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Süßer Mond - Süßer Mond - Dark Guardian - 01 Moonlight

Süßer Mond - Süßer Mond - Dark Guardian - 01 Moonlight

Titel: Süßer Mond - Süßer Mond - Dark Guardian - 01 Moonlight
Autoren: Rachel Hawthorne
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langsamere von uns beiden.«
Und das wäre ich , dachte ich. Ich war zwar kein Schlaffi, aber eine Sportskanone war ich auch nicht gerade.
    Ich hielt den Atem an und lauschte konzentriert. Der Wald war gespenstisch still. Wurde es nicht immer still, wenn Gefahr in der Luft lag? »Vielleicht sollten wir lieber umkehren.«
    Wir waren inzwischen etwa eine Meile entfernt von dem Dorf am Parkeingang. Lindsey und ich teilten eine winzige Hütte mit Brittany, einer anderen Sherpa. Sobald das Licht um elf gelöscht wurde, sollte niemand mehr die Hütte verlassen.
    Jetzt gackerte Lindsey los wie ein aufgeregtes Huhn.
    »Sehr lustig. Und wenn man uns jetzt feuert?«, fragte ich.
    »Wir werden nur gefeuert, wenn man uns erwischt. Komm, lass uns weitergehen.«
    »Was wolltest du mir denn unbedingt zeigen?« Sie hatte mir nur gesagt, sie wolle mir was ganz »Abgefahrenes« zeigen. Das hatte gereicht, um meine Neugierde zu wecken, doch da hatten wir uns noch in der Sicherheit des Dorfes befunden.
    »Hör mal, Kayla, wenn du eine Sherpa werden willst, musst du deine innere Abenteuerlust herauslassen. Vertrau mir. Was ich dir zeigen will, ist es wert, dafür Job, Leben oder ein Körperteil zu riskieren.«
    »Wow. Tatsächlich?« Offensichtlich wollte sie meiner Frage ausweichen. Ich schaute mich argwöhnisch um. »Geht es um ein männliches Wesen?« Ehrlich gesagt, konnte ich mir nichts anderes vorstellen, was dieses Risiko wert gewesen wäre.

    Lindsey seufzte ungeduldig. »Du bist unmöglich. Lass uns weitergehen.«
    Da ich nicht allein zurückbleiben wollte, trottete ich neben ihr her. In Anbetracht meiner Erfahrungen war meine Vorsicht mehr als begründet. Als ich fünf Jahre alt war, wurden meine Mutter und mein Vater in diesen Wäldern getötet. Meine Adoptiveltern hatten mich im vergangenen Sommer hergebracht, weil sie mir helfen wollten, mein Trauma zu überwinden. Dieser Versuch kam wahrscheinlich einige Jahre zu spät, um etwas Gutes zu bewirken. Wir hatten fast eine ganze Woche hier gezeltet. Ich fand es ganz phantastisch, aber ich war nicht sicher, ob die Erfahrung mir helfen würde, meine Probleme zu überwinden.
    Ja, wahrscheinlich hatte ich emotionale Probleme. Deshalb ging ich zur Therapie und verbrachte jede Woche eine überflüssige Stunde bei einem Psychodoktor namens Dr. Brandon, dessen Jedi-artige Mantren - du musst dich deinen Ängsten stellen - mich mehr irritierten, als dass sie mir halfen. Ehrlich gesagt, hätte ich die Zeit lieber beim Zahnarzt verbracht.
    Vielleicht machte ich mir etwas vor, wenn ich mich für tapfer genug hielt, mich über einen längeren Zeitraum den Gefahren der Wildnis auszusetzen. Nur, wovor hatte ich eigentlich Angst? Meine Eltern waren nicht einmal von einem Tier angegriffen worden. Sie waren von zwei betrunkenen Jägern erschossen worden, die ohne Erlaubnis durch die Wälder streiften und sie irrtümlicherweise für Wölfe gehalten hatten.
    Wegen dieser Jäger schlichen knurrende, zähnefletschende Wölfe durch meine Träume, bescherten mir ruhelose
Nächte und ließen mich schreiend aus dem Schlaf hochfahren. Deshalb die Therapie, in der ich meinen Albträumen auf den Grund gehen sollte. Nach Dr. Brandons Theorie versuchte mein Unterbewusstsein eine Erklärung dafür zu finden, dass zwei Idioten meine Eltern erschießen und vor Gericht behaupten konnten: »Es waren Wölfe. Gott weiß, dass es so war. Und sie wollten dieses kleine Mädchen auffressen.«
    Das kleine Mädchen war ich gewesen. Alles, was sich an jenem längst vergangenen Nachmittag zugetragen hatte, war verschwommen, alles, bis auf meine tot auf dem Waldboden liegenden Eltern.
    Mein Gott, wie konnten sie Menschen für Wölfe halten?
    Hinter mir knackte es plötzlich im Unterholz. Ich blieb stehen. Meine Nackenhaare stellten sich auf. Ich schob die Hand unter mein langes, rotes Haar und rieb mir den Nacken. Ein Schauer lief mir über den Rücken, und ich bekam eine Gänsehaut. Mir war, als müsste ich mich nur umdrehen, um zu sehen, was auch immer sich hinter mir befand. Wollte ich mich der Bedrohung stellen?
    Lindsey stapfte zurück. »Was ist jetzt wieder los?«
    »Wir werden beobachtet«, flüsterte ich. »Ich fühle es.«
    Diesmal verwarf Lindsey meine Worte nicht gleich. Sie schaute sich um. »Könnte eine Eule sein, die auf einen Leckerbissen aus ist - oder der Leckerbissen, der sich aus dem Staub macht.«
    »Vielleicht, aber es kommt mir so vor, als wäre es etwas Bedrohlicheres.«
    »Ich bin hier in der Gegend
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