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Sündenflut: Ein Merrily-Watkins-Mystery (German Edition)

Sündenflut: Ein Merrily-Watkins-Mystery (German Edition)

Titel: Sündenflut: Ein Merrily-Watkins-Mystery (German Edition)
Autoren: Phil Rickman
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Kulturerbes angehen. Ganz besonders Bezirksratsvertretern, die so kurzsichtig, dumm und ignorant sind wie die in Hereford.»
    «Ja, so was in der Art», sagte Coops steif.
    «Genau das waren seine Worte … genau das.» Aufregung kribbelte durch Janes Adern. «Coops, das ist einfach
total cool

    «Jane, das ist es
nicht
. Blore ist durch die Hintertür zur Coleman’s Meadow gekommen, und jetzt soll er diese wichtige Ausgrabung leiten, direkt vor der Nase der Behörde, die er öffentlich zur Schnecke gemacht hat. Das ist nicht cool. Das ist eine sehr unvorteilhafte Situation für uns alle.»
    «Nur wenn man für den Bezirk arbeitet.»
    «Sie schieben die Schuld natürlich meiner Abteilung zu. Ich kann von Glück reden, dass ich noch einen Job habe. Okay, wenn wir nicht von Dore Valley selbst gehört hätten, dass sich Blore dort still und leise einschleicht, hätten wir überhaupt nichts davon erfahren, aber es gibt gewisse Leute, die das nicht so sehen.»
    «Du wolltest doch sowieso vom Bezirk weg, oder?»
    «Ja», sagte Coops, «das wollte ich mal.»
    Wieder Schweigen. Jane hielt den Atem an. Sie hörte hier Sachen, die sie echt noch brauchen konnte – zum Beispiel für ihre Bewerbung an der Uni? Damit könnte sie zeigen, dass sie voll up to date war, was Grabungsinterna anging.
    Und sie könnte sagen, sie hätte mit Bill Blore gearbeitet.
    Wow.
    «Es ist nur so», sagte Coops, «als ich gefragt wurde, ob ich als Feldarchäologe bei Dore Valley arbeiten will, hat mir niemand gesagt, dass es bald zum Blore-Imperium gehört.»
    «Aber das ist doch… gut, oder?»
    «Gute Nacht, Jane», sagte Neil Cooper.

6 Grabt sie noch tiefer ein
    Shirley West war vermutlich die boshafteste Person auf der Versammlung. Shirley verkündete ihre Vorahnungen auf eine Art, die eigentlich seit dem Verbot der Hexerei ausgestorben sein müsste.
    Höchst beeindruckend, wenn es von einem Mitglied der Wiedergeborenen Christen kam.
    Ein Paar, das vor Merrily und Lol gesessen hatte, war leise gegangen, sodass sie Shirley in ihrem grauen, schlauchartigen Steppmantel nun genau beobachten konnten.
    Direkt vor ihr waren auf einer Stelltafel zwei Bilder zu sehen. Das eine war ein Foto und zeigte ein leeres Feld mit einem Zaungatter, dahinter erhob sich der kegelförmige Hügel unter einem wolkenverhangenen Himmel.
    «Coleman’s Meadow.» James Bull-Davies klopfte mit seinem Stift auf das Bild. «Vorgemerkt für den Bau von hochwertigen Einfamilienhäusern wie diesen.»
    Er tippte auf das Bild darunter. Es war eine Architekturskizze von einem freistehenden Haus mit Doppelgarage, unechtem Fachwerk und Landschaftsgarten unter einem blauen Sommerhimmel.
    «Da das Feld innerhalb der Dorfgrenzen liegt, gilt es bei der Planungsbehörde als günstig gelegener Baugrund.»
    Merrily wechselte einen Blick mit Lol. Besonders günstig kam dieser Baugrund Lyndon Pierce gelegen, dem Gemeinderat und vereidigten Steuerprüfer. Der zufällig einen Klienten hatte, dem Coleman’s Meadow gehörte.
    Es war wirklich offensichtlich. Und weil dieses County so klein war, weil so viele Querverbindungen bestanden, so viele Firmen- und Familienbeziehungen, kam einem so etwas manchmal beinahe normal vor.
    Pierce hatte sich inzwischen wieder hingesetzt und studierte seine Fingernägel, als habe er seine Aufgabe für diesen Abend erfüllt.
    «Eine Komplikation», fuhr James fort, «hat sich dadurch ergeben, dass auf Coleman’s Meadow kürzlich ein bedeutender archäologischer Fund gemacht wurde. Ich will nun nicht die Ergebnisse der Grabung vorwegnehmen, aber …»
    «Alte Steine.» Eine schleppende, männliche Stimme erklang aus den mittleren Reihen. Merrily kannte sie nicht. «Nur ein paar alte Steine, lange begraben.»
    «Es sind Megalithen», sagte James. «Die Überreste eines viertausend Jahre alten bronzezeitlichen Monuments, das diejenigen, die an solchen Dingen interessiert sind, verständlicherweise ausgegraben und konserviert haben möchten.»
    «Das ist ja auch kein Problem, Colonel», murmelte Pierce. «Das habe ich schon oft genug gesagt.»
    «In situ.»
    «Ah.» Pierce lehnte sich mit verschränkten Armen zurück. «
Da
liegt das Problem, ganz recht. Sollte ein hervorragendes Baugelände wirklich in Gänze für ein paar Steine geopfert werden, die nicht entdeckt worden wären, wenn wir nicht genau dieses Bauprojekt planen würden – so war es doch, oder, Colonel?»
    «Ich glaube nicht, dass irgendjemand das je bestritten hätte. Allerdings wissen wir jetzt
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