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Sündige Gier

Sündige Gier

Titel: Sündige Gier
Autoren: Sandra Brown
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Derek, den dritten behielt er für sich.
    Sie saßen im Warteraum der Notaufnahme des städtischen Krankenhauses in Athens, in das man Creighton und Carol gefahren hatte, allerdings in getrennten Krankenwagen. Uniformierte Polizisten und die Einsatzkräfte aus dem Sheriffbüro lungerten ebenfalls herum, versuchten einen offiziellen Eindruck zu erwecken, tranken Kaffee aus dem Automaten und standen den Krankenhausangestellten im Weg. Ihre Kollegen in Zivil konferierten leise mit Sanford und Kimball.
    Dodge nahm einen Schluck Kaffee. »Hat die schon jemand angeschaut?«
    »Meine Hand?« Derek krümmte und streckte die Finger. »Die ist okay. Da ist nichts gebrochen.«
    »Ein Wunder, so wie du zugeschlagen hast.«
    »Er hat es verdient, und noch viel mehr.«
    »Er hat auch noch mehr gekriegt.« Dodge sah aus dem Augenwinkel auf Julie.
    Derek knurrte: »Was hast du dir verflucht noch mal dabei gedacht, ihr deine Pistole zu überlassen, Dodge?«
    »Ich konnte nicht mehr laufen, sonst wäre ich zusammengebrochen. Und ich wollte nicht, dass sie dir ohne Waffe hinterherrennt.« Er grinste ihr bewundernd zu. »Konnte ja nicht ahnen, dass sie einen auf Dirty Harry macht.«
    »Creighton sollte glauben, dass ich es tun würde«, sagte sie leise. Als Paul darauf bestanden hatte, dass sie einen Revolver unter ihrem Bett aufbewahren sollte, hatte er auch darauf bestanden, dass sie damit umzugehen lernte.
    Der Knall hatte Creighton aufschreien lassen. Sie hatte die Kugel so knapp neben seinem Kopf in den Boden gefeuert, dass er den Aufprall gespürt hatte, so knapp, dass er eine Ahnung davon bekommen hatte, was Paul Wheeler in seinen letzten Sekunden durchgemacht hatte.
    Dodge sah zu den Detectives hinüber. »Haben sie was davon gesagt, dass sie einen von euch einbuchten wollen?«
    Derek schüttelte den Kopf. »Wahrscheinlich legen sie sich gerade was zurecht, damit sie es nicht müssen.«
    »Sie haben uns noch nicht einmal vernommen.« Julie, die neben Derek saß, wischte Erde und Blattreste von seinem Knie. »Ich habe ihnen erklärt, dass sich Creighton nicht überwältigen ließ und dass Derek und ich alles in unserer Macht Stehende tun mussten, um ihn in Schach zu halten, bis die Polizei uns eingeholt hatte.«
    Dodge prustete gurgelnd. »In Schach halten? So kann man’s auch nennen.«
    »Ariel hat das bestätigt.«
    »Soviel ich gesehen habe, als sie Creighton in den Krankenwagen gehoben haben, ist sein Kinn im Eimer«, sagte Dodge. »Er wird gerade operiert.«
    »Aber so schön wie früher wird er nicht mehr.« Der Privatdetektiv schnaubte. »Und ich wette, sie mussten seine Unterwäsche wechseln.« Er sah sich um. »Wo ist Ariel?«
    »Bei Carol«, erklärte Julie. »Die Ärzte haben sie schon untersucht. Sie wird ein paar Blutergüsse davontragen und eine Weile heiser bleiben, aber in ein paar Tagen müsste das überstanden sein. Sie haben Ariel erlaubt, über Nacht bei Carol zu bleiben. Beide sind immer noch völlig verstört.«
    »Ein paar Sekunden später wären wir zu spät gekommen«, schloss Derek. »Dann wäre Carol schon tot gewesen, selbst wenn wir ihn noch geschnappt hätten.«
    »Aber das ist sie nicht.« Julie rieb über seinen Schenkel.
    Derek sah sie an und lächelte, nahm dann einen Schluck Kaffee und nickte zum Eingang hin. »Da sind sie.«
    Doug und Sharon Wheeler traten durch die Schiebetüren, gefolgt von einem weiteren Mann. Sobald sie Julie sitzen sahen, kamen sie auf sie zu. Doug wirkte entschlossen. Sharon war völlig aufgelöst und konnte nur mit Mühe die Fassung wahren. Julie hatte sie noch nie schlecht frisiert gesehen. Heute Abend sah sie wie gerupft aus.
    »Der Typ in ihrem Schlepptau ist ein hartes Kaliber«, sagte Derek halblaut und sah dabei auf den Mann, der sofort zu Sanford, Kimball und ihren Kollegen aus dem Athens Police Department abschwenkte.
    »Ein Anwalt?«
    »Schon eher der Antichrist«, grummelte Dodge. »Ich gehe eine rauchen.«
    Die Wheelers würdigten Dodge keines Blickes, als er auf dem Weg nach draußen an ihnen vorbeikam. Julie stand auf, um sie zu begrüßen. Derek erhob sich ebenfalls.
    »Das ist nicht wahr!«, heulte Sharon auf, woraufhin sich alle im Wartebereich mit großen Augen zu ihr umdrehten.
    Doug legte den Arm um ihre Schultern und zog sie an seine Seite, ohne dabei den Blick von Julie zu wenden. Er sprach sie mit ihrem Namen an, ließ es aber wie eine Frage klingen.
    »Creighton wird noch operiert«, sagte sie. »Er wurde verletzt…«
    »Er wurde brutal
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