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Sündige Gier

Sündige Gier

Titel: Sündige Gier
Autoren: Sandra Brown
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zusammen, als das Handy in ihrer Hand zu läuten begann. Sie klappte es auf. »Ja?«
    »Julie?«
    Julie, nicht mehr Ms Rutledge. Das war ein Fortschritt gegenüber ihrer letzten Unterhaltung mit Roberta Kimball. »Ja?«
    »Detective Sanford und ich haben uns mit der Polizei von Athens in Verbindung gesetzt. Der Manager des Red Dog hat einem Streifenpolizisten gegenüber erklärt, ein Mann hätte ihn gezwungen, ihm den Aufenthaltsort von Carol Mahoney zu verraten.«
    »Das war Dodge«, sagte Derek so laut, dass man ihn hören konnte. »Wir wussten nicht, wo Carol Mahoney wohnt, und wir mussten es so schnell wie möglich erfahren. Wahrscheinlich hat Dodge nicht allzu freundlich um die Auskunft gebeten.«
    Sanford fragte: »Sind Sie jetzt auf dem Weg dorthin? Zu dem Haus?«
    Um zu verhindern, dass sie abgefangen wurden, antwortete Julie ausweichend: »Ariel macht sich große Sorgen um ihre Freundin. Sie will sich davon überzeugen, dass es ihr gut geht.«
    »Hören Sie.« So streng hatte sie Sanford noch nie erlebt. »Ich muss Sie daran erinnern, dass dies eine Polizeiangelegenheit ist.«
    »Und ich muss Sie daran erinnern, dass Sie nicht reagiert haben, als wir das erste Mal angerufen haben«, erwiderte Julie hitzig.
    »Warten Sie auf die Kollegen aus Athens«, mischte sich Roberta Kimball ein. »Sie haben schon einen Wagen zu dem Haus geschickt. Das Sheriffbüro wurde ebenfalls benachrichtigt.«
    »Die kommen zu spät, und wir sind schon da.« Julie legte auf. Weiter vorn sah sie Dodge im Schein der Verandalampe vor einem kleinen Haus stehen. Im selben Moment rammte er mit der Schulter gegen die Haustür und brach sie auf.
    Derek bremste abrupt. Alle drei stießen ihre Türen auf und stürmten aus dem Wagen. Hintereinander hasteten sie die Stufen zur Veranda hinauf.
    Dodge fing sie an der Haustür ab. »Nicht da.«
    »Irgendwelche Anzeichen für einen Kampf?«
    »Nein. Nur ein Weinglas auf der hinteren Veranda.«
    »Ihr Wagen ist da«, sagte Ariel. »Also muss sie auch hier sein.«
    Sie quetschte sich an Dodge vorbei und rannte, ängstlich nach Carol rufend, durch alle Zimmer.
    Sobald sie außer Hörweite war, meinte Dodge leise: »Ich wollte nicht, dass sie durchdreht und hysterisch wird. Aber ich bin nicht der Einzige, der den Manager heute nach ihrer Adresse gefragt hat.«
    »Creighton?«
    »Der Manager hat gesagt, ein Typ hätte angerufen, angeblich ein Universitätsangestellter in der Fremdsprachenfakultät, der Savannahs Adresse überprüfen müsse. Inzwischen ist dem Manager klar, dass er aufs Kreuz gelegt worden ist. Er hat nichts Böses geahnt.«
    Ariel kam wieder ins Wohnzimmer gerannt und schien kurz vor dem hysterischen Anfall zu stehen, den Dodge schon fürchtete. »Sie ist nicht da! Wo ist sie? Was hat er mit ihr angestellt?«
    Julie nahm sie an der Schulter. »Sie haben etwas von einem Wald hinter dem Haus gesagt?«
    »Verflucht!«, fauchte Kimball.
    Sanford bog mit quietschenden Reifen um die Ecke. »Was ist denn?«
    »Der Streifenwagen ist eben bei ihrem Haus angekommen.«
    »Aber es ist keiner da?«
    »Alle sind da«, korrigierte Kimball. »Carol Mahoneys Wagen steht da. Mit zwei anderen Autos.«
    »Ist eines davon ein Kombi?«
    »Nein. Das eine ist von Mitchell, das andere von seinem Helfer. Sie haben die Kennzeichen abgefragt. Allerdings wurde ein paar Hundert Meter weiter ein dunkelblau-brauner Kombi in einem Dickicht abgestellt.«
    Sanford fluchte, und Kimball tat es ihm nach. Sie hatten die Sache von Anfang an falsch angefasst. Wenn Carol Mahoney durch Creighton Wheelers Hände sterben sollte, würden auch ihre Köpfe rollen.
    Sanford sagte: »Wenigstens können die Kollegen verhindern, dass Mitchell und Ms Rutledge das Gesetz in die eigene Hand nehmen.«
    »Die Autos waren dort. Von den Leuten fehlt jede Spur.«
    »Was?«
    »Das Haus ist leer.«
    »Wo zum Teufel stecken die alle?«
     
    Sie rannten über die Lichtung zwischen dem Haus und dem Wald. Derek war froh, dass der Mond schien, aber er trug Stadtschuhe, und der Grund war uneben. Wenigstens war er halbwegs in Form. Dodge hatte schwer zu kämpfen. Die beiden Frauen, die ihren Befehl, im Haus zu bleiben, einfach ignoriert hatten, liefen nicht weit hinter ihnen.
    »Hast du eine Waffe?«, rief Dodge ihm zu.
    »Nein.«
    »Blöde Angewohnheit, Anwalt. Du solltest immer eine dabeihaben.«
    Derek drehte sich um und sah, wie Dodge eine Pistole unter seiner Jacke hervorzog. Er hatte die Lizenz, eine verdeckte Waffe zu tragen.
    »Was willst du denn
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