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Sündiges Verlangen: Erotischer Roman (German Edition)

Sündiges Verlangen: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Sündiges Verlangen: Erotischer Roman (German Edition)
Autoren: Stella Jacobi
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verabschieden zu müssen. »Ich hoffe, er nimmt mir die Trennung nicht allzu übel. Es ist besser so, und ich bin sicher, er wird schon bald feststellen, dass er Sandra liebt und ich nur so etwas wie ein Trostpflaster für ihn war. Ich werde ihm aus Hamburg einen Brief schreiben und noch einmal alles erklären.«
    Während der vergangenen Tage war Jan ein einziges Mal gemeinsam mit Carolina kurz in ihrem Krankenzimmer aufgetaucht. Er war sehr schweigsam gewesen, doch sein verletzter Blick hatte Bände gesprochen.
    Nika zog ihren fertig gepackten Koffer vom Bett und ging zur Tür. Carolina folgte ihr mit der Reisetasche.
    Nachdem sie gemeinsam das Gepäck im Kofferraum von Nikas Wagen verstaut hatten, umarmten die beiden Frauen einander herzlich. »Ich danke dir für alles.« Carolina streichelte ihr den Rücken. »Es kommt mir so vor, als wäre durch dein Auftauchen auf Gut Garell erst alles noch schlimmer und am Ende alles gut geworden. Danke, Veronika.«
    »Das war nicht mein Verdienst«, wehrte Nika ab.
    »Es war schön, dich bei uns zu haben.« Mit einem fast wehmütigen Lächeln gab Carolina sie frei.
    »Ich habe es genossen, Gut Garell und die herrliche Landschaft und dich und deine Familie kennenzulernen«, erwiderte Nika und meinte ihre Worte ehrlich. Sie hatte sich hier zwar oft unbehaglich gefühlt, doch wahrscheinlich hatte sie hinter Helenes freundlicher Fassade ihren Hass gespürt. Und sie hatte Carolina völlig falsch eingeschätzt. Inzwischen wusste sie, dass die Gutsherrin eine warmherzige, sensible Frau war, die eine schwierige Zeit hinter sich hatte. Ihre sexuellen Vorlieben gingen Nika nichts an und hatten ohnehin nichts mit Carolinas sonstigem Verhalten zu tun.
    »Dann gehe ich jetzt in den Weinberg und suche Simone und Bernd.« Sie wandte sich der schmalen asphaltierten Straße zu, die vom Gutshaus in die Weinberge führte. »Mach’s gut, Carolina.«
    »Alles Gute, Nika.« Ohne sich noch einmal umzudrehen, ging Carolina zurück ins Haus.
    Zum ersten Mal seit sie auf Gut Garell angekommen war, fühlte Nika sich leicht und fast unbeschwert. Wenn da nicht der Schmerz des Verlusts gewesen wäre, den sie wohl noch lange mit sich herumtragen würde, sobald ihre Gedanken sich zu Falk verirrten.
    Mit großen Schritten spazierte sie in den herrlichen Herbsttag hinein. Die Sonne schien von einem klaren blauen Himmel, das Laub der Bäume zeigte einen ersten rotgoldenen Schimmer, und die Luft war frisch und mild. Nach der langen Bettruhe genoss sie die Bewegung im Freien. Am Morgen war der Hausarzt der Garells bei ihr gewesen und hatte ihr bestätigt, dass sie wieder gesund war. Die Wunde an ihrem Arm war verheilt, schmerzte nur noch wenig, und ihre leichte Gehirnerschütterung war ebenfalls vergessen. Das Dröhnen in ihrem Kopf war vorbei, und ihre Gedanken drehten sich nicht mehr dumpf und schwer im Kreis. Nur der scharfe Schmerz tief in ihrem Inneren war immer noch da …
    Auf halber Höhe des Weinbergs traf Nika die ersten Arbeiter. Lächelnd winkte sie Sanders zu, der mit fast gefülltem Legel in der Nähe der Straße arbeitete. Weiter entfernt sah sie Bruno. Steffen hatte das Gut verlassen, soweit sie wusste. Die beiden Männer erwiderten freundlich ihren Gruß. Sie waren ebenfalls ein Opfer von Helenes Intrigen gewesen. Die alte Haushälterin hatte ihnen erzählt, die Frau aus Hamburg habe eine lockere Moral und würde sich mit jedem Mann vergnügen, der dazu bereit sei. Und da sie über Sandra schon ähnliche Gerüchte verbreitet hatte, glaubten alle, Jan sei es egal, was seine Verlobte machte.
    Ein Stück von den Arbeitern entfernt arbeiteten Simone und Bernd dicht nebeneinander. Beide trugen einen Legel auf dem Rücken und lächelten glücklich. Nika blieb stehen und beobachtete sie. Obwohl sie einander nicht berührten und die meiste Zeit nicht einmal ansahen, wirkten ihre Bewegungen wie ein Tanz. Im gleichen Rhythmus schnitten sie die Trauben ab und warfen sie über ihre Schultern in die Legel. Ab und zu hielten sie wie auf ein geheimes Stichwort inne, wandten sich einander zu, versenkten sekundenlang die Blicke ineinander und arbeiteten weiter.
    Zwischen den Rebstöcken ging Nika auf das glückliche Paar zu. Bernd bemerkte sie als Erster. Er lächelte ihr fröhlich entgegen. »Wie schön, dass es Ihnen wieder gut geht«, rief er ihr zu.
    »Danke. Ich wollte mich verabschieden. Heute fahre ich zurück nach Hamburg.« Als Nika neben den beiden hochgewachsenen Menschen stehen blieb, war ihr, als
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