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Sturm: Roman (German Edition)

Sturm: Roman (German Edition)

Titel: Sturm: Roman (German Edition)
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Piel
    THE HUNTER
    Die komplette erste Staffel
    Staffel 01 | Episode 01:
    Medinas Fluch
    Prolog
    „Wir sollten uns wohl auf was gefasst machen“, wisperte Robin seinem Partner zu, nachdem sie aus dem Auto gestiegen waren und wachsam zum Haus gingen. Die Schultern des jungen Beamten zitterten und er räusperte sich unterdrückt.
    Leise klapperte die Haustür im Wind. Es grollte in der Ferne, ein Sommergewitter zog auf, und die schwüle Luft roch nach elektrischen Teilchen. Die Sonne war noch nicht untergegangen, sie stach, aber die schweren Äste der Trauerweide spendeten etwas Schatten.
    Matt blickte den Kollegen finster an, zog die Dienstwaffe aus dem Holster, und stieß die Tür mit dem Fuß auf.
    „Muss ich das nicht immer“, murmelte er zur Antwort und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    Robin legte die Hand auf Matt Wilsons Arm und zog ihn wieder zurück ins Freie.
    „Matt, ich bleibe am Eingang.“
    „Was soll das heißen? Du bist mein Partner, verfluchte Scheiße!“ Er blickte ihn ärgerlich an. „Also gut, mach Meldung. Ich brauche Verstärkung. Dir ist klar, dass du dafür Ärger mit mir kriegst?“
    Robin schnaufte, schlurfte mit hängenden Schultern zum Auto zurück und setzte einen Funkspruch ab.
    Matt bezog mit entsicherter Waffe seinen Posten vor dem Haus und sah stirnrunzelnd in den Himmel. Fuck! Vor einigen Minuten waren sie noch auf Streife gewesen und jetzt stand er hier mit einem ängstlichen Partner, dem die Knie schlotterten: Robin Damasto – ein Rookie, neu im Departement, und noch lange nicht so erfahren wie er.
    Das Thompson-Haus wurde von der alten Lady Mary-Beth, ihrer kleinen Enkelin Medina und ihrem zwölfjährigen Bruder Ross bewohnt. Mary-Beth kümmerte sich in dem Viertel um Hilfsbedürftige und passte auf, dass die Kinder nicht in die Drogenprobleme ihrer Eltern gerieten. Jeder achtete sie. Niemand würde zulassen, dass ihr etwas passiert.
    Mittlerweile waren die Wolken dunkler geworden und tauchten den Abend in gespenstisches Licht. Blitze zuckten über das Haus hinweg, der Donner rollte langsam näher.
    In dem Moment traf die Verstärkung ein. Matt hatte die zwei noch nie vorher gesehen, es waren Detectives in Zivil. Ein Mann und eine Frau. Er stellte sich mit Detective Johnson vor und seine Kollegin Detective Simmon. Abgehetzt wollte Johnson wissen, was Matt wisse.
    Matt erklärte ihm, dass sie das Haus nicht betreten hatten, die Tür aber angelehnt vorgefunden hatten.
    „Okay, Officer … “ Abwartend sah Johnson in an.
    „Wilson. Officer Matt Wilson. Im Auto ist mein Kollege Robin Damasto.“
    „Officer Wilson. Wir sichern den unteren Bereich und betreten das Haus zuerst. Sie gehen dann nach oben. Kein Laut. Wir wissen nicht, was dort vor sich geht, verstanden? Meldung im äußersten Notfall bei Angriff und Lebensgefahr. Alice?“
    Die kleine, schmächtige Frau nickte, zog ihre Dienstwaffe, entsicherte sie und ging voraus.
    Als Matt den Flur betrat, umfing ihn bereits der metallische Geruch von Blut. Sein Herz klopfte heftig und er spürte, wie ihm die Brust enger wurde. Ein beklemmendes Gefühl beschlich ihn, da es im Haus unangenehm still war. Schützend hielt Matt die Waffe vor sich und huschte vom Flur ins Wohnzimmer. Die Einrichtung passte zu der alten Frau. Er hatte sie als starke und liebenswerte Persönlichkeit in Erinnerung. Sie war immer elegant gekleidet, trug jedoch nie zu dick auf, um trotzdem vertrauenserweckend zu erscheinen. Auf ihrem faltigen Gesicht war stets ein Lächeln zu finden und ihre Augen strahlten Ruhe und Verständnis aus.
    Hier würde er nichts finden, alles war aufgeräumt und sauber. Kein Blut. Auf ein Zeichen des Detectives betrat Matt die Treppe. Sie lag der Haustür gegenüber. Er erreichte den obersten Absatz und fand sich vor einer Wand wieder. Ein Flur führte von da nach beiden Seiten des oberen Stockwerkes.
    Matt wendete sich nach links und lauschte den Dielen, die protestierend knarzten, als er über sie hinwegging. Schließlich stand er vor einem Zimmer, das wohl Mary-Beth gehört haben musste. Da die Tür sperrangelweit aufstand, konnte er direkt auf ihr großes Bett schauen.
    „Gottverdammt!“, entfuhr es ihm und er verzog das Gesicht. Er stellte sich ans Fußende des Bettes und starrte auf etwas hinunter, das einmal ein Mensch gewesen war.
    Mary-Beth lag auf dem Rücken, die Arme seitlich ausgestreckt. Ihr Leib war bis zum Schambein geöffnet und klaffte hässlich auseinander. In ihren aufgerissenen Augen spiegelte
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