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Succubus on Top

Titel: Succubus on Top
Autoren: Richelle Mead
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solltest du genau das tun.»
    «Ich kann’s nicht. Ich habe nicht die Fähigkeit, die Menschen so zu erreichen. So tapfer bin ich nicht.»
    «Du hast die Leidenschaft.»
    «Ja, aber reicht das aus, wenn ich sie nicht zeigen kann?»
    Auf einmal musste ich gegen ein unbesonnenes Lächeln ankämpfen, das sich auf meinem Gesicht zeigen wollte. «Ich hab was für dich», sagte ich und griff in meine Handtasche. «Hier. Nimm das!»
    Ich reichte ihr das letzte Päckchen Ambrosia. Es war vielleicht gefährlich, es einer Sterblichen zu überreichen, aber eine Dosis würde ihr nicht allzu sehr schaden und sie könnte niemals mehr davon erhalten. Abgesehen davon war es wahrscheinlich auch für mich das Beste, die Versuchung wegzugeben.
    «Was ist das?»
    «Es ist eine, äh, Kräutermischung. Wie ein Energiedrink. Hast du die noch nicht gesehen?»
    Sie runzelte die Stirn. «Wie Ginseng oder Kava oder so?»
    «Ja. Ich meine, es wird natürlich dein Leben nicht verändern, aber es gibt mir immer einen Kick. Du musst es einfach in ein Getränk mischen und dann weitermachen.»
    «Na ja, ich wollte mir gerade einen Kaffee besorgen…»
    «Der ist genau richtig. Und es tut nicht weh oder so was.» Lächelnd drückte ich ihr den Arm. «Tu’s für mich, damit ich das Gefühl habe, dir Glück gebracht zu haben.»
    «Okay. Natürlich. Ich nehme es, sobald ich den Kaffee habe.» Sie warf einen Blick auf ihre Uhr. «Ich muss los, wenn ich noch rechtzeitig da sein will. Pass bloß auf dich auf, ja?»
    «Werd’ ich. Danke. Viel Glück heute Abend!»
    Zu meiner Überraschung nahm sie mich kurz in die Arme und verschwand daraufhin in der Menge der Fußgänger. Auf der Busfahrt nach Hause merkte ich, dass ich mit mir wesentlich mehr im Reinen war als seit Tagen. Ich hatte Ambrosia eigentlich für das Emerald-Literaturfest im kommenden Jahr aufbewahren wollen, aber ich würde es vermutlich nicht brauchen, solange ich mir zwei Tage zugestand statt nur einem. Schließlich kann ein bisschen Spielraum nie schaden.
    Kapitel 23
    Die Versammlung des CPFV erhielt nicht annähernd so viel Presse wie eine heiße lesbische Affäre, lockte jedoch Journalisten der Seattle Times ebenso an wie die einige andere Medien.
    Jody hatte auf der Versammlung die Rede ihres Lebens gehalten. Klar und in allen Einzelheiten hatte sie umrissen, worin für das CPFV die Zukunft liegen könnte, nämlich unter anderem darin, die gegenwärtigen Attacken gegen Homosexualität einzustellen. Ihr Plan sah vor, Hilfsbedürftigen die Hand zu reichen, zum Beispiel den jugendlichen Müttern und Ausreißerinnen, die sie im Gespräch mit mir erwähnt hatte. Da es Sektionen des CPFV im ganzen Land gab, sollten sich die jeweiligen Ortsverbände um die Belange ihrer Region kümmern und mit ihrem Einfluss einen Sinn für Gemeinschaft fördern. Ihre Darstellung war brillant durchdacht und inspirierend. Die Versammlung hatte unter Hochrufen und Applaus geendet, und bei der Abstimmung war sie zur neuen Vorsitzenden der Organisation gewählt worden. Ich hatte den Verdacht, dass sie nach Abflauen der Wirkung von Ambrosia vielleicht etwas entsetzt darüber wäre, was sie da angerichtet hatte. Andererseits hatte sie in ihrem Leben bisher so viele kreative und interessante Dinge unternommen, dass sie auch damit fertigwürde, da war ich zuversichtlich. Außerdem wäre sie nach ihren Tagen in der Tretmühle als Hausfrau bestimmt glücklicher, wenn sie wieder etwas Bedeutsames tun könnte.
    Zudem kam mir der Gedanke, dass unsere ‹Aktion Dana› aus uns zwar höllische Superstars gemacht hatte, dass Bastien und ich aber letztlich gar nicht der Sache des Bösen gedient hatten. Gewiss, Dana hatte Bösartigkeit und Intoleranz verbreitet. Sie jedoch durch Jody zu ersetzen, hatte im Grunde mehr Gutes in die Welt gebracht als zuvor. Ich hoffte, dass Jerome diese Verbindungslinie nie ziehen würde. Im Augenblick war er nämlich sehr zufrieden mit mir.
    Der Artikel über das CPFV war inzwischen einige Tage alt, aber er lag weiterhin auf dem Schreibtisch meiner Arbeitsstätte, weil er mich während einer ansonsten eher beunruhigenden Woche etwas glücklich machte. Seth hatte sich im Geschäft nicht blicken lassen.
    «Hast du das im Internet gesehen?», fragte mich Doug, dem der Artikel auffiel.
    Ich sah ihn ausdruckslos an. «Warum sollte ich mir so was angucken?»
    «Weil es heiß ist. Dir entgeht da echt was.»
    Er saß auf der Schreibtischkante, spielte mit einem Kuli und schnipste ihn in die Luft. Keiner
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