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Süßer Mond - Süßer Mond - Dark Guardian - 01 Moonlight

Süßer Mond - Süßer Mond - Dark Guardian - 01 Moonlight

Titel: Süßer Mond - Süßer Mond - Dark Guardian - 01 Moonlight
Autoren: Rachel Hawthorne
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Zaun, mit hochaufragenden, spitzen Lanzen. Wölfe patrouillierten daran entlang. Trotz der außergewöhnlichen Ansicht fügte sich das Ganze recht gut in die Landschaft ein, sodass ich es erst bemerkte, als wir direkt davorstanden.
    Am Tor befand sich ein Tastenfeld, in das Lucas eine Zahlenkombination eingab, woraufhin sich die schwere Absperrung langsam öffnete. Die Anlage schien eine Kombination aus antiken und modernen Elementen zu sein.
    Lucas nahm meine Hand und führte mich den ungepflasterten Weg zu dem imposanten Bauwerk aus Ziegeln und Granitsteinen. Zwei winzige Terrier kamen bellend um die Ecke gelaufen. Lucas ging in die Hocke und streichelte sie.
    »Sind das wirkliche Hunde?«
    Er lachte. »Natürlich.«
    »Können wir mit Hunden kommunizieren?«
    »Klar. Du sagst einfach ›Sitz‹, ›Platz‹ und ›Fuß‹. Ich kann dir die Befehle beibringen.«
    Lachend knuffte ich seinen Arm. »Sehr witzig.«
    »Man kann ihre Gedanken nicht lesen«, sagte er und erhob sich. Die kleinen Hunde rannten davon. »Ich weiß nicht mal, ob sie überhaupt etwas denken.«
    »Ich muss wohl lernen, unsere Grenzen zu akzeptieren, und von dem ausgehen, was wir sind, und nicht von dem, was wir nicht sind.«

    »So ungefähr.«
    Ich schaute mich um. »Und wo genau ist das Dorf?«
    »Es gibt noch ein paar Gebäude drumherum, aber das meiste ist verschwunden außer diesem hier.«
    »Es sieht aus wie ein riesiges Herrenhaus oder so.«
    »Es ist groß genug, um alle Gäste unterzubringen, die zur Sonnwendfeier herkommen«, erklärte Lucas. »Nur die Älteren leben dauerhaft hier. Die anderen kommen nur zur Sommersonnenwende. Bis dahin dauert es noch ein paar Wochen. Deshalb sind jetzt noch nicht viele hier.«
    »Das macht nichts. So kann ich mich langsam an alles gewöhnen.«
    Wir gingen die breite Steintreppe hoch, die zur Eingangstür führte. Lucas schob sie auf. Als wir ins Innere traten, war ich überwältigt.
    Es war unvorstellbar riesig. Eine breite, geschwungene Treppe führte aus der Eingangshalle nach oben. Dicht an dicht hingen Porträts an den Wänden, und ein gewaltiger Kronleuchter tauchte alles in strahlendes Licht. Ich fühlte mich wie in der Villa eines Multimilliardärs.
    »Es ist nicht gerade eine Blockhütte«, sagte ich.
    Lucas kicherte. »Nein.«
    »Wohnst du auch in so einem Monstrum?«
    »Ich wohne im Studentenheim.«
    Ich lächelte. »Du weißt, was ich meine. Bist du in so einer Villa aufgewachsen?«
    »Nein. Wir haben in einem normalen Haus gelebt.«
    Es fiel mir immer noch schwer, die Gestaltwandler in irgendeiner Weise als normal zu betrachten.
    »Lucas!«, dröhnte eine tiefe Stimme, und ein Mann mit
silbrigem Haarschopf trat aus einem der angrenzenden Räume - ich konnte einen kleinen Blick hineinwerfen und nahm an, dass es sich um eine Art Salon handelte.
    Lucas wurde vollkommen ernst. »Dad.«
    Das war Lucas’ Vater? Er sah aus wie - ungelogen, er sah aus, als könnte er Politiker sein. Er schloss Lucas in seine kräftigen Arme. Ich sah ein paar Tränen in seinen Augen, die so silbrig schimmerten wie Lucas’ Augen.
    Er schob Lucas ein wenig zurück, hielt seine Arme jedoch weiterhin umfasst.
    »Es tut mir so leid wegen Devlin«, sagte Lucas. »Ich hatte keine andere Wahl.«
    »Es ist schwer, aber es ging ja schon eine Weile so. Wir haben ihn schon vor langer Zeit verloren. Die Trauer ist hart, doch sie gibt uns auch die Möglichkeit, Frieden zu schließen.«
    »Mutter …«
    »Sie hat es verstanden. Es musste so kommen. Devlin hat uns und sich selbst verraten.« Mit seiner großen, kräftigen Hand klopfte er Lucas auf die Schulter. »Du darfst dir nicht die Schuld daran geben.«
    Trotz der tröstenden Worte seines Vaters wusste ich, dass auf Lucas eine Bürde von Schuld lastete. Wie könnte es anders sein? Er wäre nicht der Junge, den ich liebte, wenn er keine Gewissensbisse hätte.
    Sein Vater richtete seine Aufmerksamkeit auf mich. »Das muss Kayla sein.«
    »Ja, Sir.«
    Mr. Wilde schenkte mir ein feines Lächeln. »Du erinnerst mich an deine Mutter.«

    Ich schnappte nach Luft. »Sie haben sie gekannt?«
    »Aber ja. Deinen Vater auch. Herzensgute Menschen.«
    »Vielleicht könnten Sie mir irgendwann ein bisschen von ihnen erzählen. Ich habe so wenige Erinnerungen.«
    »Das mache ich gern.«
    »Oh, Lucas!« Eine attraktive Frau mittleren Alters eilte aus dem Salon und schloss ihn in die Arme. Sie beugte sich zurück und umschloss sein Gesicht mit ihren Händen. Tränen traten in ihre Augen.
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