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Süßer Mond - Süßer Mond - Dark Guardian - 01 Moonlight

Süßer Mond - Süßer Mond - Dark Guardian - 01 Moonlight

Titel: Süßer Mond - Süßer Mond - Dark Guardian - 01 Moonlight
Autoren: Rachel Hawthorne
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schlummerte, war zu stark, zu entschlossen, hervorzubrechen.
    Ich setzte mich in Bewegung und rannte auf ihn zu …
    Vor kaum zwei Wochen hatte ich mich noch über Menschen lustig gemacht, die an die Existenz von Werwölfen glaubten.
    Und jetzt war ich, Kayla Madison, dabei, einer zu werden.

1
    Knapp zwei Wochen zuvor …
     
     
     
    A ngst. Sie war eine lebendige, atmende Präsenz in meinem Inneren. Manchmal spürte ich sie umherschleichen, bereit jeden Moment hervorzubrechen. Auch jetzt war sie mein Begleiter, als ich kurz vor Mitternacht mit Lindsey durch das Dickicht des Nationalforstes streifte. Mittlerweile hatte ich gelernt, meine Panik recht geschickt zu verbergen. Lindsey sollte nicht denken, dass es ein Fehler war, als sie mich überredet hatte, den Sommer über als Nationalparkführerin mit ihr zu arbeiten. Sicher konnte ich von ihr ein paar Tricks lernen, um meine inneren Dämonen zu bekämpfen. Bei ihr bekam der Begriff Abenteuerlust eine ganz neue Dimension.
    Trotzdem war es verrückt, allein an einen Ort zu gehen, wo Wildtiere nach einem schmackhaften Bissen suchten. Noch verrückter war, dass wir niemandem davon erzählt hatten. Wir hatten den Mund gehalten, weil es einen Rausschmiss zur Folge hatte, wenn man nach dem Löschen des Lichts die Hütte verließ. Nachdem ich eine Woche intensiven Trainings überstanden hatte, wollte ich auf keinen Fall vor meinem ersten Auftrag gefeuert werden.

    Meine Finger schlossen sich ein wenig fester um meine Waffe - eine Maglite-Taschenlampe. Mein Adoptivvater ist Polizist und hat mir mindestens hundert Möglichkeiten erklärt, wie man einen Mann mit einer Taschenlampe ausschalten kann. Na schön, ich übertreibe gern ein bisschen, aber ein paar Selbstverteidigungstricks hat er mir tatsächlich beigebracht.
    Plötzlich hörte ich von der Seite, wo Bäume und Gebüsch am dichtesten standen, ein Rascheln.
    »Pst! Warte mal! Was war das?«, flüsterte ich.
    Lindsey leuchtete mit ihrer Taschenlampe zwischen die Bäume und in die dunklen Baumkronen. Da nur die Sichel des Mondes am Himmel stand, konnte das Mondlicht das dichte Blattwerk nicht durchdringen. »Was war was ?«
    Der Lichtkegel meiner Taschenlampe traf sie, als ich mich zu ihr umdrehte. Sie zuckte zusammen und hielt sich die Hand vor die Augen, um sich vor dem grellen Licht zu schützen. Ihr seidiges, weißblondes Haar reflektierte den Lichtschein und strahlte magisch. Sie erinnerte mich an eine Fee, aber ich wusste, dass ihre zierliche Gestalt eine innere Kraft in sich barg. Sie war in der Lokalzeitung geehrt worden, weil sie einen Jungen vor dem Angriff eines Berglöwen gerettet hatte, indem sie sich zwischen den Jungen und das Tier geworfen und so lange gebrüllt hatte, bis es davonlief.
    »Ich dachte, ich hätte was gehört«, sagte ich.
    »Und was?«
    »Ich weiß nicht.« Ich spürte mein Herz dumpf in meiner Brust schlagen und schaute mich nochmals nach allen Seiten um. Ich liebte die Natur. Doch heute Nacht fand ich
es hier draußen unheimlich. Ich wurde das Gefühl nicht los, beobachtet zu werden oder in dem Horrorstreifen Blair Witch Project zu agieren.
    »Schritte vielleicht?«, fragte Lindsey.
    »Nicht direkt. Jedenfalls klang es nicht wie die Schritte eines Menschen. Mehr wie ein leises Tapsen, als würde jemand auf Socken gehen - oder auf Pfoten vielleicht.«
    Lindsey legte den Arm um meine schmalen Schultern. Sie war ein bisschen größer als ich, mit kräftigen Muskeln vom vielen Wandern und Bergsteigen. Wir hatten uns im Sommer des Vorjahrs kennengelernt, als ich hier mit meinen Eltern eine Campingtour gemacht hatte. Lindsey war eine unserer Wanderführerinnen gewesen - oder Sherpas, wie sie im Park offiziell genannt wurden. Wir freundeten uns schnell an und blieben während des Schuljahrs in Kontakt.
    »Niemand folgt uns«, versicherte Lindsey mir. »Alle haben schon geschlafen, als wir unsere Hütte verließen.«
    »Und wenn es irgendein Raubtier ist?« Die Angst, die ich verspürte, war verrückt. Aber ich hatte tatsächlich etwas gehört, und ich wusste, dass es uns nicht wohlgesinnt war. Ich konnte nicht erklären, woher ich es wusste - es war so etwas wie der sechste Sinn.
    Lindseys Gelächter hallte zwischen den Bäumen wider.
    »Ich mein’s ernst. Was ist denn mit dem Berglöwen, den du im letzten Sommer verscheucht hast?«
    »Was soll mit ihm sein?«
    »Vielleicht will er sich rächen?«
    »Dann frisst er mich auf und nicht dich. Es sei denn, er hat nur Hunger. Dann frisst er die
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