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Süßes Spiel der Sehnsucht

Süßes Spiel der Sehnsucht

Titel: Süßes Spiel der Sehnsucht
Autoren: Nicole Jordan
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sollte.«
    In ihren Augen funkelte es. »Ach ja? Nun, ich denke nicht, dass Sie geeignet sind, >über uns zu wachen<, wie Sie es ausdrücken. Sie verfügen über keinerlei Erfahrung, was eine Vormundschaft betrifft.«
    Marcus war froh, sie widerlegen zu können. »Ganz im Gegenteil! Ich habe sogar einige Erfahrung diesbezüglich, bin ich doch seit zehn Jahren der Vormund meiner Schwester. Sie ist jetzt einundzwanzig, im selben Alter wie Ihre jüngste Schwester Lilian - die ein veritabler Wildfang ist, wie mir zu Ohren kam. «
    Arabella war für einen Sekundenbruchteil sprachlos. » Dem mag vielleicht so sein, nur sollte man dabei bedenken, dass Lily in einem recht empfindlichen Alter war, als unsere Mutter uns verließ. «
    »Und was ist mir Ihrer Schwester Roslyn? Dem Vernehmen nach macht ihre außergewöhnliche Schönheit sie zum Ziel manch unangemessener Werbung vonseiten zwielichtiger Herren. Ich vermute, dass ihr der Schutz eines Vormunds sehr wohl zugutekäme.«
    »Roslyn kann sehr gut auf sich selbst aufpassen. Wie wir alle. Das haben wir bereits, seit wir deutlich jünger als heute waren.«
    »Und was für eine Zukunft erwartet Sie? «, konterte Marcus. »Ihrer aller Chancen auf angemessene Heirat wurden vernichtet, als Ihre Eltern beliebten, gleich beide hintereinander einen schrecklichen Skandal über die Familie zu bringen.«
    Für einen flüchtigen Moment erkannte er den Schmerz in Arabellas Zügen. Doch sie rang sich gleich wieder ein Lächeln ab. »Als wüsste ich das nicht«, sagte sie leiser. »Aber sei es drum, es ist nicht Ihre Angelegenheit.«
    Marcus schüttelte den Kopf. »Ich verstehe, warum Sie mich verabscheuen, Miss Loring. Ich bin ein Fremder, der plötzlich über Ihr Heim bestimmt ... «
    »Ich neide Ihnen weder den Titel noch den Besitz. Was ich Ihnen übelnehme, ist Ihre gänzlich unbegründete Vermutung, wir wollten verheiratet werden. «
    Das brachte ihn zum Schmunzeln. »Ich halte es keineswegs für unbegründet, Ihnen Ehemänner finden zu wollen. Jede junge Frau von Stand strebt gewöhnlich danach, angemessen verheiratet zu werden. Sie hingegen benehmen sich, als hätte ich Sie beleidigt.«
    Arabella war anzusehen, dass sie kaum mehr die Beherrschung wahrte. »Vergeben Sie mir, sollte ich diesen Eindruck erweckt haben, Mylord. Ich weiß, dass Sie es nicht als Beleidigung meinten ... «
    »Sie können unmöglich so töricht sein, fünftausend Pfund für jede auszuschlagen.«
    »Offen gestanden, ja, ich ... « Sie brach mitten im Satz ab, um reumütig zu lachen. Der Klang ging ihm durch und durch. Nein ich werde nicht zulassen, dass Sie mich provozieren, Mylord. Ich kam heute Morgen in der festen Absicht hierher, höflich zu sein."
    Leider ertappte Marcus sich dabei, wie er viel zu gebannt auf ihren wundervollen Mund starrte. Er musste sich zur Raison rufen, um etwas zu erwidern - zu spät, denn sie redete weiter.
    »Möglicherweise scheint Ihnen unser Entschluss wenig nachvollziehbar, Lord Danvers, aber meine Schwestern und ich möchten nicht heiraten. «
    »Warum nicht? « Als sie nicht antwortete, riet Marcus einfach. »Ich vermute, es hat mit dem fragwürdigen Beispiel zu tun, das Ihre Eltern Ihnen gaben.«
    »Hat es«, gestand Arabella ein wenig zerknirscht. »Unsere Eltern waren wild entschlossen, sich gegenseitig das Leben zur Hölle zu machen, und stritten bei jeder Gelegenheit. Nach all der Bitterkeit, die wir zu Hause erlebten, ist es da ein Wunder, dass wir eine Aversion gegen arrangierte Ehen hegen? «
    In Marcus regte sich Mitgefühl. »Mir ist dieses Gefühl vertraut. Meine eigenen Eltern haben nur höchst selten das demonstriert, was man als ein harmonisches Zusammenleben bezeichnet. «
    Kaum schlug er sanftere Töne an, betrachtete sie ihn eingehender. Dann aber wandte sie den Blick gleich wieder ab, um sich auf den Sonnenstrahl zu konzentrieren, der durchs Fenster hereinfiel. »Auf jeden Fall müssen wir nicht heiraten. Wir verfügen über genügend Einkommen, um uns selbst zu ernähren.«
    »Einkommen?«
    »Hätten Sie sich die Mühe gemacht, meine Briefe zu lesen, wüssten Sie von unserer Schule.«
    »Ich las Ihre Briefe! «
    Sie sah ihn streng an. »Leider waren Sie nicht so freundlich, sie zu beantworten. Vielmehr instruierten Sie Ihre Anwälte, die Korrespondenz zu erledigen.«
    »Ich bekenne mich schuldig. Allerdings muss ich zu meiner Verteidigung anführen, dass ich plante, Sie nächste Woche aufzusuchen.«
    Als er sie anlächelte, holte Arabella tief Luft,
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