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Sündige Rache

Sündige Rache

Titel: Sündige Rache
Autoren: J. D. Robb
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schließlich hast du immer schon eine Vorliebe oder eventuell eher eine Schwäche für schöne Frauen gehabt.«
    »Das stimmt. Wohingegen du sie bereits damals lieber grün und blau geschlagen hast. Was sich offensichtlich nicht geändert hat. Du hast auch meiner Frau blaue Flecken zugefügt.«
    »Ach ja?«, säuselte Ricker unschuldig. Oh, diesen Augenblick der Rache hatte er sich jahrelang ersehnt. »Wie unachtsam von mir. Weiß sie, dass wir diese Unterhaltung führen, oder lässt sie ab und zu die Zügel lang?«
    Roarke zog seine Zigaretten aus der Tasche und klopfte mit finsterer Miene mit dem Mundstück eines der Glimmstängel auf den Tisch. Er schien kurzfristig derart mit sich zu kämpfen, dass Ricker vergnügt auflachte. Dann wandte er sich der Getränkekarte zu, entschied sich für einen Whiskey und zog fragend eine Braue hoch.
    »Für mich auch, der alten Zeiten wegen.«
    »Zwei doppelte Jameson's, ohne Eis.« Dann lehnte er sich auf seinem Stuhl zurück und zündete sich seine Zigarette an. »Du hast versucht, dich über meine Frau an mich heranzumachen. Aber sie hat sich offenbar nicht nur gegen dich behauptet, sondern dich mit ihrer Art sogar regelrecht aus dem Konzept gebracht.«
    »Sie hatte einfach Glück.« Trotzdem presste Ricker die Lippen aufeinander und streckte die Hand nach einem der Gläser mit der bernsteinfarbenen Flüssigkeit, die aus dem Servierschlitz kamen, aus. »Früher oder später hat jede Glückssträhne ein Ende.«
    Roarke schob seine Hand quer über den Tisch, doch als würde er sich gerade noch in letzter Sekunde besinnen, zog er sie wieder zurück und warf einen Seitenblick auf denjenigen von Rickers Männern, dessen Hand unter den Aufschlag seines Jacketts geglitten war.
    »Was verlangst du dafür, dass du mir eine Garantie gibst, dass ihr nichts passiert?«
    »Ah.« Zufrieden lehnte Ricker sich abermals zurück. »Das ist eine vernünftige Frage. Aber ich frage mich, wie du auf die Idee verfällst, dass du auch eine vernünftige Antwort von mir darauf bekommst?«
    »Ich würde dafür sorgen, dass es sich für dich lohnt«, erklärte Roarke ihm schnell. Viel zu schnell, als es ihm der Stolz geboten hätte, und viel zu schnell, als dass er während der Verhandlungsführung weiterhin die Oberhand behielte.
    »Das wird ziemlich teuer.« Begeistert beugte Ricker sich nach vorn. »Denn weißt du, ich habe gemerkt, dass es mir einfach Spaß macht, deiner Frau Schmerzen zu bereiten.«
    »Hör zu -«
    »Nein, du hörst zu. Du hältst jetzt dein arrogantes Maul, das ich dir schon vor Jahren hätte stopfen sollen, und hörst mir schön brav zu. Verstanden?«
    »Der Kerl scheint einen ausgeprägten Todeswunsch zu haben.«
    Roarke hörte Feeneys Stimme klar und deutlich, und obgleich er einer Meinung mit ihm war, ballte er beide Fäuste auf dem Tisch und atmete hörbar ein und aus. »Ja, verstanden. Verdammt, nenn mir die Bedingungen. Wir sind beide Geschäftsmänner. Also sag mir einfach, was du willst.«
    »Bitte.«
    Was bist du für ein jämmerliches Arschloch, dachte Roarke, räusperte sich leise, hob sein Glas an seinen Mund und trank einen großen Schluck. »Bitte. Sag mir, was du willst.«
    »So ist's besser. So ist's schon viel besser. Vor ein paar Jahren hast du überstürzt unsere Geschäftsbeziehung abgebrochen, und zwar auf eine Art, die mich eins Komma zwei Millionen in Bargeld und in Waren sowie doppelt so viel an Ruf und gutem Willen meiner anderen Geschäftspartner gekostet hat. Weshalb du mir als Erstes zehn Millionen Dollar zahlen wirst.«
    »Und was werde ich für zehn Millionen kriegen?«
    »Was du dafür kriegst? Das Leben deiner Frau. Entweder du überweist bis spätestens null Uhr die Summe auf ein Konto, dessen Nummer du am Ende unseres Gesprächs von mir genannt bekommen wirst, oder ich setze jemanden auf sie an.«
    »Du musst mir etwas Zeit geben, um -«
    »Mitternacht, oder ich ziehe sie aus dem Verkehr.«
    »Selbst jemand wie du sollte gewisse Skrupel haben, wenn es darum geht, eine hochrangige Polizistin, wie meine Frau es ist, umbringen zu lassen.«
    »Selbst wenn ich sie töten lasse, sind wir beide lange noch nicht quitt. Aber die Entscheidung liegt bei dir. Wenn du das Geld behältst, verlierst du deine Frau.« Einer seiner spitz gefeilten Nägel kratzte über die Seite seines Glases und machte dabei ein grässliches, kreischendes Geräusch. »Verhandeln kannst du mit mir nicht.«
    »Jetzt reicht's«, murmelte Eve. »Jetzt kassieren wir ihn
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