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Stirb, mein Prinz

Stirb, mein Prinz

Titel: Stirb, mein Prinz
Autoren: Tania Carver
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lachte ebenfalls. Marina sah Tränen in seinen Augenwinkeln. Sah, dass das Lächeln auf seinen Lippen blieb, als wolle er es festhalten. Erkannte, wie viel Liebe dieser Mann in seinem Herzen trug.
    Die Wunde an seinem Arm verheilte allmählich. Und die in seiner Seele auch, da war sie sich sicher.
    Bald hätte sie ihren Phil wieder.

    Das Essen war fertig, und sie saßen am Tisch. Sie waren hungrig und wollten gerade anfangen.
    »Bevor wir essen«, meinte Phil, »möchte ich noch kurz was sagen.«
    Es wurde still am Tisch. Don und Eileen tauschten einen kurzen Blick.
    »Die letzten Wochen waren ziemlich seltsam, oder?«, begann Phil.
    Niemand sagte etwas.
    »Ich wollte nur sagen …« Er sah zu Don und Eileen, »Danke. Für alles.«
    Don wollte etwas erwidern, aber Phil ließ ihn nicht zu Wort kommen.
    »Entschuldige, Don, du kannst gleich was sagen. Ich habe lange und gründlich über alles nachgedacht, und ich möchte es loswerden, solange es noch frisch in meinem Kopf ist. Was ihr zwei für mich getan habt …«, erneut sah er seine Eltern an, »dafür kann ich euch gar nicht genug danken. Niemals. Ihr habt mir ein Zuhause gegeben. Eine Kindheit. Ihr habt mir eine Zukunft gegeben.«
    Seine Stimme stockte. Er machte eine Pause. Niemand rührte sich. Niemand sagte ein Wort. Sie warteten. Phil fuhr fort.
    »Ja, ihr habt mir einige Dinge verheimlicht. Und ja, ich war deswegen wütend auf euch. Aber ich habe nachgedacht. Und …« Er hob seufzend die Schultern. »Was hättet ihr sonst tun sollen? Ich glaube, ich hätte mich an eurer Stelle genauso verhalten. Ihr wolltet nur das Beste für mich.«
    Erneut hielt er inne.
    »Und das ist der Grund, weshalb ich überhaupt eine Familie habe. Don, du hast immer gesagt, dass Familie mehr ist als Biologie. Und du hast recht.« Er warf einen Blick in die Runde. »Meine Familie ist hier. Genau hier, Don.« Ein erneuter Blick. »Dad.«
    Don wandte sich ab. Seine Augen waren feucht.
    Phil hob sein Glas.
    »Auf die Familie.«
    Sie stießen an. Tranken. Aßen.
    Gemeinsam.
    Eine glückliche Familie.
    Das Drahtseil hielt.

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