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Süßer Mond - Süßer Mond - Dark Guardian - 01 Moonlight

Süßer Mond - Süßer Mond - Dark Guardian - 01 Moonlight

Titel: Süßer Mond - Süßer Mond - Dark Guardian - 01 Moonlight
Autoren: Rachel Hawthorne
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verfolgt haben sollte, ganz egal, was es war. Er hatte einfach diese Ausstrahlung. Wahrscheinlich hatte man ihm aus diesem Grund trotz seiner Jugend so viel Autorität und Verantwortung übertragen. Er wirkte so unerschrocken, wie er dort stand, dass ich am liebsten den Blick nicht abwenden wollte. Aber er sollte mich auch nicht für einen liebeskranken Teenager halten.

    Um das Feuer waren Baumstämme gelegt worden. Ich setzte mich auf einen und schaute in Lucas’ Richtung. Er war groß und sehr gut trainiert. Seine T-Shirts saßen wie eine zweite Haut und betonten seine Muskeln. Ich spürte ein überwältigendes Verlangen, meine Hand über seine stahlharten Arme und Schultern gleiten zu lassen. Jämmerlich. Es war jämmerlich. Er hatte mir niemals Grund zu der Annahme gegeben, dass er mein Interesse erwiderte.
    »Also, was haben deine Eltern dir zum Geburtstag geschenkt?«, fragte Brittany und lenkte meine Aufmerksamkeit wieder auf die anderen.
    Anscheinend hatte niemand bemerkt, in welche Richtung meine Gedanken abgedriftet waren. Am allerwenigsten Lucas. Er wirkte immer so geistesgegenwärtig, ich wunderte mich, dass er mein Interesse an ihm nicht bemerkte. Andererseits empfand ich es erleichternd, dass er mir so wenig direkte Aufmerksamkeit schenkte. Nichts war so peinlich wie eine einseitige Schwärmerei.
    »Einen Sommer ohne sie«, sagte ich grinsend.
    » So schrecklich kamen sie mir letztes Jahr gar nicht vor«, sagte Lindsey.
    »Sind sie auch nicht«, räumte ich ein, während ich die Kerze aus meinem Muffin zog und sie ins Feuer warf. »Sie sind eigentlich ganz in Ordnung.«
    Aber sie sind nicht meine richtigen Eltern. Ich tadelte mich selbst sofort für diese Worte. Sie waren meine richtigen Eltern, wenn auch nicht von Geburt an. Vielleicht hatte ich auf dem Weg hierher die Geister meiner leiblichen Eltern nach mir rufen hören. Was für eine törichte Erklärung! Ich hatte noch nie etwas mit paranormalen oder übernatürlichen
Phänomenen im Sinn gehabt, und das würde auch niemals der Fall sein.
    »Also, was haben sie dir nun geschenkt?«, wollte Brittany wissen.
    »Die ganze Ausrüstung, die ich diesen Sommer für die Wanderung durch die Wälder brauche.«
    »Kein Auto?«, fragte Brittany.
    »Kein Auto.«
    »Wie blöd.«
    »Na und?«, sagte Connor. »Hier im Park sind sowieso keine Autos erlaubt.«
    Brittany warf ihm einen Seitenblick zu und zuckte die Achseln. »Mag sein.«
    Ich konnte ihren Gesichtsausdruck nicht recht deuten, aber ich fragte mich plötzlich, ob sie Connor mochte.
    »Findet sonst noch jemand die Gruppe merkwürdig, mit der wir morgen losziehen?«, fragte Rafe.
    Am Nachmittag hatten wir Professor Keane, seinen Sohn und einige Masterstudenten des Professors kennengelernt. Wir sollten sie zu einem bestimmten Punkt in den Wäldern führen, von wo wir sie ein paar Wochen später wieder abholen sollten. Sie hatten erzählt, dass sie hofften, Wölfe zu Gesicht zu bekommen.
    »Merkwürdig in welcher Beziehung?«, fragte ich.
    »Professor Keane ist Anthropologe«, erwiderte Rafe. »Warum sollte er sich da für Wölfe interessieren?«
    »Wölfe sind weitaus interessanter als Menschen«, sagte Lindsey. »Erinnerst du dich noch an die Wolfsbabys, die wir in den Osterferien gefunden haben, Lucas?«
    »Ja.«

    Offensichtlich war er kein Freund vieler Worte, was ihn nur noch faszinierender machte - und gleichzeitig einschüchternd. Es war schwer zu sagen, was er über Dinge dachte und was er über mich dachte.
    »Sie waren so süß«, sagte Lindsey und ließ sich von seinem Desinteresse nicht beirren. »Drei kleine Waisenkinder. Wir haben sie sozusagen adoptiert, bis sie groß genug waren, um allein klarzukommen.«
    Die anderen Sherpas hatten alle mindestens ein Jahr lang im Park gearbeitet. Eigentlich hätte ich mich wie eine Außenseiterin fühlen müssen, aber irgendetwas an der Gruppe gab mir das Gefühl dazuzugehören. Sie waren nicht wie die Cliquen in der Schule, zu denen ich nie gehört hatte. Ich war nicht der allseits beliebte Cheerleader-Typ. Ich war auch keiner von den Mathestrebern. Ich war mir nicht ganz sicher, wie ich mich selbst sah.Vielleicht fühlte ich mich aus diesem Grund hier draußen so wohl. Hier waren alle gleich: Jeder liebte die Natur und die großartige Landschaft.
    Lucas trat ein paar Schritte vor. »Wir sollten besser zurückgehen.«
    »Was bist du nur für eine Spaßbremse«, sagte Lindsey.
    »Morgen früh wirst du mir dankbar sein, wenn du bei Sonnenaufgang
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