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Stipatus - Der silberne Nebel (German Edition)

Stipatus - Der silberne Nebel (German Edition)

Titel: Stipatus - Der silberne Nebel (German Edition)
Autoren: Geraldine Hauck
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Jon schreckte leicht auf, doch dann drehte er sich langsam um.
    »Ob das schon Isaac ist?«, fragte Alice ein wenig verwirrt. »Aber er ist doch erst vor zehn Minuten losgegangen.«
    »Er würde ja auch nicht anklopfen«, flüsterte Jon leise.
    Vorsichtig ging er auf die Tür zu und sah durch den Spion. Es war niemand zu sehen. Als er sie öffnete, war kein Mensch in der Nähe. Er starrte kurz in die Leere, bis ihm das leise Rascheln eines offenen Briefumschlags - dessen Lasche sich weiter öffnete - auffiel, welcher direkt vor der Tür lag. Skeptisch hob er ihn auf und ging einige Schritte aus seiner Wohnung um nachzusehen, wer ihn dort abgelegt haben könnte. Die Person war aber bereits verschwunden.
    »Tara«, sprach Jon ruhig zu dem Überwachungsroboter des Gebäudes. »Wer hat den Brief vor die Tür gelegt?«
    »Einer von ihnen Sir«, sprach eine ruhige Frauenstimme.
    »A-aber wie-«
    »Er benutzte seine Überzeugungskraft um hier reinzukommen. Der Schutz ist noch immer aktiv. Niemand könnte ohne meine Erlaubnis an ihn vorbei.«
    »Kannst du mir sagen, wie er aussah.«
    »Ein wohlhabender schwarzer Mann den Ihr mehr als nur gut kennt.«
    Jons Herz schlug schneller. Eine innere Stimme sagte ihm, er solle der Person hinterher laufen, doch er verdrängte diesen Gedanken sofort, würde dies Alice nur noch mehr beunruhigen. Deshalb drehte er sich wieder langsam um und schloss die Tür. Nicht jedoch ohne den schäbig wirkenden Umschlag aus den Augen zu lassen.
    »Was ist denn da drin?«, fragte seine Tochter neugierig. »Und was hast du mit Tara besprochen?«
    Jon antwortete nicht, sondern öffnete den Umschlag und las den Brief darin durch.
    Was auch immer in dem Brief stand traf ihn wie ein Schlag ins Gesicht, denn das Einzige was er tun konnte war wie gelähmt auf das Stück Papier zu starren. Sein Blick verdunkelte sich bevor er voller Zorn seine Hände um die Nachricht verkrampfte und dabei das Papier zerknitterte.
    »Stimmt irgendwas nicht?«, fragte ihn Alice ängstlich. Jon besann sich sofort wieder. Wirkte er jetzt jedoch ein wenig traurig.
    »Sieht so aus, als ob ich noch einmal kurz weg muss«, sagte er in einem künstlich ruhigen Ton und drehte sich wieder zur Eingangstür um. Bevor er die Türklinke berührte, sah er noch einmal zu seiner Tochter zurück.
    »Du kannst dir ruhig etwas zu essen bestellen, wenn du willst. Es müsste noch ein wenig Geld auf dem Couchtisch liegen.«
    »Was steht denn in dem Brief?«, fragte sie skeptisch.
    »Nichts Besonderes«, log Jon und versuchte es mit einen Lächeln zu überspielen.
    »Wenn es nichts Besonderes ist, warum musst du dann wieder gehen?« Das Mädchen lief langsam auf ihn zu und sah ihn eindringlich an. Wenn sie einmal erwachsen ist wird ihre Sturheit und ihre Neugierde ihr sicher viele Probleme bereiten. »Es hat doch nichts mit deiner Arbeit zu tun?«
    Jon sah sie lange wortlos an. Auch wenn sie ihren Vater wütend betrachtete sah sie dennoch traurig aus und es schien sogar, als ob sie jeden Moment anfangen würde zu weinen.
    »Keine Sorge«, sagte er beruhigend und lächelte sie an. »Ich werde nicht lange brauchen.«
    Das Mädchen sah, den Tränen nahe und mit verschränkten Armen, auf ihren Vater, bevor sie auf ihn zu rannte und ihn fest umarmte.
    »Bitte pass auf dich auf«, weinte sie leise.
    Jon war kurz wie versteinert, bevor er sich wieder lockerte und die Umarmung erwiderte.
    »Du brauchst dir wegen mir keine Sorgen zu machen«, sagte er sanft. »Du bestellst dir am besten erst einmal was zu essen und ich wette mit dir, dass ich sogar schon wieder zurück bin, noch bevor es geliefert wird.«
    »Versprochen?«
    »Versprochen«, lächelte Jon und stand wieder auf.
    »Ich hab dich lieb Daddy«, sagte sie nun wieder ruhiger und wischte sich ihre Augen trocken. Jon wollte die Tür gerade öffnen, hielt jedoch an und drehte sich noch einmal zu ihr um.
    Da stand sie und sah ihn, mit ihren tränengefüllten Augen an und schniefte dabei leise. Jon versuchte sich zu beherrschen, war er jedoch trotz allem verunsichert.
    »Ich dich auch Alice«, lächelte er und schloss die Tür hinter sich.
     
    Im Aufzug dachte Jon lange nach. Dann war es jetzt also so weit. Er wusste, dass es eines Tages es so kommen musste. Doch jetzt fürchtete er sich davor.
    »Ihr werdet nicht wieder zurückkommen, nicht wahr?«, fragte ihn Tara erneut.
    »Sieht ganz danach aus«, erwiderte Jon bitter.
    »Es tut mir leid, dass es so weit kommen musste.«
    »Das muss es nicht.« Er
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