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Suehne

Suehne

Titel: Suehne
Autoren: Leif GW Persson
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vielen Dank für das Kompliment. Ich bin also gekommen, um dir zu danken.«
    »Und ich kann mir kaum vorstellen, wobei ich geholfen haben soll«, sagte Britt-Marie Andersson.
    »Ich auch nicht«, erwiderte Bäckström. »Aber erst hast du uns ja den Tipp mit meinem ehemaligen Kollegen Rolle Stalhammar gegeben. Wobei du allerdings vergessen hast, uns zu erzählen, dass du vor etwa vierzig Jahren eine Affäre mit ihm hattest und dass ihr so dermaßen gefickt habt, dass ihr nicht mehr gewusst habt, wo oben und wo unten ist. Als er uns jedoch nicht genügte, hast du uns weitergeholfen, indem du die Brüder Ibrahim und ihren unheimlichen Cousin bezichtigt hast. Klar«, fuhr Bäckström fort. »In einem Punkt glaube ich dir.
    Du hast sie sicher mit Kalle Danielsson reden sehen. Ich bin vollkommen überzeugt davon, dass dieser große Typ, der neben ihrem Auto stand, dir irgendwie obszön die Zunge herausgestreckt hat. Als wir dann immer noch nicht zufrieden waren, ist es dir schließlich gelungen, dem einfältigsten meiner Kollegen einzureden, dass Seppo Lauren schon seit Jahren zu Gewalt neigt und außerdem seinen Vater Karl Danielsson hasst. Tatsache ist, dass du seit vierzehn Tagen meine Mitarbeiter wie aufgeregte Hühner durch die Gegend scheuchst. Eine Sache hast du allerdings zu erwähnen vergessen.«
    »Und die wäre?«, fragte Britt-Marie Andersson. Plötzlich saß sie ganz aufrecht, jedes Lächeln war erloschen, und ihre Hand zitterte nicht im Geringsten, als sie sich ihren kleinen Cognacschwenker ein weiteres Mal vollgoss.
    »Dass du Karl Danielsson Mittwochabend mit seinem eigenen Topfdeckel erschlagen hast und ihn anschließend noch sicherheitshalber mit seinem eigenen Schlips erwürgt hast. Dann hast du seinen Aktenkoffer mit dem Geld, den er dir schwachsinnigerweise vorher gezeigt hatte, mitgenommen. Und dass du Freitagmorgen, nur dreißig Stunden später, deinen kleinen Liebhaber Septimus Akofeli erwürgt hast, weil er sich offenbar recht rasch zusammengereimt hat, dass nur du die Täterin sein konntest, und bereits am Donnerstag den Standpunkt eingenommen hatte, du hättest aus Notwehr gehandelt, um nicht von Danielsson vergewaltigt zu werden. Du musst ihm gegenüber bereits irgendwann zuvor Kalle Danielsson erwähnt haben. Vermutlich hast du erzählt, Danielsson habe sich dir gegen deinen Willen aufzwingen wollen. Als ihr euch dann am Freitag wiederseht, Akofeli und du, fordert er dich sicher auf, zur Polizei zu gehen und zu erklären, wie es sich wirklich verhalten hat. Dass du das Opfer gewesen seist und nicht Danielsson. Du hast Akofeli dort im Schlafzimmer erwürgt«, fuhr Bäckström fort und deutete mit dem Kopf zur geschlossenen Tür am anderen Ende ihres Wohnzimmers. »Nachdem du ihn erst mal ordentlich rangenommen hattest, damit er auch richtig geschwächt war, als du ihm eine abschließende Rückenmassage angeboten hast. Bevor ihr also zur Polizei gehen wolltet, um die Karten auf den Tisch zu legen.«
    »Das war wirklich die unglaublichste Geschichte, die ich in meinem ganzen Leben gehört habe«, sagte Britt-Marie Andersson. »Da ich sie außerdem als zutiefst kränkend empfinde, hoffe ich wirklich, dass der Herr Kommissar sie nicht herum erzählt hat, sonst sähe ich mich nämlich gezwungen, den Kommissar wegen Verleumdung anzuzeigen. Üble Nachrede, nennt man das wohl auch. Wie würde das aussehen?«
    »Keinesfalls. Das hier bleibt unter uns«, log Bäckström. »Ich habe keiner Menschenseele etwas davon erzählt.«
    »Da bin ich wirklich froh«, sagte Britt-Marie Andersson und lächelte fast schon wieder wie zuvor. »Warum glaube ich plötzlich, dass wir beide eine Lösung für dieses Problem finden könnten? Heißt es nicht, gleich und gleich gesellt sich gern?«, sagte Bäckströms Gastgeberin und goss sich ihren dritten kleinen Cognac ein.
    »Ich habe übrigens unlängst deinen ehemaligen Schwager getroffen«, sagte Bäckström. »Eine sehr interessante Person.«
    »Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen«, sagte Britt-Marie verächtlich. »Er ist doch die letzten fünfzig Jahre nicht mehr nüchtern gewesen und hat auch vorher nie ein wahres Wort gesagt.«
    »Ich möchte dir aber trotzdem erzählen, was er gesagt hat«, sagte Bäckström. »Und ich an deiner Stelle würde zuhören.«
     

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    Als ich die Notizen in Kalles Taschenkalender sah, hatte ich den Eindruck, dass Sie über Bea sprechen wollen«, sagte Halvan und kippte sich einen großzügigen dritten Schnaps in seine
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