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Unter dunklen Schwingen - Unter dunklen Schwingen

Unter dunklen Schwingen - Unter dunklen Schwingen

Titel: Unter dunklen Schwingen - Unter dunklen Schwingen
Autoren: Alisha Bionda
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Vorwort
    Kurzgeschichtensammlungen haben den Vorteil, Lesern eine möglichst große Bandbreite zu offenbaren – sei es an Autoren, Stilen oder Handlungen. Zwängt man sie in kein zu enges Korsett, entfalten sie ihren besonderen Charme.
    So habe ich in unter dunklen Schwingen diesen textlichen Verbund bewusst unter kein Oberthema gestellt oder den Autoren sonstige Vorgaben »auferlegt«, sondern ihnen freie Entfaltungsmöglichkeiten eingeräumt, um mit ihnen zusammen Zeugnis abzulegen, wie vielfältig Phantastik sein kann.
    Die Geschichten dieses Bandes beweisen das auf eindrucksvolle Weise.
    So haben namhafte Autoren und Newcomer, die sich anschicken, die Welt der Literatur zu bereichern, dazu beigetragen, einen Horst für die Leser zu schaffen, der diese mit Vielfalt empfängt und eine Weile beherbergen möchte.
    Nun mag man sagen: Schon wieder eine Anthologie und darauf verweisen, dass Sammlungen dieser Art immer weniger Zugang in die Herzen der Leser finden und somit keine Daseinsberechtigung mehr haben.
    Ich teile diese Meinung nicht. Bieten doch besonders Werke dieser Art den Lesern die Gelegenheit, ihnen unbekannte Autoren kennen zu lernen – und auch Debütanten, die erste Schritte in die Welt des geschriebenen Wortes setzen wollen, erhalten die Möglichkeit, sich der Leserschaft vorzustellen und sich mit gestandenen Kollegen zu messen. Somit profitieren beide Seiten davon, dass die Kurzgeschichtensammlung weiterhin lebt und kein Schattendasein führt.
    Möge sie es noch lange!
    Es liegt an den Verlagen und Lesern, diese wichtige Gattung nicht zum Aussterben zu verurteilen – sie gar vielleicht wieder boomen zu lassen.
    Ist man dann noch in der glücklichen Lage, einen Band wie diesen zu erstehen, der darüber hinaus schön bebildert ist, kann man über den Lesegenuss hinaus auch noch ein exquisites Sammlerstück sein Eigen nennen.
    Denn diese Anthologie bietet ein Novum in meiner bisherig herausgegebenen Kurzgeschichtensammlungsschar. Erstmalig fanden mit Aino Laos und Arcana Moon auch schreibende Sängerinnen Aufnahme. Neben verdienten Autoren wie Barbara Büchner, Uschi Zietsch und Christoph Hardebusch, ist es mir eine besondere Freude, zwei Schmankerl anzubieten. Marc-Alastor E.-E., der eine der beiden längeren Novellen beiträgt und dessen besonderer Stil immer wieder beeindruckt; sowie Mark Freier, der neben den stimmungsvollen Grafiken auch einen Text beigesteuert hat.
    Mit Tanya Carpenter & Mark Staats hielt auch ein Autorenpaar Einzug, das neben Andreas Gruber, der immer mehr Aufmerksamkeit erweckt, und Dominik Irtenkauf, der durch seinen Stil und seine Plots mehr Interesse beim Leser verdient hätte, diese Sammlung höchst unterschiedlicher Texte abrundet.
    Ich möchte mich bei allen Autoren dieses Werkes bedanken. Sie sind die Garanten für eine Mixtur, die gerade durch ihre Gegensätzlichkeiten besticht – eingebettet in moderne Sprachbilder, altertümliche Wortschöpfungen oder surrealistische Satzgefüge.
    Folgen Sie uns allen in das Reich der Phantasie, erleben Sie mit uns düstere Welten – und lassen Sie sich auf die Texte ein, die unter dunklen Schwingen an Sie herangetragen werden.
    Alisha Bionda, Mai 2009

Andreas Gruber
    Andreas Gruber beobachte ich nun schon etliche Jahre und binde ihn immer wieder in meine Projekte ein, weil ich von Anfang an Potential eines düsteren Phantasten in ihm sah, der zu unterhalten vermag, ohne das Niveau seiner Texte aus den Augen zu verlieren. Dabei gelingt es ihm sowohl in Kurzgeschichten als auch in komplexen Romanen zu überzeugen.
    Sei es nun »Der fünfte Erzengel« oder »Der Judas-Schrein«, aber auch »Das Eulentor« – Andreas Gruber erobert sich stets neue Schauplätze und erzielt bei seinen Erzählungen eine einnehmend düstere Atmosphäre.
    www.agruber.com



Unter dunklen Schwingen –
nimmt der Wahnsinn seinen Lauf
    Andreas Gruber
    Konrad Blokovsky hatte schmale Schultern und dürre Oberarme. Deswegen wurde er bereits in der Volksschule von den kräftigeren Kindern verspottet und auf Grund seiner blassen Haut und seines Nachnamens gehänselt: Blokovsky – Blassovsky ... Blokovsky – Blödovsky, ein Reim, den ich oft in den Korridoren der Schule zu hören bekam. Regelmäßig landeten seine Turnschuhe in der Kloschüssel, verschwand sein in Alufolie verpacktes Wurstbrot während der Pause oder lag der Inhalt seines Federpennals verstreut auf dem Schulhof. Dann ging er mit zerbrochenen Bleistiften, knurrendem Magen und triefend nassen
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