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Stop Me - Blutige Botschaft (German Edition)

Stop Me - Blutige Botschaft (German Edition)

Titel: Stop Me - Blutige Botschaft (German Edition)
Autoren: Brenda Novak
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der sie immer noch neugierig beobachtete.
    “Ich weiß nicht, aber sie sieht gar nicht gut aus, was?”, wiederholte er.
    Ein Teenager kam näher. “Ist alles in Ordnung mit Ihnen?”
    “Vielleicht sollte jemand den Notarzt rufen”, sagte eine Frau.
    Schick sie fort . Doch Jasmines Gedanken waren so auf das fixiert, was in ihrem Schoß lag, dass sie nicht einmal den Kopf heben konnte. Dieses Armband hatte sie ihrer kleinen Schwester geschenkt. Sie erinnerte sich an Kimberlys Begeisterung, als sie das Päckchen an ihrem achten Geburtstag ausgepackt hatte. Es war ihr letzter Geburtstag gewesen, bevor der große bärtige Mann ihr Haus in Cleveland an einem sonnigen Nachmittag betreten und sie mitgenommen hatte.
    In Jasmines Kopf drehte sich alles, als die Erinnerungen sie übermannten. Bis zu ihrem zwölften Lebensjahr hatte sie ein behütetes und glückliches Leben geführt. Nie hätte sie sich träumen lassen, dass so eine Bedrohung in ihrem eigenen Haus auf sie lauern könnte. Fremde waren die Menschen draußen auf der Straße. Dieser Mann hatte sich benommen wie einer der Arbeiter ihres Vaters, deren Gesichter so häufig wechselten, dass sie mit keinem von ihnen wirklich vertraut wurde. Sie kamen ins Haus, um die Ausrüstung für sein Geschäft für Satelliten-Fernsehen zu holen, um einen Scheck abzuholen oder Papiere abzugeben. Hin und wieder stellte er Tagelöhner ein, damit sie das Lager aufräumten oder einen Zaun errichteten oder auch nur, um den Hof sauberzumachen. Sie hatte immer geglaubt, die Besucher seien nette Menschen.
    Sie hatte sogar geglaubt, er sei ein netter Mensch. Und sie hatte zugelassen, dass …
    “Soll ich den Notarzt rufen?”, schlug der Mexikaner vor.
    Jasmine musste sich den Mund zuhalten, damit die Schreie nicht aus ihrem Inneren entweichen konnten. Tief atmen! Reiß dich zusammen ! Nachdem ihre Eltern einander mit ihrer Verbitterung und Trauer fast zerstört hätten, hatten sie alle Hoffnung aufgegeben. Doch Jasmine hatte einen Funken Hoffnung tief in ihrem Inneren bewahrt. Und jetzt das!
    Sheridan tauchte auf und drängte sich an den vier, fünf Leuten vorbei, die stehen geblieben waren. “Ich kümmere mich um sie. Alles in Ordnung”, sagte sie zu ihnen, und die Menschen begannen weiterzuschlendern, nicht ohne den einen oder anderen Blick zurückzuwerfen.
    “Trink!”, sagte Sheridan.
    Die frisch zubereitete Limonade schmeckte beruhigend normal.
    Der Mann, der neben Jasmine saß, stand auf und bot Sheridan seinen Platz an. Sie dankte ihm und hockte sich auf die Sitzkante.
    Nach ein paar Minuten beruhigten sich Jasmines Atem und Herzschlag. Sie war immer noch schweißgebadet, und als sie versuchte zu sprechen, rannen ihr Tränen über die Wangen.
    “Wein ruhig.” Sheridan legte ihren Arm um sie und drückte ihre Schulter. “Lass dir so viel Zeit, wie du brauchst.”
    Jasmine wusste das Mitgefühl ihrer Freundin zu schätzen, aber jetzt, als der Schock langsam nachließ, kamen die Fragen. Wer hatte ihr das Armband geschickt? Warum, nach so langer Zeit? Was war mit ihrer Schwester geschehen? Und die wichtigste Frage von allen: Gab es auch nur die geringste Chance, dass Kimberley noch am Leben war?
    “Tut mir leid, dass ich das Päckchen mitgebracht habe und du in aller Öffentlichkeit damit konfrontiert wurdest.” Sheridans Miene spiegelte ihre Verlegenheit. “Als ich es auf dem Empfangstresen sah, zusammen mit der anderen Post, dachte ich, du hättest vielleicht schon darauf gewartet. Ich wusste, dass du heute nicht ins Büro kommen würdest, und deshalb …” Sie zuckte hilflos die Achseln. “Ich wollte nur helfen.”
    Jasmine wischte sich die Augen aus. “Schon in Ordnung. Natürlich konntest du nicht mit so was rechnen.”
    “Wer hat es geschickt?”
    “Keine Ahnung.” Sie musterte das Päckchen. Es stand kein Absender darauf. Nicht einmal eine Nachricht war dabei, nur zerknülltes Verpackungsmaterial …
    Jasmines Puls beschleunigte sich. Moment mal … Auf einem der zusammengeknüllten Blätter stand etwas.
    Vorsichtig, damit sie die Nachricht nicht zerstörte oder ihre Fingerabdrücke überall verteilte, faltete sie das Blatt Papier auseinander – und sah zwei Wörter. Geschrieben in einer Farbe, die aussah wie Blut: Stop me .
    Den ganzen Abend schlich Jasmine um das Telefon herum. Sollte sie ihren Eltern von dem Armband erzählen? Sie konnte sich nicht entscheiden. Laut Poststempel war das Päckchen in New Orleans aufgegeben worden, aber sie wusste nicht, ob
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