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Sündiges Verlangen: Erotischer Roman (German Edition)

Sündiges Verlangen: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Sündiges Verlangen: Erotischer Roman (German Edition)
Autoren: Stella Jacobi
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spät in der Nacht. Wer rief sie um diese Zeit noch an?
    Die Anzeige auf dem Display kündigte einen unbekannten Teilnehmer an. Zögernd meldete sie sich.
    Am anderen Ende der Leitung blieb es still.
    »Hallo«, rief sie ungeduldig. »Wer ist da?«
    »Ich bin’s. » Die Stimme, die sie unter Tausenden erkannt hätte, klang rau und unsicher.
    »Falk«, brachte sie nach zwei erfolglosen Versuchen hervor. Wie ein gefangener Schmetterling flatterte ihr Herzschlag in ihrer Kehle. Ratlos schwieg sie, weil sie schreckliche Angst hatte, ein falsches Wort könnte ihn sofort wieder aus ihrem Leben vertreiben.
    »Ich … Wie geht es dir, Nika?«, brach er schließlich das Schweigen.
    »Ich weiß nicht … Ich habe mich vorhin gefreut, weil es plötzlich schneite, während ich nach Hause ging.«
    »Ja. Der Schnee. Vielleicht ist es ein Zeichen, dass doch noch alles gut wird.« Der Klang seiner heiseren Stimme durchlief ihren Körper wie eine heiße Welle.
    »Schneit es bei euch auch?«, erkundigte sie sich und rieb ihre Arme, an denen sich eine Gänsehaut gebildet hatte, obwohl sie nicht fror.
    »Es ist schön, mit dir zu reden«, sagte er leise, ohne ihre Frage zu beantworten. »Du hast mir gefehlt.«
    Seine Worte ließen sie zittern. Wieso sagte er plötzlich so etwas zu ihr, nachdem er bei der letzten Begegnung so wütend erklärt hatte, mit Frauen wie ihr wolle er nichts zu tun haben? »Du mir auch«, flüsterte sie.
    »Auf Gut Garell hat es vor zwei Wochen eine Doppelhochzeit gegeben«, erzählte er unvermittelt.
    »Ich weiß. Ich war eingeladen, aber ich konnte nicht hinfahren.« Sie biss auf ihre Unterlippe. »Wahrscheinlich hätte ich es irgendwie einrichten können, aber ich fand es dann doch nicht passend. Obwohl ich mich für Jan und Sandra und für Simone und Bernd sehr gefreut habe.« Sie rang nach Luft. Dass sie vor allem gefürchtet hatte, unversehens vor seinem Haus zu stehen, musste er nicht unbedingt wissen.
    »Vor ein paar Tagen bin ich beim Einkaufen Simone begegnet. Sie wusste von uns und hat mir mehr über das erzählt, was während deines Besuchs auf Gut Garell vorgefallen ist.« Falk räusperte sich, sprach aber nicht weiter.
    »Ändert das etwas für dich?« Während sie auf seine Antwort wartete, wagte Nika kaum zu atmen.
    »Nein.«
    Mit diesem einen Wort verwandelte er ihr Herz, das gerade zaghaft die Flügel ausbreiten wollte, wieder in einen Stein. Sie schwieg und presste die Lippen aufeinander.
    »Ich hatte schon vorher begriffen, dass ich es nicht schaffe, mit unserer Geschichte abzuschließen.« Seine letzten Worte gingen fast im Schlag einer Turmuhr unter, der aus dem Handy drang. Zwei Uhr morgens.
    »Du rufst mich an, weil du nicht abschließen kannst?« Sie zog die Schultern hoch und ließ sie ratlos wieder fallen. »Und was soll ich jetzt tun oder sagen, damit du mich vergisst?«
    »Ich weiß es nicht.« Leise brummend fuhr in seiner Nähe ein Auto vorbei.
    Nika sprang wie elektrisiert auf. Sie kannte die Turmglocke, die sie vor wenigen Sekunden gehört hatte! Und wenn sie nicht alles täuschte, war soeben unten auf der Straße vor dem Haus ein Auto vorbeigefahren, das sie gleichzeitig durchs Telefon gehört hatte.
    Sie stürzte ans Fenster. Im Lichtkegel einer Straßenlaterne, im dicht fallenden Schnee, der im Wind um ihn herumtanzte und schon die Straße und die Bürgersteige bedeckte, stand er mit dem Handy am Ohr. Er schaute nicht zu ihr herauf, sondern starrte die Haustür an.
    »Ich will nichts tun, damit du mit uns abschließen kannst!«, rief sie ins Telefon, als wünschte sie, dass er sie durch das geschlossene Fenster hörte. »Ich kann dich auch nicht vergessen.«
    »Ich denke jeden Morgen beim Aufwachen an dich, und du bist mein letzter Gedanken vor dem Einschlafen«, erklärte er mit gesenkter Stimme, als wollte er eigentlich nicht, dass sie es erfuhr. »Und bei der Arbeit und nach Feierabend, und wenn ich die Hängematte in meinem Wintergarten sehe, muss ich auch ständig an dich denken.«
    »Ich auch«, hauchte sie und lief auf Zehenspitzen in den Flur. Er sollte ihre Schritte nicht hören. Sie nahm sich nicht die Zeit, ihre Jacke anzuziehen, riss die Tür zum Treppenhaus auf und eilte die Stufen hinunter. »Ich meine, ich denke ständig an dich. Eine Hängematte habe ich nicht.«
    Er lachte leise, und dieses Lachen ließ ihr Herz flattern. »Es tut mir leid, dass ich dich fortgeschickt habe und so hart und unfreundlich zu dir war. Ich konnte nicht anders, weil ich das Gefühl
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