Und Ihre Schwestern unterrichten dort auch?«, fragte er.
    »Ja, nebst zwei anderen Damen, mit denen ich befreundet bin. Unsere Schirmherrin ist Lady Freemantle, die uns vor drei Jahren bat, ein solches Institut zu eröffnen. Sind Sie mit ihr bekannt? Ihr verstorbener Gatte war ein Baron, Sir Robert Freemantle.«
    Marcus nickte. »Ja, ich bin mit ihr bekannt. Doch bin ich mir nicht sicher, ob es meinen Mündeln angemessen ist, an einer Schule zu unterrichten, so anspruchsvoll sie auch sein mag. Ihnen ist klar, dass ich als Ihr Vormund. einer Weiterbeschäftigung zustimmen muss? «
    Arabella wirkte gereizt. »Ich versichere Ihnen, es ist ein vollkommen anständiges Institut.«
    »Manch einer würde Ihre Einstellung als blaustrümpfigen Unsinn abtun. «
    Natürlich war es gemein von ihm, sie derart zu reizen, aber das Vergnügen, ihr Aufbrausen mitzuerleben, war einfach zu groß.
    Leider schien sie ihn zu durchschauen. »Sie werden mich nicht dazu bringen, die Beherrschung zu verlieren, Mylord.«
    »Nicht?«
    Als er einen Schritt näher trat, erstarrte sie und blickte zu ihm auf, als fände sie ihn faszinierend. Dann aber machte sie den Rücken besonders gerade und sah ihm direkt in die Augen. Offenbar wollte sie ihn herausfordern. Indes überkam Marcus der abwegige Drang, sie in die Arme zu nehmen und zum nächsten Bett zu tragen.
    Eine solch primitive Regung hatte sich seiner bisher noch bei keiner Frau bemächtigt, und in diesem Fall, da es sich um sein Mündel handelte, war sie fürwahr unangebracht.
    Arabella atmete hörbar ein. Offensichtlich kämpfte sie um ihre Fassung - genau wie er. »Ich wage zu unterstellen, Mylord, dass Ihr Urteilsvermögen getrübt ist. Warum sonst könnte es Ihnen so schwerfallen, sich mit der Tatsache abzufinden, dass wir nicht unter Ihrer Obhut stehen wollen? Wir wünschen weder Ihre finanzielle Hilfe, noch sind Sie in irgendeiner anderen Form verpflichtet, uns zu unterstützen.«
    »Im Testament steht anderes. «
    »Dann werde ich eigene Anwälte engagieren müssen, um das Testament anzufechten.«
    »Und wie wollen Sie die bezahlen? Sie verfügen nicht über die Mittel, meine Vormundschaft vor Gericht anzufechten.«
    »Unsere Schirmherrin wird uns helfen. Lady Freemantle glaubt nicht daran, dass Frauen genötigt sein müssen zu heiraten, und sie sicherte uns Unterstützung zu. Natürlich ist sie nicht so wohlhabend wie Sie, aber ihr Vater vermachte ihr ein beträchtliches Vermögen aus seinen Produktions- und
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