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Sturmjäger von Aradon - Magierlicht - Nuyen, J: Sturmjäger von Aradon - Magierlicht

Titel: Sturmjäger von Aradon - Magierlicht - Nuyen, J: Sturmjäger von Aradon - Magierlicht
Autoren: Jenny-Mai Nuyen
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Vorsitzenden der Magierschaft, musste einen wichtigen Grund haben. Sie warteten darauf, dass Olowain mehr verriet, doch er beobachtete nur einen Schwarm murmelgroßer Leuchtkugeln, die zum Takt der Musik schimmernd über ihre Köpfe hinwegschwebten.
    »Ah, diese kleinen Spielzeuge waren eine der ersten Erfindungen der Magierschaft. Sie sind so alt wie der Schiffsflug selbst und dabei noch immer so entzückend. Aber nun entschuldigt mich, ich muss Arill und seine Söldner noch von dem Treffen in Kenntnis setzen.« Er nickte ihnen zum Abschied zu. »Meine Freunde, wir treffen uns später!«
    Und schon tauchte er in der Menge unter.

Gute Nachricht
    S pätnachts trat Meister Palairon mit einer Magierin auf das Podest, um die letzte Ansprache zu halten. Inzwischen waren die Gäste in so ausgelassener Stimmung, dass kaum noch jemand registrierte, was der Vorsitzende sagte. Es waren die üblichen Floskeln und Lobesreden auf die Gründer der Magierschaft und jene, die sich vor über fünfhundert Jahren gegen Natur und Druidentum erhoben hatten. Dann überließ er der Magierin das Wort, die reglos darauf wartete, dass es still wurde. Ungeduldiges Hüsteln und Murmeln stieg in der Halle. Hel reckte sich, um zu sehen, warum die Magierin nicht anfing. Es war eine jener ranghohen Magierinnen aus der ständigen Eskorte Palairons, die auf keiner Versammlung fehlte. In dem imposanten grauen Kleid und dem breitschultrigen Umhang sah sie aus wie eine große Silberglocke. Obwohl das schwammige Gesicht vollkommen faltenfrei war, wirkte die Magierin wie eine alte Frau. Vielleicht wegen der krötenhaften Augen, von denen das rechte noch durch ein grün gefärbtes Sehglas vergrößert wurde. Oder wegen des Munds, der unvergnügt nach unten hing.
    »Liebe Gäste«, begann sie nun unvermittelt. Endlich wurde es ruhiger. Bedächtig setzte sie die Hände vor sich zu einem Dach zusammen. »Liebe Freunde der ehemaligen Liga. Liebe Brüder und Schwestern der Magierschaft!« Sie versuchte ein Lächeln. Nur ein Mundwinkel ließ sich nach oben ziehen. »Welche Freude und Ehre, den fünfhundertdreizehnten Gründungstag unseres glorreichen Aradon mit euch zu feiern. Wie die meisten von euch wissen, bekleide ich seit nunmehr neun Jahren das Amt der stellvertretendenVorsitzenden und gehöre zu den sieben Hüterinnen der Bibliothek. Heute Abend kann ich verkünden, dass ich einen weiteren Dienst in der Magierschaft antreten werde: den der Kriegsbeauftragten.« Sie legte eine Pause ein und Meister Palairon begann zu klatschen. Die Menge stimmte in den Beifall ein. Auch Hel klatschte zögernd. Eine Kriegsbeauftragte – nun war es also wirklich offiziell. Die Magierschaft, die immer höchsten Wert darauf gelegt hatte, allein mit Diplomatie und Handel Druck auszuüben, würde in den Krieg ziehen. Und niemand hatte Einwände! Alle blieben stumm und klatschten, als wäre das Wiederaufleben eines Krieges, der vor Jahrhunderten fast die Welt zerstört hatte, eine freudige Nachricht.
    Eine Weile nickte die Magierin lächelnd in alle Richtungen. Dann verhallte der Beifall und sie rieb sich die Finger mit einem leisen Seufzen. »Es ist spät und darum möchte ich nicht lange Vorträge halten. Doch eins kann ich euch versprechen, liebe Freunde: Das Alte Reich wird es nicht leicht haben mit uns. Gute Nacht!«
    Während Meister Palairon noch einmal neben die Magierin trat, den Jubel entgegennahm und mit ihr vom Podest schritt, öffneten sich auf ein magisches Zeichen hin alle Doppeltüren. Die plaudernde, singende und scherzende Menge drängte nach draußen, um zu schlafen oder – was Hel bei den meisten eher vermutete – in der Uferstadt weiterzufeiern. Es war, als hätte bei der Rede niemand wirklich hingehört.
    Meister Olowain, Harlem und Kelda standen bereits am Ausgang, als Hel und Nova dazukamen. Nova bezog sofort hinter einer Säule Stellung, damit die herausströmenden Magier, unter denen auch Aricaa sein musste, ihn nicht sehen konnten.
    »Pienova Nord!«, rief eine laute Männerstimme durch die Menge. Hel drehte sich um und entdeckte Arill und seine Männer. Offenbar hatten die Söldner munter gefeiert. Zumindest ihr Anführer. Während Arill auffällig winkte, mussten Berano und Caiden ihn links und rechts stützen. Die dunklen Augen des Söldners waren glasig, sein sonst so scharfer Blick verschwommen. Auch Relis, die hinter ihren Kameraden herging, hickste so sehr, dass das Kurzschwert an ihrem Gürtel klapperte.
    »Immer noch auf der Flucht,
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