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Streifzüge durch das Abendland - Europa für Anfänger und Fortgeschrittene

Streifzüge durch das Abendland - Europa für Anfänger und Fortgeschrittene

Titel: Streifzüge durch das Abendland - Europa für Anfänger und Fortgeschrittene
Autoren: Bill Bryson
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i ngs bietet sich hier die Gelegenheit, si c h n a ch e t w as Besser e m um z us e h e n, fal l s das eig e ne Schuh w erk seine besten T age schon h i nter si c h hat.
    Eigentli c h w ollte ich T OPK A P I besi c ht i gen, aber e s w ar g e schlossen. Also machte ich mich a uf d e n Weg z um A rchäo l ogis c hen Mus e um. Ich muß mich w o hl verlauf e n haben, d e nn plötzl i ch st a nd ich vor d e m E i ng a ng des w ei t läufig e n und w underbar ruh i gen P arks Gü l hane. Er w ar voller s c h a ttensp e ndender Bäu m e, z w itschernder Vögel und g l ücklicher F a mi li en. Ich fo l gte d e m lei c ht a ns t eigend e n Haup t w e g, der unvers e h e ns in e i n e m Bli c k über den Bosporus endete, gl it zernd und blau. Ei ne fris c he Brise stre i fte mi c h. Ich entdeckte ein C a fe und setzte m i ch an ein e n T isch i m Frei e n, bestellte eine Cola und n a hm die L a ndsch a ft in mi c h a uf: E i n t iefblauer H i mmel spannte sich über das glitze r nde Wasser, und a n der anderen Seite der Meerenge, e t w a dr e i Kil o m eter e n t fernt, w ar e n die dürren Hügel von Ü sküdar mit w eiß e n H ä use r n übersät. Fähren durchkr e uzt e n den Bosporus und n a hmen K urs a uf die P rin z eninse l n, die in der Ferne i m bl ä ulich e n D unst zu erk e nnen w aren. In i hr e m Gefolge tumme l ten sich Mö w e n. Es w ar unbeschreibli c h s c hön. Gen a u der richtige Ort, um e i ne Reise zu be e nden.
    Ich w ar a m Ende me i ner Stra ß e angelangt. Da drüben l a g Asien; hier endete Europa, und hier sollte au c h me i n mü ßi ger Stre i fzug zu Ende geh e n. Es w ar a n der Z e it, nach H a use z u f a hren. Das G ras st e he hüf t hoch, h a tte m e i ne s c h w e r geprüfte Frau a m T elefon berichtet. Auf d e m Feld w ar ein Z a un z us a mmengebrochen. Die S c h a fe w aren auf d e m R a sen. Die Kühe st a nden i m Korn. Auf mi c h w a r tete eine Menge A rbeit.
    Und ich w ar bereit. Meine F a m ilie f e hlte mir ebenso w ie die ang e n e h m e Vertr a uth e it des F a m ili e nlebens. Ich hatte genug von der tägli c hen S u c he na c h ein e m gedeckten T isch und ein e m B e tt für die Nacht, i c h hatte g e nug von Zügen und Buss e n, g e nug d a von, in e i ner Welt von Fr e m den z u leben, ständig verb l üfft zu s e in und m i c h andauernd z u verl a ufen, und vor all e m hatte i c h g e nug v o n m e iner eigen e n öden G e sells c h a ft. W ie oft in den letzt e n T agen war ich i n Buss e n oder Züg e n e i ng e sperrt g e w e sen, hi l flos d e m träg e n Geplätscher me i ner Ged a nk e n a usgeli e fert, und hatte mir g e w üns c ht, einfach w e ggeh e n und mich selbst zurü c kl a ss e n zu können? Gleichzei t ig ve r spürte i c h d a s irrationale Verlangen w e i terzuzieh e n. Das Reis e n bes i tzt e i ne E i gen d yn a m i k, die uns dräng t , i mmer unte r w e gs zu se i n, ni e ma l s a nzuha l ten. Da drüben l a g Asi e n - direkt vor m e i nen Augen. D ie Vors t ellung schien ungl a ubli c h. In ein paar Minuten könnte i c h dort sein. Genug Geld hatte i c h noch. Vor m ir lag ein unbek a nnter Kont i nen t .
    A ber ich b i n nicht w eiterg e zogen. Ich habe m ir noch e ine Cola bestellt und den Fähr e n z ug e seh e n. U nter a nderen U mst ä nden h ä tte ich der Versu c hung viellei c ht nachg e g e ben; aber irgen d wann muß man j a irg e n d w o a nk o mmen.
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