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Stop Me - Blutige Botschaft (German Edition)

Stop Me - Blutige Botschaft (German Edition)

Titel: Stop Me - Blutige Botschaft (German Edition)
Autoren: Brenda Novak
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sie je mehr Informationen als diese preisgeben würde. Sie wollte keine alten Wunden aufreißen – aber andererseits hatten ihre Eltern ein Anrecht darauf, diese Neuigkeit zu erfahren. Aber würden sie es wirklich wissen wollen?
    Sie nahm das Headset. Ihr Vater bestimmt. Nachdem der bärtige Mann Kimberley mitgenommen hatte, hatte Peter Stratford sich so sehr der Aufgabe verschrieben, seine jüngste Tochter wiederzufinden, dass er am Ende alles verlor: sein Geschäft, seine Frau, sein Zuhause. Er hatte nach ihr gesucht, bis er darüber fast wahnsinnig geworden war. Gesucht, bis jeder andere in seinem Leben, einschließlich Jasmine, nicht mehr als ein Schatten für ihn geworden war. Und selbst dann hatte er nur aufgegeben, weil ihm keine andere Wahl geblieben war. Es gab keine Stelle mehr, die er hätte aufsuchen, und nichts mehr, was er noch hätte tun können.
    Jetzt, wo das Leben für Peter endlich wieder in geordneten Bahnen verlief, ging es ihm besser als seit Jahren. Würde die Nachricht über Kimberleys Armband ihn erneut ins Schleudern bringen?
    Jasmine setzte das Telefon wieder ab. Wahrscheinlich war es unklug, dieses Risiko einzugehen.
    Und dann war da noch ihre Mutter. Gauri war so erfüllt von Bitterkeit und Scham gegenüber Peter und Jasmine, dass sie Schwierigkeiten hatte, sich mit den beiden in einem Raum aufzuhalten.
    Das Telefon klingelte. Nervös fragte sie sich, ob es ihr Vater oder ihre Mutter sein könnte. Was sollte sie ihnen sagen? Sie überprüfte die Nummer des Anrufers und seufzte erleichtert. Es war ihre Freundin und Kollegin Skye Kellerman, nein, Skye Willis; sie hatte letztes Jahr geheiratet.
    Sie ließ sich auf einen Küchenstuhl fallen, rieb sich mit dem Finger über die linke Augenbraue. “Hallo?”
    “Ich habe gerade deine Nachricht bekommen. Und mehrere von Sheridan.” Skyes Stimme klang lebhaft, aber besorgt. “Es tut mir leid, dass ich mich erst jetzt melde. David und ich waren in Tahoe und hatten keinen Empfang.”
    “Ist schon in Ordnung”, sagte Jasmine.
    “Nein, es ist nicht in Ordnung. Wie geht es dir?”
    Jasmine war sich nicht sicher. In einer Minute lebte die Hoffnung in ihr wieder auf, im nächsten Moment war sie entsetzt, weil sich am Ausgang der Entführung ihrer Schwester nichts geändert haben konnte. “Es geht mir gut”, sagte sie, obwohl sie insgeheim ein kleines nicht mitdachte.
    “Das kommt so … unerwartet”, grübelte Skye. “Warum jetzt? Nach so vielen Jahren?”
    Diese Frage hatte Jasmine sich bereits ebenfalls gestellt. “Es muss etwas mit der öffentlichen Aufmerksamkeit im Polinaro-Fall zu tun haben.” Vor vier Wochen war sie bei America’s Most Wanted aufgetreten, einer Sendung, in der aktuelle Kriminalfälle vorgestellt wurden. Sie hatte dort das Profil eines Sexualverbrechers erstellt, der neun Jungen belästigt hatte – und der geflohen war, sobald sich Autoritätspersonen genähert hatten. Darüber hinaus hatte Jasmine die Orte beschrieben, an denen der Täter sich aufhalten könnte, und die Dinge, die er möglicherweise tat.
    “Natürlich”, stimmte Skye ihr zu. “Die Sendung wurde direkt vor Thanksgiving ausgestrahlt.”
    “Wie hätte er mich sonst finden sollen?” Nachdem ihre Mutter wieder geheiratet und Cleveland verlassen hatte, hatte Jasmine die Schule geschmissen und war von zu Hause ausgezogen. Drei Jahre lang war sie immer tiefer in einem Sumpf aus Drogenmissbrauch und Selbstzerstörung versunken. Während dieser Zeit war sie von ihrer Geburtsstadt Cleveland aus von einer Stadt in die andere gezogen, hatte sich mit merkwürdigen Jobs über Wasser gehalten und sogar auf der Straße gebettelt, um das Geld für den nächsten Schuss zusammenzubekommen. Sie bezweifelte, dass irgendjemand ihre Spur hätte verfolgen können. Ihre Eltern hatten die meiste Zeit über keine Ahnung, wo sie steckte oder was sie tat. Erst als Harvey Nolasco, ein Fernfahrer, sie aufgegabelt und darauf bestanden hatte, dass sie sich Hilfe holte, war sie langsam zur Ruhe gekommen. Wie ihre Mutter hatte sie schließlich einen weißen Mann geheiratet. Und so war sie für kurze Zeit Jasmine Nolasco geworden.
    “Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie die Adresse der Stiftung eingeblendet haben.”
    “Das haben sie.” Wenn Jasmine mit den Medien zu tun hatte, erwähnte sie The Last Stand immer. Sie finanzierten ihre Arbeit ausschließlich über Spendengelder und konnten sich keine Gelegenheit entgehen lassen, die Öffentlichkeit auf die Organisation
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