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Süßer Mond - Süßer Mond - Dark Guardian - 01 Moonlight

Süßer Mond - Süßer Mond - Dark Guardian - 01 Moonlight

Titel: Süßer Mond - Süßer Mond - Dark Guardian - 01 Moonlight
Autoren: Rachel Hawthorne
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aufgewachsen und habe meine
halbe Kindheit hier in den Wäldern verbracht. Hier gibt’s nichts Bedrohliches.«
    »Was ist mit dem Berglöwen?«
    »Das war viel tiefer in der Wildnis. Wir sind hier noch fast in der Zivilisation. An einigen Stellen hat man sogar noch Handy-Empfang.« Sie zog an meiner Hand. »Noch hundert Schritte und wir sind da.«
    Ich folgte ihr, blieb jedoch wachsam. Da war irgendetwas . Dessen war ich mir ganz sicher. Es war weder eine Eule noch ein Nagetier. Nicht irgendetwas in den Bäumen, nichts Winziges. Es war etwas, das seine Beute anpirschte.
    Ich erschauerte. Beute? Warum hatte ich diesen Eindruck? Aber es stimmte. Es war das, was ich fühlte. Etwas, das Ausschau hielt und lauerte. Doch nach wem hielt es Ausschau? Und worauf lauerte es?
    Wie viele Schritte waren es noch? Vierzig? Es war so dumm gewesen hierherzukommen, ohne jemandem Bescheid zu sagen. Meine Eltern würden mich umbringen, wenn sie je davon erführen. Es war das erste Mal, dass ich fort von ihnen war, und meine Adoptivmutter hatte mir immer wieder eingeschärft, vorsichtig zu sein.
    Ein Stück weiter vorn weckte ein heller Schein zwischen dem Blattwerk meine Aufmerksamkeit. »Was ist das?«
    »Das, was ich dir zeigen wollte.«
    Wir traten durch die Bäume auf eine Lichtung, die von einem Lagerfeuer erhellt wurde. Bevor ich eine weitere Frage stellen konnte, sprangen ein Dutzend Jugendliche - die anderen Sherpas - hinter den Bäumen hervor. »Überraschung!«, riefen sie. »Alles Gute zum Geburtstag!«
    Mein Herz blieb fast stehen. Ich presste mir die Hand auf
die Brust und lachte, war froh, dass es nicht hysterisch klang. »Mein Geburtstag ist nicht heute.«
    »Er ist morgen, stimmt’s?«, fragte Connor. Er strich sich das aschblonde Haar aus der Stirn und sah mich mit seinen dunkelblauen Augen an. Er hielt das Handgelenk hoch, an dem er eine Uhr mit mehreren Zifferblättern trug. »In zehn Sekunden, neun, acht …«
    Die anderen stimmten in den Countdown ein. Ich konnte sie vor dem Feuer stehen sehen. Nicht weit entfernt von Connor stand Rafe, mit glattem, schwarzem, schulterlangem Haar und dunkelbraunen Augen, die ins Schwarze übergingen. Er war immer sehr schweigsam, und ich war überrascht, dass er tatsächlich mitzählte.
    »Sieben, sechs …«
    Brittany, die neben ihm stand, hätte fast seine Zwillingsschwester sein können. Ihr langes Haar war schwarz, und ihre Augen waren tiefblau. Sie hatte geschlafen, als wir die Hütte verließen. Oder vorgegeben zu schlafen, wie mir jetzt klarwurde, um mir einen Streich zu spielen. Nun, das war ihr gelungen. Aber wie hatte sie vor uns hier sein können? , fragte ich mich.
    In der Schule hatte ich mich immer als Außenseiterin gefühlt. Das Mädchen, das seine Eltern verloren hatte. Das Adoptivkind, das nicht richtig dazugehörte. Jack und Terri Asher hatten mich bei sich aufgenommen. Sie waren keine bösen Stiefeltern oder so, aber sie haben mich nicht immer verstanden. Doch welche Eltern taten das schon?
    »Drei, zwei, eins. Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!«
    Connor ging zur anderen Seite des Feuers und bückte
sich. Eine Flamme zischte auf. Dann schoss eine Silvesterrakete in den nächtlichen Himmel und ließ rote, weiße, blaue und grüne Funken niederregnen.
    Ich war mir ziemlich sicher, dass das Zünden von Feuerwerkskörpern im Nationalforst streng verboten war. Aber vor lauter Glück kümmerte mich das nicht im Geringsten. Außerdem war ich in diesem Sommer frei von elterlicher Kontrolle und hatte große Lust, auch mal etwas Verbotenes zu tun.
    »Ich kann nicht fassen, dass ihr dran gedacht habt!« Ich war sehr gerührt. Nicht einmal meine wenigen Freunde daheim hatten mich je mit einer Party überrascht. Es hatte mir nie etwas ausgemacht, weil meine leiblichen Eltern an meinem Geburtstag ums Leben gekommen waren und ich dem Tag immer mit gemischten Gefühlen entgegensah.
    »Geburtstage sind wichtig«, sagte Lindsey. »Besonders dieser. Süße Siebzehn!«
    Brittany schleppte ein Tablett mit siebzehn Muffins aus dem Supermarkt herbei. In jedem steckte eine kleine brennende Kerze.
    »Ich liebe Muffins«, sagte ich, »besonders die gekauften mit der Cremefüllung.«
    »Wünsch dir was und blas die Kerzen aus.«
    Ich holte tief Luft und beugte mich vor, und da sah ich ihn.
    Lucas Wilde.
    Mit vor der Brust verschränkten Armen lehnte er an einem Baum, kaum auszumachen zwischen den dunklen Schatten, als wolle er nicht gesehen werden. Aber er hatte eine derart
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