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Süßer Mond - Süßer Mond - Dark Guardian - 01 Moonlight

Süßer Mond - Süßer Mond - Dark Guardian - 01 Moonlight

Titel: Süßer Mond - Süßer Mond - Dark Guardian - 01 Moonlight
Autoren: Rachel Hawthorne
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damit unsere menschliche Seite mit unserer Wolfseite gleichziehen konnte. Die Reihenfolge schien verkehrt, aber es blieb uns wohl keine andere Wahl, da ich nichts über meine wahre Identität gewusst hatte. Das Unbekannte ragte beängstigend vor mir auf.
    Ich weiß nicht, wie lange ich umherging. Ich wanderte, bis meine Beine zu müde zum Weglaufen und zum Erklimmen der steilen Hänge waren, die uns umgaben.
    Stell dich deinen Ängsten , hatte Dr. Brandon gesagt.
    Aber nie im Leben hätte er sich die Ängste vorstellen
können, die in diesem Moment durch mein Inneres tobten. Am Waldrand blieb ich stehen und wartete. Der Mond stieg höher. Ich hatte ihn immer als friedvoll empfunden. Er hatte die Macht, die Gezeiten zu ändern, und heute Nacht würde er vielleicht mein ganzes Leben verändern.
    Irgendwann stand Lucas auf und kam auf mich zu. Ich bekam weiche Knie und war froh, dass ich einen kräftigen Baum zum Anlehnen hatte. Er hob den Arm und presste ihn über meinem Kopf gegen die Rinde, als ob auch er eine Stütze bräuchte. Dadurch kam er mir noch näher. Ich spürte die einladende Wärme seines Körpers, der meine Nähe suchte. Ich hatte an diesen Körper geschmiegt geschlafen. Ich kannte ihn sowohl in seiner menschlichen als auch in seiner Wolfsform. Er machte mir keine Angst.
    Er neigte den Kopf. Beinahe berührten seine Lippen meinen Mund. Beinahe.
    » Kayla«, murmelte er auffordernd, und sein warmer Atem strich liebkosend über meine Wange. »Es ist Zeit.«
    Tränen brannten in meinen Augen. Ich schüttelte den Kopf. Im Grunde meines Herzens wollte ich mich nicht in einen Wolf verwandeln. Es klang schmerzhaft. So etwas hatte ich mir niemals für mich vorgestellt. Es war ein gigantischer Schritt, der mich in Panik versetzte. »Ich bin noch nicht so weit.«
    Ich hörte ein bedrohliches, kehliges Knurren in einiger Entfernung. Er erstarrte. Ich wusste, dass er es auch gehört hatte. Er wich ein Stück zurück und blickte sich um. Da sah ich sie. Die Wölfe waren zurückgekehrt und schlichen am Rand der Lichtung entlang.
    Lucas drehte sich wieder zu mir, in seinen silberfarbenen
Augen spiegelte sich Enttäuschung. »Dann wähle einen anderen. Aber du kannst es nicht allein durchmachen.«
    Er wandte mir den Rücken zu und ging mit entschlossenen Schritten auf die Wölfe zu.
    »Warte!«, schrie ich ihm nach.
    Aber es war zu spät. Mit jedem Schritt entledigte er sich eines Kleidungsstücks. Dann rannte er los. Er sprang in die Luft -
    Als er wieder auf dem Boden aufkam, war er ein Wolf. Zuvor hatte ich den Prozess der Wandlung immer versäumt. Entweder ich hatte gerade nicht hingeschaut, oder er hatte sich versteckt. Ich hatte gedacht, es wäre hässlich. Dass es so wäre wie in den Filmen. Dass sich sein Körper gegen die Metamorphose wehrte. Stattdessen war es ein flüchtiger Schimmer, voller Anmut und kraftvoller Intensität. Es wirkte … richtig.
    Er warf den Kopf zurück und heulte den Mond an. Der gepeinigte Laut ließ meinen Körper erbeben und rief nach mir. Ich wehrte mich dagegen zu antworten, aber die Wildheit, die tief in meinem Inneren schlummerte, war zu stark, zu entschlossen, hervorzubrechen.
    Ich setzte mich in Bewegung und rannte auf ihn zu. Das Gras unter meinen nackten Füßen war kühl und weich. Er war fast für mich gestorben. Ich konnte damit leben, wenn er mir nicht sagte, dass er mich liebte. Aber ich konnte nicht ohne ihn leben. Im Laufen hob ich den schwarzen Umhang auf. Dann hatte ich ihn erreicht. Ich warf den Umhang über ihn und kniete mich hin. »Ich wähle dich.«
    Nach einem weiteren flüchtigen Schimmer stand er vor mir, wieder in seiner menschlichen Gestalt, mit schwarz
umhülltem Körper. Ich erhob mich und lächelte ihn an. Er war ein Krieger, ein Beschützer. Ob als Mensch oder als Wolf, er war Lucas. Er war tapfer. Und vor einem Jahr hatte er mich angeschaut und die Wahrheit gewusst - die Wahrheit über mich, die ich fürchtete und der ich nicht ins Gesicht sehen wollte. Dass wir zusammengehörten. Er hatte sich meinen Namen in die Haut ritzen lassen.
    Er nahm meine Hand und führte mich in die Mitte der Lichtung.Als ich mich umschaute, hatten sich die Wölfe lautlos zurückgezogen. Sie waren also nur gekommen, um mir Ausweichmöglichkeiten zu bieten, um mich zu einer Entscheidung zu drängen. Jetzt waren Lucas und ich wieder allein. Ich war erleichtert, dass sie fort waren. Ich wollte diesen Augenblick lieber ohne ein Publikum erleben.
    Lucas blieb stehen und zog mich
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