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Sub Terra

Sub Terra

Titel: Sub Terra
Autoren: James Rollins
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Tod war ihre Angst besiegt. Was ihr blieb, war Schuld.
    Khalid war vor ihr stehen geblieben. »Horch! Hörst du etwas?«
    Linda hörte nichts. Sie antwortete ihm auch nicht, weil sie kein Wort herausbrachte.
    Khalid streckte den Finger aus. »Dort!«
    Linda schaute in die Richtung, in die er zeigte. Auf der Fläche von der Größe eines Fußballfelds waren Suchscheinwerfer verteilt, die mit ihren Strahlen immer noch durch die Dunkelheit schnitten und den aufragenden Aufzugschacht hell erleuchteten. Dort oben bewegte sich etwas. Ein Fahrstuhl, der auf dem Weg nach unten war. Irgendjemand kam.
    Bei längerem Hinschauen konnte sie Gewehre und andere Waffen erkennen, die durch die Metallstäbe des Fahrstuhls ragten. Wie ein bewaffnetes Stachelschwein. Endlich war Verstärkung auf dem Weg zu ihnen.
    Khalid kniff die Augen zusammen. »Verdammt nah. Nur ein paar Minuten.«
    Linda konnte nicht umhin zu lächeln. Sie freute sich über Khalids Verärgerung. »Ich glaube, auf diesem Weg kommst du nicht nach oben.«
    Khalid starrte sie an, setzte den Rucksack ab und fing an, darin herumzusuchen. Er holte einen Sender heraus. Es war ein anderer als der, mit dem er die Bomben fernzünden wollte.
    »Was hast du vor?«
    »Geh in Deckung.« Er hob den Sender und drückte eine Taste. An dem Gerät blitzte ein grünes Licht auf. Khalid packte Linda und sprang mit ihr hinter die Reste eines eingestürzten Gebäudes. Eine Explosion detonierte vor ihnen und schleuderte Schutt und Rauch in ihre Richtung.
    Kaum war der schlimmste Rauch verflogen, verließ Khalid Linda und betrachtete sein Werk. Linda folgte ihm, neugierig, was er getan hatte.
    Dort, wo die Vorrichtung für den Aufzug gestanden hatte, schwelte jetzt ein Krater. Sie blickte in die Höhe. Nur ein Suchscheinwerfer war noch intakt und beleuchtete eine grausame Szenerie. Sie sah, wie die Reste des Schachtes in Zeitlupe herunterstürzten. Die Aufzugkabine raste unkontrolliert in die Tiefe. Obwohl ihre Ohren noch von der Explosion dröhnten, konnte sie die Schreie hören.
    Rasch versteckte sie sich hinter der Ruine und schloss die Augen. Sie hatte das Gefühl, eine Ewigkeit zu warten. Dann hörte sie es, das dröhnende Krachen, als die Kabine auf dem Boden auftraf. Sie lauschte.
    Nun schrie niemand mehr.
    Khalid kam zu ihr. Er zündete eine Zigarette an. Seine Hände zitterten leicht. »Ich bin froh, dass ich diese Bombe schon in der Nacht gelegt habe, bevor unsere Expedition aufgebrochen ist. Ich habe von Anfang an geahnt, dass diese Mission so zu Ende gehen könnte. Aber ich dachte, dass gründliche Planung …« Er zuckte mit den Achseln.
    »Was machen wir jetzt? Wir kommen hier nicht mehr weg.«
    Er blies eine Rauchwolke zur Höhlendecke. »Ich muss mit meinen Vorgesetzten Verbindung aufnehmen und sie von der Situation in Kenntnis setzen. Wir können von Blakelys Funkzentrale aus versuchen, jemanden zu erreichen.«
    »Und dann?«
    Er zuckte wieder mit den Achseln. »Dann sterben wir.«

36
    DIESER VERTEUFELTE SIN’JARI! Mit einem Schlag kam die Erinnerung zurück. Ben stemmte sich hoch und fuhr zusammen. Mit jeder Bewegung schossen Schmerzen durch seinen Hinterkopf. Das Echo der Explosion, die ihn wieder zu Bewusstsein gebracht hatte, schallte noch durch die Höhle.
    Stöhnend stand er auf. Seine Beine zitterten. Er sah zurück zur Basis, die in der Ferne brannte. Was war geschehen? Doch er wusste die Antwort bereits: Khalid.
    Sollte er zur Basis zurückkehren? Harry und die anderen konnten in Schwierigkeiten stecken. Ben berührte die empfindliche Stelle an seinem Hinterkopf und schaute auf seine Armbanduhr. Seine Zeit lief ab. Er war fast eine Stunde bewusstlos gewesen. Er musste zurück zu Ashley und sie befreien.
    Trotzdem musste er vorher herausbekommen, wie der Stand der Dinge war. Er setzte sich hin, schloss die Augen und versetzte sich in Trance. Er konzentrierte sich auf Nob’cobi und rief ihn.
    Nob’cobi antwortete sofort. Sein Bild nahm rasch Form an. Seine Schnurrbarthaare waren verbrannt.
    »Was ist passiert?«, fragte Ben. »Ist Jason okay?«
    Nob’cobi nickte, ganz außer Atem. »Käfigding zerstört. Harry und mein Bruder suchen nach deinem Feind, um ihn aufzuhalten. Ich habe die Frau und den Jungen ins Büro gebracht. Sie sind in Sicherheit. Ich bewache sie. Harry sagt, du musst dich beeilen.«
    »Ich weiß.«
    »Hol Hilfe!«
    Ben unterbrach die Verbindung und stand wieder auf. Er musste die Statue zurückbringen, bevor … Himmel und Hölle! Jetzt erst
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