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Sündige Rache

Sündige Rache

Titel: Sündige Rache
Autoren: J. D. Robb
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noch ihren Dienstausweis abgeben muss. Ein paar falsche Informationen, ein paar falsche Daten im richtigen Computer. Alles kein Problem.«
    Roarke fuhr sich mit dem Handrücken über den Mund. »Die ermordeten Bullen! Um Himmels willen, Ricker, war das etwa dein Werk?«
    »Und es wird nicht bei diesen dreien bleiben. Die Sache macht mir nämlich einen Heidenspaß.«
    »Mit Polizistenmorden will ich nichts zu tun haben. Dafür werden sie dir das Fell über die Ohren ziehen.«
    »Red keinen Unsinn. Sie kommen niemals an mich heran. Ich habe keinen von den dreien umgebracht. Ich habe einfach die Idee dazu in den richtigen Kopf gepflanzt und die Waffe in die verletzlichste Hand gelegt. Das alles ist nichts weiter als ein Spiel. Kannst du dich noch daran erinnern, was für einen Spaß ich immer schon an Spielen hatte? Und wie sehr es mir gefällt, wenn ich sie gewinne?«
    »Ja, ich kann mich daran erinnern. Keiner hat öfter gewonnen als du. Aber wie hast du es angestellt, dass jemand anderes die Drecksarbeit für dich erledigt hat?«
    »Ich habe es halt arrangiert. Ich habe ein paar kleine Steinchen losgetreten und dann in aller Ruhe zugesehen, wie die Lawine ins Rollen geriet.«
    »Ich schlafe mit einer Polizistin und komme trotzdem nicht so nah an sie heran«, erklärte Roarke voller Bewunderung. »Ich habe dich eindeutig unterschätzt. Es muss Jahre gedauert haben, bis alles so weit war.«
    »Monate. Nur ein paar Monate. Es ging lediglich darum, die richtige Zielperson zu finden. Einen jungen Bullen, der für irgendwelche krummen Dinger viel zu anständig gewesen ist. Es war total einfach, ihn aus dem Verkehr ziehen zu lassen, und das Schönste daran war, dass sich die Trauer seines Vaters hervorragend für meine Zwecke nutzen ließ. Ich brauchte mich also nur bequem zurückzulehnen und darauf zu warten, dass ein bisher grundanständiger Polizist zum Serienmörder wird. Er hat einen Kollegen nach dem anderen umgebracht, und es hat mich keinen Cent gekostet.«
    »Brillant«, murmelte Roarke.
    »Ja, und ungemein befriedigend. Und das Allerbeste ist, ich könnte es jederzeit problemlos wiederholen. Am besten nennt man so was wohl stellvertretenden Mord. Niemand ist davor sicher, und schon gar nicht du. Überweis das Geld auf meine Konten, und bis sich der Wind dreht, wirst du von mir beschützt. Du und deine Frau.«
    »Zwanzig Millionen, hast du gesagt?«
    »Fürs Erste.«
    »Das ist geradezu geschenkt«, meinte Roarke mit ruhiger Stimme und zog die Hand, die er unter dem Tisch in seine Jackentasche hatte gleiten lassen – und in der jetzt eine kleine Pistole lag –, geschmeidig wieder hervor. »Nur ist es leider so, dass sich mir alles zusammenzieht bei dem Gedanken, dass ich noch mal mit dir Geschäfte machen soll. Es wäre mir nämlich ein echtes Vergnügen, dieses hübsche kleine Ding nicht nur in der Hand zu halten, sondern es auch zu benutzen. Erkennst du es wieder, Ricker? Dies ist eine der verbotenen Waffen, mit denen du damals gehandelt hast. Ich habe inzwischen selbst eine ausgedehnte Sammlung von Handfeuerwaffen aus dem zwanzigsten Jahrhundert – und die dazugehörige Lizenz. Die Dinger reißen wirklich hässliche Löcher in den Bauch von einem Mann. Das hier ist eine Neun-Millimeter-Glock, und sie bläst dir mit einem Schuss den Schädel weg.«
    Ricker riss entsetzt die Augen auf. Es war Jahre her, seit zum letzten Mal jemand den Mut besessen hatte, mit einer Waffe auf ihn zu zielen. »Du hast den Verstand verloren.«
    »Oh nein, mein Verstand ist völlig intakt.« Er schlug mit einer Hand unter Rickers Arm und drehte ihn schmerzhaft so lange herum, bis das im Ärmel verborgene Skalpell in seine eigenen Finger fiel. »Du hast früher schon eine Schwäche für scharfe Sachen gehabt.«
    »Dafür wirst du unter Schmerzen sterben. Unter allergrößten Schmerzen. Bildest du dir etwa allen Ernstes ein, du kämst lebend hier heraus?«
    »Selbstverständlich. Ah, da kommt ja meine Frau. Sie ist wirklich wunderbar, findest du nicht auch? Und, wie mir der Scanner anzeigt, den deine Trottel übersehen haben, nehmen ihre Leute diese Trottel genau in dieser Minute in aller Seelenruhe fest.«
    Er wartete, während Ricker an ihm vorbei durch die Glaskuppel verfolgte, was im Lokal geschah.
    »Einer von uns beiden hat allerdings eindeutig den Verstand verloren, Ricker, und derjenige bist du. Ich habe dich nämlich in eine Falle laufen lassen, und es war das reinste Kinderspiel.«
    »Wegen einer Bullen-Fotze.« Ricker
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