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Sündige Liebe

Sündige Liebe

Titel: Sündige Liebe
Autoren: Johanna Lindsey
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Fuß der Treppe ist Ihr Werk - Sie haben ihn be wusst los geschlagen. Aber die Schrammen in Ihrem Gesicht sind alt. Stammen die auch von einer Schlägerei um diese Frau? Und jetzt wollen Sie mich also in Stücke reißen, was?« Hank schüttelte den Kopf. »Sie gönnen sie keinem anderen, aber Sie beanspruchen sie auch nicht für sich. Was stimmt bei Ihnen nicht?«
    Bradford brachte nicht die Energie auf, Hank etwas vorzumachen. »Ich weiß nicht, ob sie mich noch will.«
    Hank steckte seine Waffe weg. »Wenn sie weiß, dass Sie sie lieben, will sie Sie. Sie sind es, den sie liebt. Ich wünschte, Sie wären nicht zu Sinnen gekommen, Amigo, denn das hätte sie vielleicht in meine Arme getrieben. Aber so ... Für mich gibt es hier nichts mehr zu tun. Adios.«
    Hank grinste über seine eigene Großherzigkeit und verschwand. jetzt würde sie nicht mehr kommen. Soviel stand für ihn fest.
     

49
    Angela verbrachte zwei volle Tage im Bett. Sie beobachtete, wie draußen der Sturm wütete.
    Gegen ihre Proteste hatte Bradford einen Arzt holen lassen, der ihr strikte Bettruhe verordnet hatte. Sie gab nach, weil sie einsah, dass sie Zeit brauchte, um ihre Nerven wieder zu stärken und um nachzudenken.
    Sie hatte Bradford nicht gesehen, und die Unterredung stand noch bevor. Sie hatte von dem Feuer gehört, und sie war froh, dass Bradford es sicher überstanden hatte. Wut und Entsetzen hatten ihm die Kraft verliehen, die Seile zu sprengen und aus dem brennenden Haus zu entkommen.
    Am Nachmittag des zweiten Tages bekam Angela Besuch von Mary Lou. Mary Lou sprach nur von erfreulichen Dingen, doch es gelang ihr nicht, ihre Freundin aufzuheitern.
    Als Mary Lou gegangen war, trat Angela ans Fenster, starrte in die Dunkelheit und lauschte dem Regen. Das Zimmer war angenehm warm, und im Kamin glühten Holzscheite. Sie schlüpfte aus ihrem Morgenmantel und legte ihn auf einen Stuhl am Fenster. Sie hörte Bradfords Eintreten nicht und fuhr zusammen, als er sagte: »Wohin fährst du Angela?«
    Sie drehte sich um und sah, dass sein Blick auf die Koffer am Fußende des Bettes gerichtet waren.
    Sie ging zu den Koffern und klappte die Deckel zu, ohne ihn anzusehen. »Ich habe mir gedacht, ich fahre nach Europa. Ich habe vor, morgen früh abzureisen.«
    »Ich hatte den Eindruck, dass es dir hier gefällt«, gab Bradford zurück. Seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. Zumindest hatte sie nicht gesagt, dass sie nach Mexiko gehen wollte.
    In ihren Augen stand unverhohlene Sehnsucht. »Das stimmt, Bradford, aber ich war lange genug hier. Ich möchte Orte sehen, die ich noch nie gesehen habe«, sagte sie obenhin und trat vor das Feuer. Das Licht, das von hinten kam, ließ ihr Nachthemd fast durchsichtig erscheinen. »Du hast mir immer noch nicht gesagt, warum du zurückgekommen bist. Und warum dein Gesicht so zerschrammt ist.«
    Bradford betastete verlegen sein Kinn.
    »Grant und ich haben die Sache endlich ausgetragen«, antwortete er befangen.
    »Ist er genauso schlimm zugerichtet wie du?« fragte sie und wirbelte herum.
    Bradford lehnte an einem der Bettpfosten und lächelte matt. »Nein, diesmal hat er gewonnen, und ich habe jede einzelne Beule verdient.«
    »J a, das hast du«, erwiderte sie.
    »Grant hat mir das erzählt, was ich mir vorher in meiner Dickköpfigkeit nicht anhören wollte.«
    Angela wurde ganz schwarz vor den Augen. »Und das - war was?«
    » Dass du nicht seinetwegen hierhergekommen bist und dass du nie mit ihm geschlafen hast.«
    »Und warum hast du mir nicht geglaubt, als ich dir dasselbe erzählt habe?«
    »Weil ich euch beide zusammen im Bett gesehen habe, Angela. In Nacogdoches. Du hast Grant ge küss t und warst nur in ein Leintuch gehüllt. Ich bin dir gefolgt, um dich nach Golden Oaks zurückzuholen, aber als ich die Tür deines Hotelzimmers aufgemacht und euch beide in dieser Situation gesehen habe, habe ich gleich das Schlimmste angenommen. Was hätte ich denn sonst glauben sollen? Ich verstehe bis jetzt noch nicht, wie du in eine solche Lage gekommen bist, wenn ihr kein Verhältnis miteinander hattet.«
    Sie hörte ihm ruhig zu und sagte dann: »Grant kam betrunken in mein Zimmer. Er hat die Tür eingerannt, ehe ich mir etwas anziehen konnte. Und weil er so betrunken war, dass er nicht mehr stehen konnte, habe ich ihn ins Bett gebracht. Er war gekommen, um mich zu fragen, ob ich ihn heiraten wollte, aber das habe ich abgelehnt. Er hat mich angefleht, ihm einen Kuss zu geben, bevor ich gehe, und darin konnte
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