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Sub Terra

Sub Terra

Titel: Sub Terra
Autoren: James Rollins
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merkte er, dass ihm etwas fehlte. Sein Gewehr lag noch dort, wo es hingefallen war. Er fühlte auf seinem Rücken und durchsuchte dann die kleine Höhle. Sein Rucksack war weg. Und die Statue darin auch.
    Sin’jari!
    Dieser Schweinehund hatte ihn nur deswegen nicht kaltgemacht, weil er gefunden hatte, was er brauchte, um Bens Auftrag zu vereiteln. Ohne die Statue würde Ashley sterben.
    Diese heimtückische kleine Ratte. Ben blickte sich in der Höhle um. Sein Blick blieb auf dem Aluminiumschlitten mit der Diamantachse haften. Er zog ein Messer aus dem Gürtel und zerschnitt die Verbindung mit den Plastikschlitten, die immer noch am Motorschlitten befestigt waren. Vielleicht …
    Ashley war bewusst, dass sie mit ihren Forderungen Tru’gula beunruhigt hatte. Schließlich war er jedoch darauf eingegangen und hatte sich einverstanden erklärt, sie und Michaelson zu Umbos Höhle zu bringen. Dorthin musste sich Tru’gula seinen Weg durch die Krieger hindurchbahnen. Einige sahen ihn an, als hielten sie ihn für verrückt. Doch es gelang ihm durch Drohungen und Einschüchterungen, sich bis zur Höhle durchzuschlagen.
    Michaelson ging auf und ab und beäugte die Statue mit einem leicht missbilligenden Gesichtsausdruck. »Es ist nur eine Idee«, sagte er, »ich möchte nicht, dass du dein Leben auf Grund einer Vermutung aufs Spiel setzt.«
    »Deine Argumente sind schlüssig. Sin’jari kommt bestimmt auf diesem Weg zurück. Wir müssen nur auf ihn warten. Und ihn zur Rede stellen.«
    »Und wenn er schon wieder zurück ist?«
    Sie seufzte. »Das glaube ich nicht. Er hätte sich schon bemerkbar gemacht und würde uns lautstark beschuldigen.« Ashley blickte sich in der kleinen Höhle um. Durch die sechs Wachen und Tru’gula wirkte die Höhle überfüllt. Weitere Krieger bewachten den Weg hierher, doch über kurz oder lang würden sich die Gerüchte von ihrem Aufenthalt hier verbreiten. Dann würden andere kommen und herumschnüffeln. Sie hoffte, dass sie Sin’jari schnappten, bevor ein großes Theater ausbrach. Die Menge könnte unangenehm werden, wenn sie nicht rechtzeitig ihre Unschuld bewies.
    Wie als Bestätigung hörte sie, wie im Tunnel ein Aufruhr entstand. Stimmen wurden laut. Plötzlich platzte ein Knäuel von Mimi’swee herein. Mehrere Gestalten, die miteinander rauften, kullerten in die Höhle.
    Michaelson zog Ashley hinter sich. Auch Tru’gula stellte sich vor sie und gab ihr Deckung.
    Sie sah, wie die Krieger mit anderen, korpulenteren Mimi’swee kämpften, doch die wenigen Wächter wurden von den Angreifern schnell überwältigt. Alles wurde noch schlimmer dadurch, dass schon ein einziger Stich von einem Dolch oder Speer der Angreifer den an sich leicht Verletzten in tödliche Zuckungen versetzte.
    Bald standen nur noch Ashley, Michaelson und Tru’gula aufrecht. Mindestens zehn der gedrungenen, muskulösen Angreifer befanden sich nun vor ihnen.
    »Silaris!«, sagte Tru’gula und spuckte sie an.
    Die Angreifer machten keinen Schritt auf sie zu; sie hatten offenbar Angst, einen der Ältesten anzugreifen.
    Ein Geräusch hinter ihnen zog ihre Aufmerksamkeit auf das Wurmloch. Sie sah, wie Sin’jari heraustrat, gefolgt von zwei der hässlichen Mimi’swee. Ashley erkannte die beiden, die vorher schon bei ihm gewesen waren. Außerdem registrierte sie die Ähnlichkeit mit den Angreifern, die den Eingang abgeriegelt hatten. Es waren Sin’jaris Leute, sein Clan.
    Sin’jari lächelte breit und zeigte seine Zähne. Worte waren unnötig. Er griff lediglich zum Dolch und ging auf Ashley zu.
    Mit einem Aufstöhnen begriff Ashley, dass sie in eine Falle getappt waren.
    Die Tunnelwände rauschten an Ben vorbei. Er wünschte sich, Harrys Schlitten würde noch schneller fahren. Bergab und mit Vollgas hatte er ihn auf achtzig Stundenkilometer beschleunigen können. In den Kurven stieg der Schlitten bis zur Decke hoch. Mit zusammengekniffenen Augen blickte Ben in Fahrtrichtung und konzentrierte sich auf die Strecke. Sobald der Ausgang in Sicht käme, musste er sofort bremsen. Der Tod war ihm sicher, wenn er mit diesem Tempo aus dem Wurmloch fliegen würde. Das Gewehr unter seiner Hüfte scheuerte, und er verlagerte seine Position.
    Nun komm schon, der Ausgang kann doch nicht mehr weit sein, dachte er.
    Wenn er sich konzentrierte und seine Heri’huti -Kräfte benutzte, konnte er vielleicht erfahren, wie weit es noch war.
    Er richtete seinen Blick nach innen und ließ sein Herz langsamer schlagen. Noch bevor er in Trance
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