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Sündige Rache

Sündige Rache

Titel: Sündige Rache
Autoren: J. D. Robb
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sprang von seinem Stuhl und starrte Roarke mit wilden Augen an. »Du hast mich an eine Bullen-Fotze verraten.«
    »Ich hätte dich auch an einen streunenden Hund verraten, wenn er dich hätte haben wollen. Ah, bitte, versuch dich zu wehren«, murmelte Roarke. »Damit machst du mein Glück perfekt.«
    »Es reicht. Reiß dich zusammen, Roarke.« Eve öffnete die Kuppel und stieß Ricker ihren Stunner in die Rippen.
    »Ihr seid tot. Ihr seid beide tot.« Er wirbelte herum, schlug Eve mit dem Handrücken mitten ins Gesicht, und im Reflex drückte sie ab.
    »Sag mir, dass er auf maximale Stärke eingestellt gewesen ist.«
    »Er ist nur betäubt, das ist alles.«
    Während die Menschen an den Nachbartischen hastig das Weite suchten und die Stripperinnen auf der Bühne weitertanzten, als wäre nichts geschehen, wischte sie sich mit dem Ärmel ihres Hemdes das Blut vom Mundwinkel ab.
    Roarke reichte ihr ein Taschentuch, bückte sich, packte Ricker bei der Gurgel und hob seinen Kopf vom Boden auf.
    »Nicht -«
    »Halt dich zurück«, fuhr er seine Frau, die ihn daran hindern wollte, Ricker zu erwürgen, mit rauer Stimme an. »Halt dich, verdammt noch mal, da raus.«
    »Wenn du ihn umbringst, war alles umsonst.«
    Er starrte sie an, und plötzlich lag all die Kraft, die Zielgerichtetheit und die Gefährlichkeit, die er Ricker nicht hatte entdecken lassen, obgleich sie so typisch für ihn waren, in seinem leuchtend blauen Blick. »Es wäre zwar umsonst, aber ich will ihn gar nicht töten.«
    Zum Beweis drückte er ihr seine Waffe in die Hand.
    Das Skalpell aber behielt er und drückte seine Spitze an die geschwollene Ader direkt neben Rickers Kehle. »Du kannst mich hören, oder, Ricker? O ja, du hörst mich ganz bestimmt. Ich bin derjenige, der dich zur Strecke gebracht hat, und ich will, dass du das, wenn du in deiner Zelle auf und ab läufst, keine Sekunde vergisst. Ich will, dass du mit dem, was von deinem Hirn noch übrig ist, jede Minute jedes Tages, den du im Knast verbringst, dran denkst.«
    »Dafür bringe ich dich um«, stieß Ricker krächzend aus, obwohl selbst das Heben einer Hand seine Kräfte überstieg.
    »Tja, das ist dir bisher nicht gelungen, oder? Aber versuch es ruhig weiter. Und jetzt hör mir gut zu. Wenn du sie je noch einmal anrührst, wenn du je noch einmal Hand an meine Frau legst, werde ich dir bis in die Hölle folgen und dir dort die Haut von deinen Knochen lösen und dich deine eigenen Augen fressen lassen. Das schwöre ich. Wenn du dich an den Menschen erinnerst, der ich früher einmal war, wirst du wissen, dass dies keine leeren Worte sind.«
    Er richtete sich wieder auf und wandte sich steif an seine Frau. »Hol jemanden, der ihn rausschafft. Typen wie er sind in meinem Laden absolut nicht erwünscht.«

23
    E rfüllt von der beruhigenden Gewissheit, dass Ricker endlich hinter Gittern saß, schlief sie zwar nicht lange, dafür aber tief und fest.
    Als die Wirkung der Betäubung nachgelassen hatte, hatte Ricker mit wehleidiger Stimme nach seinem Rechtsbeistand verlangt. Und da sie Canarde inzwischen ebenfalls inhaftiert hatte, hätten Rickers restliche Anwälte in der nächsten Zeit sicher alle Hände voll zu tun.
    Sie hatte zwei Kopien von sämtlichen Aufnahmen der Operation im Purgatorium erstellt, versiegelt und als zusätzliche Sicherheit noch eine Kopie auf ihrem Computer zu Hause installiert.
    Dieses Mal würden keine Daten und Beweismittel verschwinden, beschädigt oder sonst wie manipuliert.
    Sie hatten ihn eiskalt erwischt.
    Sie sagte sich, das würde und das müsste reichen, sank ermattet in ihr Bett, klappte die Augen zu und versank, als hätte jemand einen Schalter bei ihr umgelegt, in einen komaähnlichen Schlaf.
    Plötzlich jedoch fuhr sie, als Roarke eine Hand auf ihre Schulter legte und leise ihren Namen sagte, erschrocken wieder hoch.
    »Was …« Instinktiv griff sie dorthin, wo sich, wenn sie nicht gerade nackt war, ihre Waffe fand.
    »Nur mit der Ruhe, Lieutenant. Ich bin unbewaffnet. Das bist du übrigens auch.«
    »Ich war … wow.« Sie schüttelte den Kopf, um richtig wach zu werden. »Ich war wie betäubt.«
    »Das habe ich bemerkt. Tut mir Leid, dass ich dich wecken musste.«
    »Warum bist du schon auf? Warum bist du angezogen? Wie viel Uhr ist es?«
    »Kurz nach sieben. Ich musste ein paar frühe Telefongespräche führen. Und während ich dabei war, kam ein Anruf für dich rein. Aus dem Krankenhaus.«
    »Webster«, flüsterte sie mit erstickter Stimme. Sie hatte sich
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