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Suehne

Suehne

Titel: Suehne
Autoren: Leif GW Persson
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Kaffeetasse. »Und dann liegen Sie mir plötzlich mit lauter Kameltreibern in den Ohren, die nicht das Geringste mit der Sache zu tun haben. Was soll denn das? Haben wir hier etwa den elften September?« »Bea«, erwiderte Bäckström. »Das müssen Sie mir erklären.« »Meine ehemalige Schwägerin. Britt-Marie Anderssan. Alte Solnabraut. Die größten Hupen in Solna und der beste Fick im Stockholmer Norden, jedenfalls damals, als Männer noch Männer waren und die Schwulen noch nicht das Sagen hatten. Und was haben wir jetzt? Eine Lesbenplage.« »Ich verstehe immer noch nicht.«
    »Bea. Britt-Marie Anderssan. Man nannte sie immer nur Bea. Sie besaß den Salon BeA, mit großem A. BeAs Schönheitssalon in Sundbyberg. Die ganzen Weiber haben sich da ihre Dauerwellen legen lassen, und wenn man nach Feierabend kam oder vorher einen Termin vereinbarte, dann konnte man hinter dem Vorhang im Salon eine Nummer schieben. So hat sie mein Bruder auch kennengelernt. Rolle hatte ihm den Tipp gegeben. Rolle musste allerdings nie zahlen. Das hätte gerade noch gefehlt. Schwedischer Meister. In den Zeitungen wurde er schon als nächster Ingemar Johansson gehandelt. Sie hätten mal seinen Bolzen sehen sollen, Bäckström. Hätte Rolle bei einem Kampf seine Hosen runtergelassen, dann hätte er Ingo mit seinem Ding mit einem Schlag auf die Stehplatztribüne katapultieren können.« »Aber Ihr Bruder hat sie trotzdem geheiratet?«
    »Klar, er war ganz verrückt nach ihr. Das war ungefähr zu dem Zeitpunkt, als Rolle den Mumm verlor und erst anfing, mit den Armen zu wedeln, wenn er schon auf dem Rücken lag. Da hat Bea also meinen Bruder geheiratet. Sie hatte nämlich den Eindruck bekommen, mein lieber Bruder, Per Adolf, besäße eine Menge Knete. Er wirkte also wie eine bessere Partie als Rolle Stalhammar, der recht bald darauf durch Solna Centrum schlurfte und lallte, früher sei alles besser gewesen.«
    »Was ist dann passiert?«, fragte Bäckström. »Ich habe gesehen, dass Ihr Bruder vor etwa zehn Jahren gestorben ist.« »Stimmt. Alle waren erleichtert. Die anderen Burschen und ich hatten ihn schon abgeschrieben. Eines Abends, als Mario zu einem Fest eingeladen hatte, hat er Mario als Nigger bezeichnet. Da haben wir ihn Rasunda-Hitler getauft und ihn raus geschmissen. Per Adolf hieß er, und einen Schnauzer hatte er auch. Mein Bruder heiratete also, und sie zogen in das schöne Haus am Rastasee. Hypothek bis zum Gehtnichtmehr, aber das wusste Bea nicht, als sie ihn ein paar Jahre später beim Ficken so rannahm, dass er tot umfiel. Sie glaubte, sie würde ihn beerben, aber da mein Bruder keine Krone
    besaß, landete sie schlussendlich im Hasselstigen eins bei Kalle Danielsson, der eine bessere Partie war.« »Der hatte also ein paar Kronen?«
    »Zu diesem Zeitpunkt zogen die Geschäfte an«, meinte Halvan und nickte. Er goss sich einen vierten Schnaps ein.
    »Was wurde dann aus Kalle Danielsson? Und aus Bea, meine ich?«, sagte Bäckström.
    »Er schnappte genauso über wie mein Bruder. Die kleine Ritwa mit ihrem Jungen war plötzlich vollkommen uninteressant. Er hatte nur noch eins im Kopf: Bea nageln. Dass sie ihn rangelassen hat, das hat ihn sicher im Laufe der Jahre die eine oder andere Million gekostet. Das haben Sie doch vermutlich in seinem Notizbuch gelesen?« »Ich verstehe immer noch nicht.«
    »HJ, FR, PI«, sagte Halvan. »Ich habe plötzlich den Eindruck, Sie stehen auf der Leitung, Bäckström.«
    »Manchmal fällt mir das Nachdenken einfach etwas schwer«, erwiderte dieser. »Könnten Sie vielleicht die Güte haben, mir auf die Sprünge zu helfen?«
    »HJ wie in Handjob«, sagte Halvan und führte es vor, indem er Luftgitarre vor seiner Hose spielte. »FR wie in Blasen«, fuhr er fort und spitzte die Lippen. »Und dann noch Ficken«, schloss Halvan. »Kalle führte über seine Treffen mit Bea ein Sextagebuch. Ist das so schwer zu verstehen? Fünfhundert für einen normalen Handjob, zweitausend fürs Blasen und fünftausend für einen altmodischen Fick. Es steht ja sogar da, dass er zehntausend blechen musste, als es ihm mal erspart blieb, einen Pariser zu benutzen. Kalle kann zum Schluss nicht mehr ganz dicht gewesen
    sein. Also wirklich, zehntausend für eine ganz normale Nummer!
    Vergessen Sie die Araber, Bäckström«, meinte Halvan und leerte seine Tasse in einem Zug. »Hier geht es darum, dass Kalle Danielsson meine ehemalige Schwägerin Britt-Marie Andersson gefickt hat. Sie nahm im Übrigen ihren
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