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Stolz der Kriegerin

Stolz der Kriegerin

Titel: Stolz der Kriegerin
Autoren: Sandra Melli
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für rechtmäßig erklärt und dessen Tochter Elanah aufgefordert, sich für die Freiheit ihres Vaters zu opfern. Diesem Spruch kann sich PrinzKlinal nicht entziehen. Wenn er seine Schwester nach Osten schickt, ist dies jedoch nicht auf dem kürzesten Weg, also über den Bärenfluss und den Dreifarbenfluss, möglich.Tenelian würde die Schiffe niemals zum Großen Strom kommen lassen, und in den südlichen Sümpfen und dem Mündungsgebiet des Dreifarbenflusses gibt es zu viele Freistädte und Piraten.«
    Das selbstgefällige Lachen der Freistädter zwang Gayyad zu einer kleinen Pause. Er benutzte sie, um mit Heilmagie gegen die immer stärker werdenden Schmerzen anzugehen und seine Gedanken für den letzten, entscheidenden Aufruf zu sammeln.
    »Der Brautzug muss von Urdil aus über Land durch Halondil und durch Thilion ziehen, um Tenelian weiträumig zu umgehen. Er kann auch nicht die Maraand -Fähre benutzen, sondern wird auf andere Weise auf diese Seite des Stromes übersetzen müssen. Die Schiffe werden hier in Lhandheralion anlegen und die Braut samt ihren Begleitern an Land setzen, denn einen anderen Weg gibt es nicht mehr. Was dann zu geschehen hat, habe ich mit den Fürsten Tobolar und Lankarrad bereits besprochen. Sammelt Ihr, Königliche Hoheit, Eure Anhänger an einem abgelegenen Ort und steht bereit, wenn es gilt, den entscheidenden Schlag gegen Arendhar zu führen.«
    Es kostete Gayyad beinahe mehr Kraft, als er aufbringen konnte, ruhig und überlegen zu erscheinen. Den Stein, der zur Lawine werden und die alte Ordnung in T’wool und dem gesamten Süden der Dämmerlande hinwegfegen sollte, hatte er jedoch ins Rollen gebracht.
    Noch einmal wandte er sich an Rakkarr. »Der Schwarzlandmagier Gynndhul wird sich bei Euch melden, Königliche Hoheit, und mein Siegel wird ihn als Verbündeten ausweisen. Ihr anderen erhaltet meine Ratschläge per Boten. Doch nun muss ich euch verlassen. Wichtige Aufgaben rufen mich, damit unser gemeinsames Ziel erreicht werden kann. Der Segen Giringars und der großen Ilyna sei mit euch!«
    Es gelang Gayyad gerade noch, seine Stimme zu beherrschen. Doch als er aufstand und das Zimmer verließ, vermochte er ein Stöhnen nicht mehr zu unterdrücken.
    Seine Anhänger sahen ihm erstaunt nach, doch der magischen Beeinflussung, der Gayyad sie unterworfen hatte, konnte sich keiner entziehen. Bei den meisten hatte er nur ihre eigenen Wünsche verstärken und in Bahnen lenken müssen, die ihm selbst zugutekommen würden.
    Gayyad erreichte den Hafen in einem Zustand, der ihn wünschen ließ, nie geboren worden zu sein. Das Feuer in seinem Innern raste schier unerträglich durch seine Adern, und er besaß nicht mehr die Kraft, sich gerade zu halten. Damit er dem Hafenmeister nicht verkrümmt und mit verzerrtem Gesicht entgegentreten musste, setzte er einen Illusionszauber ein, den er vorsorglich in einem magischen Kristall gespeichert hatte.
    Der Mann sah ihn kommen und wieselte sofort auf ihn zu. »Erhabener Frong, was kann ich für Euch tun?«
    »Ich brauche ein Schiff!«, antwortete Gayyad knapp, weil er fürchtete, seine Stimme nicht länger beherrschen zu können.
    »Ich lasse sofort eine Galeere fertig machen!« Der Hafenmeister wollte loslaufen, doch ein Wort von Gayyad hielt ihn zurück.
    »Halt! Keine Galeere! Ich benötige ein Boot für mich allein.«
    »Allein?« Dem Hafenmeister fielen vor Verwunderung beinahe die Augen aus dem Kopf.
    Gayyad nickte verkniffen. »Ja, und zwar schnell!«
    Er hielt die Schmerzen fast nicht mehr aus, konnte aber an diesem Ort weder seine Qual hinausschreien noch seine Schwäche zeigen. Da er nicht mehr in der Lage war, einen Zauber zu weben, überlegte er, den Mann mit seinem Beeinflussungsartefakt zur Eile anzutreiben, auch wenn solche Spuren im Kopf des Opfers leichter zu entdecken waren, als wenn er ihn sich mit lebendiger Magie unterworfen hätte.
    Gewohnt, Herrn Frongs Befehle auf der Stelle auszuführen, rief der Hafenmeister zwei seiner Untergebenen zu sich und wies sie an, einen kleinen Segler fertig zu machen, den ein geübter Mann allein bedienen konnte. Das geschah in Windeseile.
    Gayyad stieg an Bord, scheuchte die Männer an Land und zog das Segel auf. Da jede Bewegung mit noch stärkeren Schmerzen verbunden war, fiel ihm die Arbeit schwer. Aber er hatte keine Kraft mehr, Levitationsmagie anzuwenden. Zudem gab es etliche Zuschauer am Ufer, und denen durfte nicht auffallen, über welch außergewöhnliche Kräfte der Hohe Herr Frong
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