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Sündige Liebe

Sündige Liebe

Titel: Sündige Liebe
Autoren: Johanna Lindsey
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or!«
    »Ich glaube kaum, dass du nach jemandem rufen wirst, Angela«, erwiderte er, während er ganz langsam eine Waffe aus seinem rehbraunen Mantel zog.
    Plötzlich beschlich sie Furcht. Sie sah entgeistert die Waffe an, die ihrem kleinen Derringer nur zu ähnlich sah, und sie wünschte, sie hätte den Derringer an ihrem Körper und nicht im Gepäck verstaut. Sie warf einen Blick auf ihr Gepäck, das sie auf dem Bett hatte stehen lassen, doch es bestand wenig Hoffnung. Beide Gepäckstücke waren geschlossen.
    Billy grinste ganz gemein. »Ich habe dir doch gesagt, dass der Tag kommen wird, oder etwa nicht, Angela? Es hat lange gedauert, aber die Belohnung wird das Warten wert sein.«
    Angela versuchte, die Angst abzuschütteln, die sie gepackt hatte. »Was willst du, Billy?«
    »Das weiß ich selbst noch nicht genau. Lange Zeit über woll t e ich dich schlicht töten. Überrascht dich das?«
    Angela war wie gelähmt.
    »Willst du denn nicht wissen, warum ich dich töten wollte?« Sie konnte nur leicht nicken. »Ich habe dich immer gewollt, Angela, aber selbst zu den Zeiten, als du nichts weiter als der arme weiße Abschaum des Südens warst, war ich dir nicht gut genug. Als dann etwas aus mir geworden ist, wolltest du mich immer noch nicht. Ich war von dir besessen, Angela. Aber jetzt, nachdem ich dich wiedergesehen habe, glaube ich, dass ich dich wohl doch am Leben lassen werde. Es gibt Mittel, dich zur Meinen zu machen.«
    Endlich fand sie ihre Stimme wieder, wenn auch nicht mehr als ein brüchiges Flüstern herauskam. »Du ... das kann nicht dein Ernst sein.«
    »Natürlich wirst du meine Frau werden müssen«, fuhr er fort, als habe er sie nicht gehört.»Aber das nur auf dem Papier, um den Schein zu wahren. Nein, du wirst für die Jahre leiden, in denen ich deinetwegen gelitten habe. Du wirst meine Sklavin sein, doch das wird niemand wissen, außer dir und mir. Oh, ich habe ganz wunderbare Pläne mit dir, Angela.«
    Mit weit aufgerissenen violettblauen Augen starrte sie ihn an. Er war verrückt, wahrhaft verrückt!
    »Das, was du vorhast, ist ausgeschlossen«, sagte sie mit möglichst ungerührter Stimme. »Ich würde dir niemals mein Jawort geben.«
    »Wirklich?« fragte Billy, grinste und zog die Augenbrauen hoch.
    Er kam mit betont langsamen Schritten auf sie zu und wedelte mit seiner Waffe gefährlich durch die Luft. Als er vor ihr stand, steckte er den Revolver zwischen ihre Brüste, packte mit der anderen Hand ihr Haar und zog sie gewaltsam an sich. An den Haaren riss er ihren Kopf zurück und stürzte sich auf ihre Lippen. Sie würgte, als sie den Whisky und den Tabak in seinem Atem roch, und sie versuchte, ihn von sich zu stoßen.
    Er ließ ihr Haar los und packte mit der Hand, in der er den Revolver hielt, ihren Arm und bog ihn ihr brutal auf den Rücken. Sie konnte sich nicht mehr rühren, ohne sich die Schulter schmerzhaft zu verrenken.
    Mit seiner freien Hand packte er ihre Brust, in die sich seine Finger bohrten. Sie schrie auf.
    Billy lachte.
    »Es verspricht, noch genüsslicher zu werden, als ich angenommen hatte«, krächzte er. »Du wirst mir zu Füßen kriechen, ehe ich mit dir fertig bin.«
    Er ließ sie los, und sie taumelte zurück. Sie hielt ihren pochenden Arm fest und spürte, wie Tränen des Schmerzes in ihr aufstiegen. Sie kämpfte gegen die Tränen an. Eher sollte sie der Teufel holen, als dass Billy Anderson sie weinen sah.
    Sie ließ ihn nicht aus den Augen, während er im Zimmer auf und ab ging und sich umsah. »Du lässt es dir nicht gerade schlecht gehen, was? Ich glaube, daran könnte ich mich gewöhnen. Wie ich sehe, wolltest du verreisen.«
    »J a, das hatte ich vor.«
    »Sieht ganz danach aus, als sei ich gerade noch rechtzeitig gekommen«, bemerkte er und kam wieder auf sie zu. »Aber selbst, wenn du gefahren wärst, hätte ich dich wiedergefunden, so, wie dieses Mal auch.«
    »Wie hast du mich gefunden?« fragte sie, um Zeit zu gewinnen.
    Er lachte. »Ich wusst e von dem Erbe, das Maitland dir hinterlassen hat, und ich bin dem Anwalt bis hierher gefolgt. Seit da an habe ich nur noch auf den rechten Moment gewartet. Und als ich heute gesehen habe, wie du in die Stadt gekommen bist und dir hier ein Zimmer genommen hast, wusst e ich, das meine Stunde geschlagen hat. Jetzt räum das Gepäck vom Bett«, befahl er und nahm spielerisch eine ihrer Locken in die Hand. »Wir brauchen das Bett jetzt für uns.«
    Endlich sah Angela ihre Chance. »Ich muss erst noch etwas auspacken«,
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