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Der Hexer von Sunnydale

Der Hexer von Sunnydale

Titel: Der Hexer von Sunnydale
Autoren: John Vornholt
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1

    Der Abendwind trug einen dünnen, hohen Schrei herbei, der fast wie das Weinen eines Babys klang. Aber dies war kein Baby. Buffy Summers blieb einen Augenblick stehen und lauschte, als sie aus dem Bronze trat. Das Bronze war der coolste Club in Sunnydale, allerdings auch der einzige - aber trotzdem irgendwie cool.
    Wieder ging die Tür auf, und ihr Freund Xander kam heraus, rannte mit seinem schlaksigen Body förmlich in sie hinein. „Hey Buffy, das ist 'n Eingang hier, kein Parkplatz!"
    „Sorry", gab Buffy zurück. „Hörst du das?"
    Xander legte die Stirn in Falten, während er der Rockmusik lauschte, die durch die Wände hämmerte. „Glaubst du, der Gitarrist hat endlich den richtigen Akkord hingekriegt?"
    „Keine Chance", sagte Buffy. „Ich meinte was anderes - es hörte sich an wie 'n Heulen."
    Wieder öffnete sich die Tür. Willow kam heraus und rannte die beiden fast über den Haufen. „Spielen wir hier die drei Dumpfbacken?" fragte sie.
    „Nein", erwiderte Xander. „Dann müßten wir ja versuchen, gleichzeitig durch die Tür zu gehn. Wir spielen gerade, daß wir in 'ner dunklen Gasse stehen und horchen . . . Auf was horchen wir eigentlich?"
    Buffy schüttelte ihre honigblonde Mähne. „Ich weiß nicht, da ist nur so 'n verrücktes Geräusch - so 'ne Art Heulen."
    „Meinst du nicht, daß das der Sänger von der Gruppe ist?" erkundigte sich Willow.
    Buffy seufzte. „Na schön, das war heute Abend nicht gerade erste Sahne, was da im Bronze aufgetreten ist. Fällt dir was Besseres ein, wo wir hingehn können?" „Vielleicht nach Hause und ins Bett?" fragte Willow hoffnungsvoll.
    „Wir können noch genug pennen, wenn die Schule wieder anfängt", sagte Xander in einem Ton, der keine Widerrede duldete. „Biologie, englische Literatur, Bücherwälzen in der Bibliothek - da hat man doch seine Ruhe! Aber jetzt müssen wir unbedingt einen draufmachen!"
    „Er hat recht", stimmte Buffy zu. „Die Ferien sind schon fast vorbei, und als Teenager haben wir die Pflicht, uns soviel wie möglich zu amüsieren, bevor die Schule wieder anfängt."
    Willow blickte sehnsüchtig drein. „Ich glaub fast, Schule macht mehr Spaß als Ferien."
    „Deshalb kümmern wir uns ja so um dich", erklärte Xander. „Du bist echt komisch!"
    Buffy spazierte die enge Gasse hinunter, die zwischen den Lagerhäusern und dem Bronze verlief. „In diesen öden Zeiten, wenn nirgendwo 'ne Party steigt, gibt's wenigstens noch einen Typen, der einen nie hängenläßt - Mr. Freeze! Meine Mom hat letztens noch unseren Vorrat an Cookie-Dough-Eis aufgestockt."
    „Meine Lieblingssorte!" jubelte Xander.
    Mit Buffy, der Jägerin, an der Spitze wanderten die drei Freunde aus den finsteren Vierteln der Stadt über die Bahngleise bis in eine freundliche Vorstadtstraße. Selbst Buffy mußte zugeben, daß das Leben in letzter Zeit ein wenig langweilig geworden war - keine Schule und noch nicht mal Vampire zum Killen - aber sie wollte sich keinesfalls beschweren. Vor Vampiren Ruhe zu haben war noch viel besser als Urlaub von der Schule.
    „Hört mal!" begann Willow aufgeregt. „Ich hab eben mitgekriegt, daß am Wochenende auf der Main Street eine Kirmes eröffnet wird - auf dem Platz, wo früher das Autokino war!"
    „Was denn für 'ne Kirmes?" wollte Xander wissen.
    „Kennst du doch", erklärte Willow. „So 'ne billige, aufgemotzte Kirrnes eben - mit altersschwachen Karussells und drittklassigen Geisterbahnen."
    „Cool!" rief Xander aus. „Genau das richtige, um das Ende der Ferien zu feiern."
    „Und unser ganzes Geld vom Babysitten zu verjubeln", setzte Buffy hinzu.
    Von den Aussichten für das kommende Wochenende begeistert, legten sie einen Schritt zu. Ihr Weg führte über grüne Wiesen und an gemütlich aussehenden Häusern vorbei. Doch Sunnydale war keineswegs gemütlich, auch wenn es so wirkte: Es lag über dem Höllenschlund, einem besonderen Ort, wo die Kräfte der Finsternis sich vereinigten und Monster aus der ganzen Welt anzogen. Echte Monster.
    Als sie unter einer Straßenlaterne hergingen, drehte Buffy sich um und entdeckte einen Fleck unter Xanders Lippe. „Halt mal still, du hast da noch 'n Rest Schokoladenmilchshake am Mund."
    Xander lächelte ein bißchen verlegen und schob ihre Hand beiseite. „Äh, das ist bloß mein neuer Spitzbart. Ich möcht auch so einen - wie Johnny Depp."
    Willow grinste - und verdeckte ihr Grinsen dann schnell mit der Hand. „Ich find ihn toll."
    Xander strahlte vor Stolz. „Findest du
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