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Sündige Gier

Sündige Gier

Titel: Sündige Gier
Autoren: Sandra Brown
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lieben ihn. Ich ziehe sie damit auf, dass ich schon weiß, wie er ausgehen wird. Das Schiff sinkt.«
    »Ich dachte, er wollte sich nur vor uns aufspielen«, gestand Kimball. »Uns zwei unterbezahlten Bullen unter die Nase reiben, dass er im Familienunternehmen keinen Finger krumm zu machen braucht.«
    »Das dachte ich anfangs auch. Auch wenn es irgendwie bizarr ausgedrückt war. Mit einem Filmzitat.«
    »Was hat das also zu bedeuten?«
    »Ach Mist, wenn ich das wüsste.«
    Die Zentrale unterbrach sie und verband sie mit dem Streifenwagen, der zu Creighton Wheelers Wohnsitz gefahren war. Der Streifenpolizist sagte: »Der Porsche steht auf seinem Platz.«
    »Aha«, sagte Kimball seltsam enttäuscht.
    »Sein Land Rover auch.«
    »Er hat auch einen Land Rover?«
    »Und einen Kombi. Der Stellplatz dafür ist leer. Eine Nachbarin aus dem Gebäude war gerade in der Garage, als ich dort ankam. Sie meinte, Wheeler hätte noch einen blau-braunen Wagen. Modell oder Marke konnte sie nicht nennen, weil für sie diese Autos alle gleich aussehen. Der Wagen ist jedenfalls weg, und er hat mir nicht aufgemacht.«
    Kimball dankte ihm und bat ihn, dort zu bleiben und sich zu melden, falls Wheeler heimkam. Sie sah Sanford an und sagte: »Derek Mitchell ist doch eigentlich ein kluger Kopf, oder?«
    »Verflucht klug. Darum hassen wir ihn so. Außerdem sichert er sich grundsätzlich ab.«
    »Er würde also keine wilden Verdächtigungen ausstoßen, nur weil er jemanden nicht ausstehen kann.«
    »Das wäre schlecht fürs Geschäft.«
    »Er würde sich nicht so weit aus dem Fenster lehnen, es sei denn…«
    »Er ist überzeugt, dass er recht hat«, beendete Sanford ihren Gedanken. »Aber vielleicht würde er sich für sie so weit aus dem Fenster lehnen.«
    »Mit sie meinst du Julie Rutledge?«
    »Ich habe da ein paar Schwingungen aufgefangen. Hast du nicht auch ein paar Schwingungen aufgefangen?«
    Kimball verdrehte die Augen. »Wenn du mit Schwingungen so was wie Verschiebungen in der Erdkruste meinst, dann ja. Einer der Kollegen, die wegen der Sache mit dem Hund bei ihm waren, hat mir gemailt.«
    »Ja?«
    »Er hat mich gefragt, ob ich wüsste, dass Julie Rutledge an dem Abend noch in Mitchells Haus gewesen war, um ihm beizustehen. Er wusste nicht, ob das wichtig ist, aber…«
    »Das hast du mir nicht erzählt.«
    »Heute ist so viel passiert, dass es mir erst jetzt wieder eingefallen ist.«
    Sanford knabberte an seiner Lippe. »Okay, sagen wir, die beiden haben etwas laufen.«
    »Das können wir wohl sagen.«
    »Trotzdem…«
    »Sichert sich Derek Mitchell grundsätzlich ab.«
    »Genau das denke ich auch. Wenn er behauptet, dass Creighton Wheeler eine Gefahr für jemanden darstellt…«
    »Ich sehe das genauso.« Kimball griff wieder nach dem Mikrophon und bat die Polizistin in der Zentrale, im Police Department von Athens anzurufen. »Was soll’s«, sagte sie zu Sanford, während sie wartete. »Es wäre nicht das erste Mal, dass ich mich zum Affen mache. Oder du dich.«
    Wortlos klatschte Sanford das Einsatzlicht auf das Wagendach, trat aufs Gaspedal und raste los in Richtung Athens.
     
    28
     
    Dereks Handy läutete. Er klappte es auf und schaltete auf Lautsprecher. Dodge sagte: »Sie ist nicht da.«
    » Was?«
    »Hast du was an den Ohren?«
    »Ist sie mit jemandem weggegangen?«
    Auf dem Rücksitz geriet Ariel in Panik. »Er hat sie entführt. Ich weiß es einfach.«
    »Sie ist heute nicht zur Arbeit erschienen«, sagte Dodge. »Eine ihrer Kolleginnen hat gesagt, dass sie sich krankgemeldet hat, und sie war verflucht sauer, weil sie so schnell keinen Ersatz gefunden haben und es heute drunter und drüber geht. Der Laden ist rammelvoll. Ich glaube, ganz Athens ist heute dort bis auf Carol Mahoney.«
    »Dann musst du zu ihr nach Hause fahren. Ariel.« Derek sah nach hinten. Sie hatte die Arme um den Bauch geschlungen und wippte vor und zurück. »Ariel«, wiederholte er scharf.
    Sie hob den Kopf und sah ihn über den Rückspiegel an. »Wo wohnt Carol zurzeit?«
    »Bei diesem Mädchen.«
    Derek musste all seine Kraft aufbieten, um nicht die Geduld zu verlieren. »Ich weiß, aber wo ist das?«
    Sie sah Julie an und bekannte jämmerlich: »Ich weiß es nicht. Ich war nie dort, und Carol hat mir nie die Adresse gesagt.«
    Aus dem Lautsprecher des Handys konnte man hören, wie aus Dodge eine Flut finsterer Flüche herausbrach.
    Julie sah sie beschwörend an. »Ariel, können Sie sich an irgendwas erinnern? Einen Straßennamen? Das
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