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Stop Me - Blutige Botschaft (German Edition)

Stop Me - Blutige Botschaft (German Edition)

Titel: Stop Me - Blutige Botschaft (German Edition)
Autoren: Brenda Novak
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sie. “Du kennst mich. Aber es ist sehr lange her, und vielleicht hast du es vergessen. Mein Name ist Jasmine Stratford. Ich bin deine große Schwester.”
    Kimberlys Mund klappte auf, und sie begann hastig zu blinzeln, als ihre Augen sich ebenfalls mit Tränen füllten.
    “Wie hast du mich gefunden?”, flüsterte sie.
    “Es war nicht ganz einfach”, erwiderte Jasmine mit einem zittrigen Lächeln. “Ich habe dich sechzehn Jahre lang gesucht.”
    Jetzt kam der Moment der Wahrheit. Jasmine schluckte hart und wartete darauf, dass ihre Schwester die Überraschung in den Griff bekam – und war verblüfft, als Kimberly sie in einer festen Umarmung an sich drückte.
    Es dauerte mehrere Sekunden, ehe eine von ihnen sprechen konnte. Schließlich machte Kimberly einen Schritt zurück und sah Jasmine an. “Ich dachte, ich würde dich nie wiedersehen”, sagte sie. “Sie haben mir gesagt, ihr wärt tot.”
    “Und du hast ihnen geglaubt?” Jasmine hoffte, dass es nicht wie ein Vorwurf klang, aber es war nicht leicht, ihren Schmerz zu verbergen.
    “Nicht ganz”, räumte ihre Schwester ein. “Aber ich wusste, dass es meiner Mutter … meiner neuen Mutter nicht gefallen hätte. Ich bin ihr einziges Kind. Sie … sie hätte mit leeren Händen dagestanden. Dabei bedeute ich ihnen so viel.”
    “Warst du glücklich?”
    “Meistens. Ich weiß, dass ich großes Glück hatte. Wenn du bereits einmal deine Familie verloren hast, hast du ziemlich große Angst, auch die andere zu verlieren. Als ich älter wurde und anfing, mir meine eigenen Gedanken darüber zu machen, was geschehen war, war ich nicht sicher, ob ich die Vergangenheit in mein derzeitiges Leben integrieren könnte … selbst wenn ich eine Verbindung herstellen könnte.” Sie zögerte. “Verstehst du, was ich meine?”, fragte sie zaghaft.
    “Ja.” Jasmine kämpfte ihre Enttäuschung mit einem gezwungenen Lächeln nieder. “Ich bin nicht hier, um dir das Leben schwer zu machen, Kimberly.”
    “Kimberly …”, wiederholte sie leise. “Das ist nicht mal mehr mein Name.”
    Jasmine erahnte, wie verwirrend und schwierig das hier für ihre Schwester sein musste. Sie beschloss, sich zurückzuziehen und ihr die Möglichkeit zu geben, sich von dem Schock zu erholen. “Es muss merkwürdig sein, ihn wieder zu hören.”
    Ihre Schwester machte ein besorgtes Gesicht. “Meine Eltern – leben sie noch?”
    “Ja. Aber sie sind nicht mehr dieselben.” Jasmine konnte nicht verhindern, dass ihre Stimme einen traurigen Klang bekam. “Wie der Rest von uns.”
    “Wo sind sie jetzt?”
    “Mom lebt immer noch in Ohio, wo wir geboren sind. Dad lebt in Alabama.”
    Sie zuckte zusammen, als hätte Jasmine mit etwas Scharfem auf sie eingestochen. “Sie sind nicht mehr zusammen?”
    “Nein. Es war schwer für sie, dich zu verlieren.”
    “Ich … ich weiß nicht, was ich jetzt machen soll.” Kimberly rieb sich mit den Händen über die Schenkel, ganz offensichtlich aufgewühlt. “Ich … ich hätte nie gedacht, dass ich dich … oder sie … noch einmal wiedersehen würde.”
    “Ich weiß.” Jasmine schwieg. “Ich wollte … nur sichergehen, dass du uns nicht brauchst. Und dir sagen …” der Knoten in ihrer Kehle schwoll erneut an, bis er sie fast zu ersticken drohte, “… wie leid es mir tut, dass ich nicht besser auf dich aufgepasst habe.”
    Tränen liefen über Kimberlys Wangen, als sie Jasmines Hand ergriff und sie drückte. “Es geht mir gut. Jetzt. Der Mann, der mich mitgenommen hatte, hat mir Angst eingejagt, aber er hat nichts … du weißt schon, hat mich nicht belästigt. Ich glaube, er konnte sich nicht entscheiden, mich seinem Boss zu überlassen, aber schließlich hat er es doch getan. Dann war da noch ein netter älterer Junge, und als ich in meinem neuen Zuhause ankam, wurde alles leichter.”
    “Ich bin froh.” Es gab noch so viel mehr, das Jasmine wissen wollte, so viel mehr, das sie sagen wollte. Aber Kimberly war immer noch zu schockiert, um sie ins Haus zu bitten.
    Jasmine beschloss, ihr die Gelegenheit zu geben, alles sacken zu lassen, und reichte ihr eine Visitenkarte mit ihrer neuen Handynummer auf der Rückseite. “Für den Fall, dass du glaubst, du könntest deine Vergangenheit doch irgendwie mit deiner Gegenwart unter einen Hut bekommen.”
    Kimberly betrachtete die Karte. “ The Last Stand. Hilfe und Unterstützung für Verbrechensopfer ”, las sie. “Da arbeitest du? In Kalifornien?”
    “Bis vor ein paar Wochen, ja, aber
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