Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Strangers on a Train - Reise der Leidenschaft

Strangers on a Train - Reise der Leidenschaft

Titel: Strangers on a Train - Reise der Leidenschaft
Autoren: Serena Bell
Vom Netzwerk:
nicht, dass der Mann mir nachkommt.«
    Seine Augenbrauen formten ein steiles, umgedrehtes Dreieck. »Hat er sie verfolgt?«
    Idiotischerweise hatte sie sich das einfacher vorgestellt. Der Schaffner hatte sie an einen britischen Butler in einem BBC -Drama erinnert, also war sie davon ausgegangen, dass er ganz diskret und entgegenkommend wäre. Aber er war eher perplex und in Alarmbereitschaft versetzt.
    »Ach, schon gut.« Was hatte sie sich bloß dabei gedacht? Sie machte alles nur noch schlimmer. »Nein. Nein, hat er nicht.«
    Der Schaffner warf einen scharfen Blick auf Jeff. Entschlossen presste er die Kiefer aufeinander. »Gehen Sie, Miss! Ich werde tun, was ich kann, damit er sie nicht mehr verfolgt. Und wenn wir in New York sind, sollten wir uns mit der Security unterhalten.«
    Gott, nein – das wäre ja eine Katastrophe! »Oh, nein! Nein, nein, nein. Er hat nichts Schlimmes gemacht.«
    »Aber sein Verhalten ist suspekt?«
    »Nein. Nein. Sein Verhalten ist nicht suspekt. Ich kenne ihn. Er ist in Ordnung. Ich will einfach nicht, dass er mir folgt.«
    »Miss«, sagte er freundlich. »Ich muss diesen Vorfall melden. Das ist meine Pflicht
.
«
    »Nein. Er hat nichts falsch gemacht. Sie können es nicht melden.«
    Amy und der Schaffner blickten sich beide verstohlen nach Jeff um. Sein dunkelbraunes Haar fiel über ein Auge, und er strich es zurück. Ihr stockte der Atem.
    Der Schaffner musste es gehört und als Angst gedeutet haben. Mit entschlossener Miene wandte er sich ihr zu. »Ich bringe Sie hier raus. Kommen Sie mit!«
    Sie zögerte, aber ihr Wunsch, von Jeff fortzukommen, war stärker als alles andere. Sie nahm ihre Laptoptasche und ging dem Schaffner nach, ohne sich umzudrehen, und konnte dennoch Jeffs Blick in ihrem Nacken spüren. Dann, wie er an ihrer Wirbelsäule nach unten wanderte, der Wölbung ihrer Hüfte folgte und frech ihre Oberschenkel hinunterglitt.
Ja.
    Nein.
    Als sie sich ein paar Waggons weiter sicher und unter den wachsamen Augen ihres Beschützers niedergelassen hatte, blickte Amy aus dem Fenster, während sich ihr Herzschlag allmählich beruhigte. Ab hier fuhr der Zug als Express bis in die Stadt, nahm Geschwindigkeit auf und zog sich die Schiene entlang, bis sich sein Rhythmus mit ihrem synchronisiert hatte. Sein Dröhnen ging ihr direkt ins Blut, bis in die Fußsohlen, und sie sah zu, wie sich die Landschaft im Schnellvorlauf veränderte, der zottelige Bewuchs des Bahndamms einer Industrielandschaft wich und dann den offenen Flächen, die Co-op City umgaben, mit Gebäuden wie viereckige Tumore.
    Der Zug begann seine erhabene Reise über die Dächer der Mehrfamilienhäuser in der Bronx hinweg, und Amy spielte ihr gewohntes Spiel und versuchte, sich die Familien vorzustellen, die in diesen kastenartigen, zur Schau gestellten Häusern zusammengepfercht waren – die Mütter, die ihre Unterwäsche raushingen, sodass die Pendler sie sehen konnten, die Kinder, die auf den teilweise abbruchreifen Balkonen und Hinterhöfen spielten.
    Er war ihr nicht gefolgt, und sie atmete wieder entspannter.
    Sie hielten an der Station 125th Street. Hier rückte die Stadt endlich dichter an die Bahnstrecke heran, und Gebäude kauerten sich zusammen und blockten den Rest der Welt ab. Der Zug war jetzt gerammelt voll. Eine übergewichtige Frau mit einem ausgefransten Rucksack setzte sich neben Amy. Die Frau und der Rucksack nahmen ihr Platz weg, aber es störte Amy nicht. Sie fühlte sich dadurch sogar sicherer.
    Dann waren sie unter der Erde. Dinge tauchten im Tunnel auf und verschwanden wieder, Werbung und Haltestellenschilder rasten vorbei, als die Strecke der Metro-North mit der New Yorker U-Bahn verschmolz. Sie war so gut wie da. Jeff war ihr nicht gefolgt. Sie betete, dass er aufgegeben hatte.

2
    Am Ende des Tages wartete er am Bahnsteig auf sie. Er bot ein Bild männlicher Gelassenheit, wie er so an eine Säule gelehnt dastand.
    Ihr Herz wollte einen Satz machen und ihr gleichzeitig in die Hose rutschen, was sie innerlich ganz schön durcheinanderbrachte, und da wusste sie, dass sie einerseits gehofft hatte, er sei wieder nach Seattle geflogen, und andererseits ebenso inständig, dass er hier sein würde, hier im Zug.
    Der dumme, arbeitssüchtige Jeff mit seinem dummen Telefon!
    Als sie durch die Schiebetür trat, stieß er sich von der Säule ab, ein Abspulen von Bewegungsabläufen, und überbrückte den Abstand zwischen ihnen. Gesellte sich an ihre Seite, passte sich ihrem Schritt an.
    Sie wurde
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher