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Sexperimente: Erotische Geschichten

Sexperimente: Erotische Geschichten

Titel: Sexperimente: Erotische Geschichten
Autoren: Alex Seinfriend , Daniel Herne
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(UN)BEKANNTE LUST
    Der immer gleiche Rhythmus hämmerte aus den Boxen. Überall schwebte Zigarettenqualm durch die ohnehin stickige Luft. Verschwitzte Gesichter leuchteten kurz im Stroboskop auf. Das übliche, rote Licht ließ die Jungs in die anonyme Masse zurücktauchen.
    Hier verbrachte ich derzeit fast jeden Abend. Ich saß an einem der Tische nahe der Theke, trank Bier und rauchte. Mein Blick glitt über die zuckenden Leiber auf der Tanzfläche. Niemand gefiel mir. Obwohl das momentan mein Leben war, blieben die Menschen austauschbar. Sie waren mir egal.
    Ich blies den Rauch aus und schnippte die Asche in den Aschenbecher. Lässig lehnte ich mich zurück. Auch wenn die einzelnen Typen mich nicht interessierten, beobachtete ich doch gern die tanzende Menge. Es hatte etwas Erotisches, diese zuckenden Leiber im Rotlicht. Und da sah ich ihn wieder: diesen einen Blonden. Wann immer ich herkam, saß er irgendwann am Tresen und behielt mich im Auge.
    Der Traum meiner schlaflosen Nächte. Wir sprachen nie, grüßten uns nicht einmal. Wir tauschten lediglich durchdringende Blicke aus.
    Ich saugte seinen Anblick in mich auf. Dunkelblonde Ponyfransen hingen ihm keck ins Gesicht. In den schlanken Fingern hielt er eine Zigarette, in der anderen Hand ein Whiskeyglas. Er trug ein figurbetontes Hemd. Auf dem Barhocker neben ihm lag eine ausgefranste Jeansjacke.
    Er sprach nebenbei mit dem Barkeeper, einem Latino. Zugegeben, einem verdammt gutaussehenden Latino. Da konnte ich ihm gar nicht böse sein, dass er mir nicht die volle Aufmerksamkeit schenkte. Ich beobachtete, wie er den Barkeeper anflirtete. Es sah sexy aus, wenn er sich leicht vorbeugte. Ich mochte das freche Grinsen.
    Ich hielt mich gern im Hintergrund, saß hier im Halbdunkeln. Doch der Blonde bemerkte mich immer, als ob er nach mir suchte. Inzwischen war ich derjenige, der jedes Mal nach ihm Ausschau hielt. In diesem Moment warf er mir einen intensiven Blick zu. Langsam strich er sich die Haare ausder Stirn. Ein Lächeln huschte ihm über die Lippen, bevor er dem Barkeeper das leere Glas hinschob.
    Erneut begannen sie zu flirten. Blondie biss sich auf die Unterlippe, grinste kess. Er beugte sich wieder ein Stück vor, damit der Latino ihm etwas ins Ohr flüstern konnte. Danach schaute er mir in die Augen, lächelte dieses atemberaubende Lächeln und trank einen Schluck von einer goldbraunen Flüssigkeit. Immer wieder trafen sich unsere Blicke. Ich genoss es, wie er meinen Körper abtastete, und verzehrte mich regelrecht nach ihm. Offenbar wollte er mich genauso, wie ich ihn. Ich leckte mir die Lippen und verfolgte zufrieden die Blicke meines Gegenübers, die ihre Wanderung fortsetzten. Meine Ärmel hatte ich hochgekrempelt, um meine Oberarme zur Geltung zu bringen. Jetzt öffnete ich noch einen Knopf meines Hemdes. Dem Blonden schien es zu gefallen. Er hob kurz eine Braue, bevor er sein Augenmerk tiefer gleiten ließ. Ich wusste, auf welches Körperteil er es abgesehen hatte. Das brachte mich aber nicht aus der Ruhe. Geduldig wartete ich, bis er den Ausflug beendete und wieder zu meinen Augen zurückkehrte. Er grinste. Amüsiert griff ich nach meiner Bierflasche und trank den letzten Schluck. Ich gab dem Barkeeper zu verstehen, dass ich an einer weiteren Flasche interessiert war.
    Es dauerte etwa zwei Minuten, bis die neue Flasche vor mir stand. Der heiße Latino hatte sie mir allerdings nicht gebracht. Dafür saß mir jetzt Blondie gegenüber. Er hatte sich einfach an meinen Tisch gesetzt, auf die andere Seite der Eckbank. Wir lehnten uns zurück und lächelten. Aus der Nähe sah er noch umwerfender aus. Das Haar glänzte im roten Licht und seine Haut schien so makellos, dass ich den Drang verspürte, sie zu berühren. Immer wieder leckte er sich über die Lippen. Meine Körpermitte reagierte sofort. Ich wollte ihm unbedingt näher kommen. Also beugte ich mich vor und legte meine Arme auf den Tisch, in der Hoffnung, er würde meine Hände nehmen.
    Wir sprachen kein Wort. Das mussten wir auch nicht, unsere Blicke erzählten ganze Romane. Dann griff er nach dem Whiskeyglas. Für einen Sekundenbruchteil jubelte ich innerlich, weil ich dachte, er hätte meinen Wunsch erkannt und wir würden uns endlich berühren. Ich versuchte, mir meine Enttäuschung nicht anmerken zu lassen. Also beobachtete ich ihn, wie er trank. Der Whiskey benetzte seine Lippen. Es musste sich absolut wunderbar anfühlen, ihn jetzt zu küssen, den Alkohol von diesem Mund zu lecken …
    Er
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