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Suendhaft

Suendhaft

Titel: Suendhaft
Autoren: A.J. Blue
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es euch gefallen?“ Ganz plötzlich steht Alexander vor uns. Er scheint nicht besonders überrascht zu sein, mich zu sehen.
    „Es war wundervoll“, sage ich.
    Alexander gibt mir einen Kuss auf die Wange. „Wie schön, dass du mitgekommen bist. Ich hatte gehofft, dass wir uns wiedersehen. Freut mich, dass du dir überlegst, ob du, nicht doch bei uns einziehen willst.“
    Woher hat er denn die Informationen?, denke ich. Fragend ziehe ich eine Augenbraue hoch und mustere Liam.
    „Ich habe Alex erzählt, dass du im Moment bei uns wohnst. Ich musste ihn doch fragen, ob ihm das recht ist. Und du hast versprochen, es dir zu überlegen.“
    Mir ist ein wenig mulmig zumute. Meine Wohnsituation ist immer noch nicht geklärt. Ich weiß, dass ich nicht ewig vor der Entscheidung davon laufen kann. Entweder ich lasse mich auf die Regeln der Jungs ein und bleibe, oder ich nehme meine Kartons und gehe ins Hotel oder noch schlimmer, zurück zu meinen Eltern.
    „Du musst dich entscheiden“, meint nun auch Marcus. „Am besten noch heute Abend.“
    Das ist gemein, mich so unter Druck zu setzen, denke ich. Die Vorstellung, ab morgen mit meinen Habseligkeiten in einem billigen Hotel zu wohnen und verzweifelt einen Job zu suchen, macht mich fertig. Dabei habe ich gerade erst angefangen, mich richtig gut zu fühlen und mein angekratztes Ego wieder aufzubauen. Ich kann noch nicht gehen.
    „Aber was mit uns beiden“, wende ich mich hilfesuchend an Alexander. „Wir kennen uns noch gar nicht richtig. Vielleicht würden wir uns auf Dauer gar nicht verstehen. Kann ich nicht einfach noch drei oder vier Tage so bei euch bleiben?“
    Liam schüttelt den Kopf. „Nein, das geht nicht. Wir haben sowieso schon gegen viel zu viele unserer Regeln verstoßen. Und das mit dem Kennenlernen können wir gleich ändern.“
    Er hält eine Chipkarte in die Höhe.
    „Was ist das?“, frage ich.
    „Ein Zimmerschlüssel. Ich habe uns in diesem Hotel ein Zimmer gebucht.“
    Ich schlucke. „Wollen wir hier übernachten?“
    „ Nein, wir wollen hier nicht übernachten. Wir wollen hier nur feiern. Und vielleicht ein bisschen vögeln“, antwortet Liam mit rauer Stimme.
    Ich komme mir irgendwie überrumpelt vor. Das hat dieser Mistkerl alles geplant! Und ich bin wie eine dumme kleine Maus in die Falle getappt.
    Aber habe ich das nicht freiwillig gemacht? Keiner der Männer hat mich bisher zu irgendetwas gezwungen. Wie geschickt Liam mich manipuliert hat. Er hat es tatsächlich geschafft, dass mir die Vorstellung die nächsten Wochen alleine zu verbringen mehr Unbehagen bereitet, als bei den Männern zu bleiben. So viel wie in den letzten Tagen habe ich noch nie erlebt. Und so gut habe ich mich schon lange nicht mehr gefühlt. Ich fühle mich fast so, als wäre ich permanent auf einer Art Glücksdroge. Einen Entzug würde ich gerade nicht verkraften.
    „Wie sieht es aus Caroline?“ Liam sieht mir direkt in die Augen. „Hast du dich entschieden? Wenn du diese Karte nimmst, versprichst du uns zu bleiben und unseren Vertrag zu unterschreiben. Wenn nicht, suchen wir dir gleich morgen früh ein Hotel.“
    „Aber ich habe den Vertrag doch noch gar nicht gesehen“, erwidere ich leicht verzweifelt. Ich habe das Gefühl, dass alle Leute um uns herum zuhören, obwohl das natürlich nicht sein kann. Dafür stehen wir viel zu weit weg.
    „Dann geben wir dir jetzt die Gelegenheit, ihn zu lesen. Nimm die Karte und sieh im Zimmer nach. Er liegt dort auf dem Schreibtisch. Wir geben dir ein wenig Zeit. Alex muss sich sowieso noch mit ein paar Leuten hier unterhalten. Du hast eine Stunde, dann kommen wir nach und wollen deine Entscheidung hören.“
    Ich sehe Liam mit großen Augen an. Jetzt kann ich mir vorstellen, dass er beruflich sehr erfolgreich sein muss. Er wirkt so kühl und berechnend. Gar nicht so nett und aufmerksam wie sonst.
    „Und?“, fragt er und hält mir die Karte vor die Nase.
    Zögernd strecke ich die Hand aus. „Gib her!“
    Ansehen werde ich mir den Vertrag. Abhauen kann ich dann immer noch.

11
     
     
     
    Mein Herz schlägt wie verrückt, als ich mit der Schlüsselkarte in der Hand den Saal durchquere. Ich kann die Blicke der drei Männer in meinem Rücken spüren.
    „Meinst du, sie geht wirklich auf das Zimmer? Vielleicht haut sie jetzt auch ab“, flüstert Marcus mit vorgehaltener Hand.
    Ich habe ihn dennoch gehört.
    Nur zu gerne, würde ich schneller laufen, um außer Sichtweite zu gelangen. Aber ich zwinge mich dazu, langsam und
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