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Stop Me - Blutige Botschaft (German Edition)

Stop Me - Blutige Botschaft (German Edition)

Titel: Stop Me - Blutige Botschaft (German Edition)
Autoren: Brenda Novak
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schlechteste Nachbarschaft. Sie fühlte sich hier sicher. Zumindest so sicher wie möglich. Immerhin legte sie sich von Berufs wegen mit vielen gefährlichen Menschen an.
    “Woher weißt du das?”
    “Ich habe es vorhin überprüft.”
    “Du meinst, er ist nicht fähig, die Ermittlungen zu leiten?”
    “Mein Vater hat den Kerl fast um seinen Job gebracht, weil er die Reifenspur ruiniert hatte.” Jasmine riss ein Papiertuch aus dem Halter und tupfte sich den Schweiß ab, der sich auf ihrer Stirn gesammelt hatte. “Ich glaube nicht, dass er den Fall noch einmal neu aufrollen wollen wird.”
    “Vielleicht könntest du mit seinem Vorgesetzten reden, damit jemand anders die Ermittlungen übernimmt.”
    “Nein. Captain Jones hat sich letztes Mal schon hinter seinen Detective gestellt. Ich bin sicher, dass er es diesmal genauso halten wird. Aber ich weigere mich, mit Castillo zusammenzuarbeiten.” Jasmine konnte den Gedanken nicht ertragen, ein wichtiges Beweismittel jemandem auszuhändigen, den sie für inkompetent hielt. Es war nicht gerade so, dass die Polizei von Cleveland ihr gegenüber offen und entgegenkommend wäre. Sie kannte den Ruf ihres Vaters und wusste, wie viel Ärger er gemacht hatte. Nachdem sie bei einer ganzen Reihe von Ermittlungen mitgearbeitet hatte, fühlte sie sich dafür gewappnet, ihrer Schwester Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Und sie war stärker motiviert, die Entführung aufzuklären, als ein Außenstehender es je sein könnte.
    “Und was ist mit einem Privatdetektiv? Was hältst du davon, Jonathan einzuschalten? Du weiß, wie gut er ist.”
    “Ich werde mich selbst darum kümmern.”
    “Wie?”
    “Ich fahre nach Louisiana.”
    Diese Ankündigung rief ein schockiertes Schweigen hervor. Schließlich sagte Skye: “Aber alles, was du hast, ist der Poststempel!”
    Nein, sie hatte mehr als das. Sie hatte sein Bild in ihrem Kopf, das wie aus dem Nichts aufgetaucht war, als sie das Päckchen berührt hatte. Sie würde sich mit einem Phantombildzeichner treffen, einen Flyer entwerfen, eine Belohnung aussetzen … Sie würde alles tun, was getan werden musste. Wenn der Schock vorüber war und sie sich wieder stärker fühlte, würde sie vielleicht noch einmal die Furcht einflößende Verbindung wiederherstellen können, die sie so kurz gespürt hatte.
    Diese seltsame Vision hatte sie von einer Sache überzeugt: Der Mann mit dem Bart wusste, dass sie ihn aufhalten konnte. Und genau das hatte sie auch vor.
    Selbst, wenn es für Kimberly zu spät war.

2. KAPITEL
    Jasmine war noch nie in Louisiana gewesen. Nach dem Hurrikan Katrina hatte sie Geld für den Wiederaufbau gespendet. Wie so viele war sie über den entstandenen Schaden entsetzt gewesen, jedoch auf eine sehr unverbindliche Weise. Sie empfand keinerlei persönlichen Verlust wie jemand, der die Gegend vielleicht schon vorher gekannt hatte. Im Moment war es ohnehin zu dunkel, um irgendetwas zu erkennen.
    Sie saß auf dem Rücksitz eines Taxis, das sie vom Flughafen zum Hotel bringen sollte, und spielte unruhig mit ihrer Tasche herum. War sie verrückt geworden, einfach hierherzukommen? Sie wusste so gut wie nichts über New Orleans und hatte in diesem Teil des Landes keinerlei Kontakte. Wie sollte sie jemals den Mann finden, nach dem sie suchte?
    Ein stetiges Pochen hinter ihren Augen war das erste Anzeichen stärker werdender Kopfschmerzen. Der Flug hatte sie einen ganzen Tag gekostet. Das Flugzeug war eng und überhitzt gewesen und hatte sie spät am Abend am anderen Ende des Landes wieder ausgespuckt. In der Luft hatte sie nur etwas zu trinken und eine kleine Tüte Erdnüsse bekommen. Sie war ausgehungert und erschöpft. Letzte Nacht hatte sie überhaupt nicht geschlafen und die Schachtel, das Armband und die Nachricht sorgfältig verpackt. Auf ihrem Weg nach New Orleans hatte sie einen Zwischenstopp in Los Angeles eingelegt, um die Beweismittel persönlich ins Labor zu bringen. Trotzdem hatte sie auf dem langen Flug nicht schlafen können; dazu war sie viel zu ruhelos gewesen. Stattdessen war sie in Gedanken immer wieder den Tag durchgegangen, an dem Kimberly verschwunden war. Vielleicht, so hoffte sie, würde sie sich an etwas Neues oder Anderes erinnern, das ihr jetzt weiterhelfen könnte.
    Als hätte sie das während der vergangenen sechzehn Jahre nicht Millionen Mal getan, spulte sie die wenigen Momente immer wieder ab. Ihr Kopf ruhte an der Rückenlehne des Sitzes.
    Jasmine hatte das Klopfen nicht gehört. Sie hatte im
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