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Sub Terra

Sub Terra

Titel: Sub Terra
Autoren: James Rollins
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nicht … ich wusste ja nicht, was Sin’jari da oben angerichtet hatte.« An seine Brust gepresst, sprach sie die Worte aus, die sie so lange unterdrückt hatte: »Ich liebe dich.«
    »He, was war denn das?«, fragte Ben und hielt sie von sich, um ihr ins Gesicht zu schauen.
    »Ich … ich liebe dich.«
    Er drückte sie wieder an sich. »Ach so. Das wusste ich doch schon. Ich habe mich nur gefragt, wann du es endlich herausfindest.«
    »Halt den Mund.« Sie zog seinen Kopf herunter und küsste ihn.
    Dann flüsterte Ben ihr ins Ohr: »Du weißt, dass da oben jemand darauf wartet, von dir in die Arme genommen zu werden und einen dicken Kuss zu bekommen.«
    Sie riss sich von ihm los, hielt ihn aber immer noch bei den Schultern. »Meinst du etwa …«
    Er nickte. »Jason geht es gut. Er hat nur eine Menge durchgemacht. Wie wir alle.«
    Tränen standen in ihren Augen, als Ben sie anlächelte. Er schloss sie fest in seine Arme. Dort spürte sie zum ersten Mal eine Geborgenheit, die sie noch nie zuvor empfunden hatte.
    Plötzlich trat Bo’rada in die Höhle. Die Verwirrung stand ihm ins Gesicht geschrieben. Er ging zu Tru’gula und sprach in aufgebrachtem Ton mit ihm. Tru’gula antwortete wild gestikulierend. Bo’radas Augen wurden immer größer.
    »Ich lasse euch nur kurz allein«, flüsterte Ben, »und schau mal nach, was für ein Ärger euch jetzt bevorsteht.«
    Als Tru’gula seinen Bericht beendet hatte, starrte Bo’rada angewidert auf Sin’jaris Leiche. Dann blickte er Ashley und Ben an und nickte ihnen feierlich zu. Ob aus Dank oder zur Entschuldigung, konnte sie nicht sagen.
    Ben löste sich aus ihrer Umarmung. »Eines habe ich vergessen.« Er ging hinüber zu Sin’jaris Leiche und öffnete die Tasche an dessen Gürtel. Er griff hinein und zog die diamantene Statue heraus.
    »Ohna!« Ben hielt die Statue in die Höhe, damit sie jeder sehen konnte. Dann ging er zu dem Podest hinüber, auf dem Umbo stand, und stellte Ohna daneben. »Die beiden sind ein hübsches Paar, was?«

37
    IM ZERSTÖRTEN EMPFANGSRAUM vor Blakelys Büro saß Jason auf einem verdreckten Stuhl. Auf seinen Beinen lag der kaputte Gameboy, den er mit Klebeband zu reparieren versuchte. Harry und seine Krieger patrouillierten irgendwo draußen und hielten Wache. Seit der Explosion des Fahrstuhls hatte Harry angeordnet, das Gelände streng zu bewachen.
    Jason wusste, dass er eigentlich bei Sandy im Büro bleiben sollte, doch sie war ihm unheimlich. Sie starrte die ganze Zeit nur ins Leere und spielte mit ihren Haaren herum. Als er aufgestanden war, hatte sie kein Wort von sich gegeben.
    Er dachte daran, wie Ben ihn gerettet hatte, und hoffte inständig, dass Ben mit seiner Mutter zurückkehren würde.
    Plötzlich hörte er ein leises Kratzen von draußen und verharrte bewegungslos auf seinem Stuhl. Wahrscheinlich war es Harry oder einer der anderen. Oder nicht? Wieder hörte er das Geräusch. Es klang, als würden mehrere Bretter herumgeschoben.
    Jason stand leise auf und ging einen Schritt in Richtung Flur, in Sicherheit. Als er das Geräusch ein drittes Mal hörte, siegte jedoch die Neugier. Nun trat er auf die demolierte Eingangstür zu.
    Er wollte nur einmal um die Ecke schauen. Vielleicht war es wichtig, vielleicht auch nicht.
    Um nicht bemerkt zu werden, hielt er den Atem an und schlich um einen umgestürzten Schreibtisch herum. Jetzt konnte er alles vor dem Gebäude sehen.
    Er hielt die Augen weit offen, blinzelte vorsichtshalber noch nicht einmal und lauschte, um zu erkennen, woher das Geräusch kam.
    Doch da war nichts außer dem Krater und den Bergen von Schutt, der durch die Explosion hinausgeschleudert worden war. Nichts rührte sich.
    Er wollte sich gerade aus seiner Deckung wagen. Wahrscheinlich war es nur …
    Dann hörte und sah er es gleichzeitig. Eine Schnauze ragte unter einem Haufen Holz und Steinen heraus, etwa zwanzig Meter entfernt. Gut getarnt durch die schwarzen Steine und den verbrannten Schutt, war sie kaum zu erkennen. Wenn sie sich nicht bewegt hätte, dann hätte Jason sie übersehen.
    Wieder bewegte sie sich, so dass der Schutt ein schwarzes Auge freigab, das ihn anzustarren schien. Jason wusste, dass es die Bestie war, die ihn beschnüffelt hatte, als er an die Säule gefesselt war. Es war die, die Ben Tiny Tim getauft hatte. Jason machte keinen Mucks mehr, um sie nicht noch mehr auf sich aufmerksam zu machen.
    Er sah, dass sie den Kopf wieder sinken ließ. Offensichtlich war die Bestie noch benommen und
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