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Succubus on Top

Titel: Succubus on Top
Autoren: Richelle Mead
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zuflüstern: «Ja, Liebling, du warst der Beste, den ich je hatte», ohne sich eine gewisse Fähigkeit zur Schmeichelei anzueignen.
    Die Mythen mögen uns als ätherische Wesen zeichnen, dämonische Kreaturen der Sinneslust, aber ehrlich, die Existenz als Sukkubus läuft letztlich auf ein überzeugendes Pokerface sowie eine gute Werbestrategie hinaus.
    Daher hätte diese Sache mit der Ehrung für mich völlig unproblematisch sein sollen. Aber Horatio machte es einem wirklich nicht leicht, ein unbewegtes Gesicht zu zeigen.
    «Wahrlich, es ist mir eine große Ehre, heute hier zu sein», intonierte er in seinem nasalen Bariton.
    Wahrlich?
    «Harte Arbeit ist es, die uns groß macht, und wir sind hier und jetzt versammelt, um jemandem unsere Anerkennung auszusprechen, der absolute Hingabe gezeigt und alles für das Große Böse gegeben hat. Solche Individuen machen uns stark, und so werden wir schließlich den gewaltigen Kampf gewinnen, wenn die Zeit der letzten Abrechnung gekommen ist. Solche Individuen sind unserer Wertschätzung würdig, und wir belohnen ihre Hingabe nach besten Kräften und setzen damit alle davon in Kenntnis, wie wichtig es ist, in diesen schweren Zeiten gegen die große Übermacht anzugehen und für unsere Ziele zu kämpfen.»
    Und er fügte hinzu: «Wohingegen jene, die sich auf die faule Haut legen, in die feurigen Abgründe der Verzweiflung geworfen werden, um dort für alle Ewigkeit zu brennen und von den Hunden der Hölle in Stücke gerissen zu werden.»
    Mir lag schon die Frage auf der Zunge, ob das wirklich kosteneffektiver sei, als den Betreffenden zu feuern und eine Abfindung zu zahlen, aber Jerome fing meinen Blick auf und schüttelte den Kopf.
    Inzwischen hatte Horatio Kasper einen Stoß versetzt und der Kobold reichte ihm hastig eine goldgeprägte Urkunde. «Es ist mir dieserhalb eine große Freude, dir diese Ehrenurkunde dafür zu überreichen, dass du im letzten Quartal die Quote für einen Sukkubus mehr als nur erfüllt hast. Meine Glückwünsche!»
    Horatio schüttelte mir die Hand und übergab mir die Urkunde, die von etwa fünfzig verschiedenen Leuten unterzeichnet war.
    Hiermit wird bezeugt:
    LETHA (alias Georgina Kincaid), Sukkubus in der Erzdiözese von Seattle, Washington, Vereinigte Staaten von Amerika, Nordamerika, Erde, hat im letzten Quartal die Quote für einen Sukkubus mehr als nur erfüllt und dadurch ihre herausragende Fähigkeit bei der Verführung, Verdammung und beim Verderben menschlicher Seelen unter Beweis gestellt.
    Nachdem ich mir das durchgelesen hatte, lagen alle Blicke auf mir, also nahm ich an, dass sie eine Ansprache oder so was in der Art erwarteten. Meine größte Sorge war jedoch, ob ich das Ding für einen 8x10-Zoll-Rahmen zurechtstutzen könnte.
    «Äh, vielen Dank. Das ist… cool.»
    Was Horatio offenbar zufriedenstellte. Er nickte kurz und knapp und warf Jerome daraufhin einen Blick zu.
    «Du musst so stolz sein.»
    «Außerordentlich», murmelte der Erzdämon und unterdrückte ein Gähnen.
    Horatio wandte sich wieder mir zu. «Fahre fort mit dem löblichen Werk! Vielleicht steht für dich dann sogar eine Beförderung ins Management an.»
    Als ob es nicht schon schlimm genug wäre, meine eigene Seele hergegeben zu haben! Ich lächelte gezwungen.
    «Na ja. Hier gibt’s nach wie vor viel zu tun.»
    «Ausgezeichnete Einstellung. Wirklich ausgezeichnet.» Und an Jerome gewandt, sagte er: «Das hast du gut gemacht.» Er klopfte dem Dämon kumpelhaft auf den Rücken, worüber mein Chef ganz und gar nicht glücklich war. Er konnte freundschaftliche Klapse auf den Rücken nicht ausstehen. Oder überhaupt berührt zu werden. Punkt. «Also, wenn weiter nichts mehr anliegt, sollte ich wahrscheinlich… Oh, das hätte ich fast vergessen.»
    Horatio wandte sich an Kasper. Der Kobold überreichte seinem Herrn und Meister etwas anderes.
    «Die sind für dich. Als Zeichen unserer Wertschätzung.»
    Er überreichte mir einen Gutschein für McDonald’s sowie ein paar weitere Gutscheine eines DVD-Verleihs. Jerome und ich waren einen Moment lang völlig baff.
    «Wow», sagte ich schließlich. Der Zweite bei diesem Wettbewerb bekam vielleicht einen Gutschein für Burger King. Zweifle nie daran, dass der zweite Platz immer der erste Verliererplatz ist!
    Horatio und Kasper verschwanden. Jerome und ich standen schweigend ein paar Augenblicke da.
    «Magst du Big Mäcs, Jerome?»
    «Komisch. Sehr komisch, Georgie.» Er schlenderte in meinem Wohnzimmer herum und tat so,
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