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Stipatus - Der silberne Nebel (German Edition)

Stipatus - Der silberne Nebel (German Edition)

Titel: Stipatus - Der silberne Nebel (German Edition)
Autoren: Geraldine Hauck
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ganze Weile verträumt auf das Telefon. Es stimmte, was sein Bruder sagte. Doch er wollte auf keinen Fall damit aufhören, wäre es jetzt sowieso zu spät. Das Alkahest, das große weiße Elixier erweitert seine Sinne. Dank ihm ist es ihm nur möglich diese alten Legenden zu verstehen. Außerdem hatte er bereits so viel davon genommen, dass es sein Körper schon angenommen hatte. Es war also unmöglich damit aufzuhören. Seine Miene verdunkelte sich, als er darüber nachdachte. Hört er damit auf, wird er sterben. Nimmt er es weiter werden sie es schon sehr bald erfahren, wodurch er vermutlich auch sterben würde. Doch so oder so war es ihm egal. Er kannte sein Schicksal bereits.
    Er lehnte sich zurück und starrte mit leeren Blick auf eine große Weltkarte über den Schreibtisch.
    Die Karte zeigte seltsame spiegelverkehrte Länder, von denen nur wenige unseren glichen. Island hatte Ähnlichkeiten mit einer Schneeflocke, Australien sah so aus wie eine Koralle und Alaska wie ein Drachenkopf mit einem langen Horn, das aus seinem Kopf herausragte. Doch das war bei weitem nicht der größte Unterschied.
    Russland, Finnland, Norwegen und Schweden waren ein selbstständiger Kontinent, von Europa und Asien getrennt.
    Die Bilder, die an ihr quer verstreut angeheftet waren, zeigten meist leere Landschaften, verfallene Gebäude oder seltsame, tot aussehende Bäume. In manchen hat jemand ein Blatt gekritzelt, in dessen Mitte sich ein Auge mit einer schlitzartigen Pupille befand.
    Direkt in der Mitte von Grönland, Russland und Afrika waren handgemalte Skizzen befestigt. Alle drei zeigten jeweils einen riesigen Baum mit langen schmalen Ästen, die so aussahen als würden hunderte lange, dünne Arme aus dem Stamm herauswachsen. Der Baum in Afrika war strahlend weiß, der in Grönland schwarz und der in Russland tiefblau. Alle waren mit einem Pfeil mit Britannien verbunden, die sich genau dort trafen, wo ungefähr Edinburgh liegen sollte, wenn man mit einbezieht, dass es Spiegelverkehrt lag.
    Jon fixierte lange die Karte. Nicht nur das sie mit Dokumenten und Fotos zugeheftet war, überall auf der Welt wurden mehrere Stellen mit einem blauen X markiert.
    Jons Blick wurde immer ausdrucksloser. So viele male hatte er auf diese Karte gestarrt, doch bis jetzt hatte er noch keine Lösung gefunden. Er wandte seinen Blick ab. Vielleicht würde es ihm helfen, wenn er sich mit etwas anderem beschäftigen würde. Er drehte seinen Schreibtischstuhl um und sah sich im Raum um.
    Es war sehr unordentlich. Viele kleine Figuren hingen an der Decke und wirkten wie kleine Talismane. Die meisten von ihnen waren Tierfiguren aus Holz oder den verschiedensten Metallen. Unter ihnen waren noch mehr dieser Blätter mit den Katzenaugen. Jedoch gab es drei verschiedene von ihnen. Ein W eißes mit goldenem Auge und schwarzer Pupille, ein S chwarzes mit silbernen Auge und einer weißen Pupille und ein Rotes mit bronzenem Auge und tiefblauer Pupille. Die Zeichen für die drei großen Elixiere. Die, die die Welt kontrollieren. Er lächelte ein wenig und sah auf die vielen Tierfiguren, vor allem auf eines das wie eine Mischung aus Drache und Fledermaus aussah. Auch wenn sie wohlmöglich nutzlos waren, so fühlte er sich mit ihnen sicher. Schließlich wollte er sich nicht nur auf den großen Hausroboter verlassen.
    Auf einem anderen Tisch lagen um ein großes Schwert mit tiefschwarzer Klinge, weiße, schwarze oder dunkelblaue Dolche. Alles Fundsachen, die er in all den Untersuchungen mit seinem Freund gefunden hatte. All die Untersuchungen, die viel leichter währen wenn er nur mehr erzählen würde. Er versuchte nicht mehr daran zu denken und wandte sich zu einem anderen Tisch, direkt gegenüber, der mit vielen Papieren zugemüllt war. Mehrere von ihnen zeigten weitere Skizzen. Die drei Bäume oder die Blätter mit den Augen. All diese Bilder, die er immer dann zeichnet, wenn er es mit der Dosis mal wieder übertrieben hatte. Er drehte sich wieder um und sah nun auf ein altes Foto, das genau vor ihm lag.
    Darauf waren offensichtlich er selbst und seine Frau, die lächelnd ein Baby in ihren Händen hielt. Zu der Zeit, als das Foto aufgenommen wurde, wirkte er jedoch viel gesünder. Seine Haut hatte mehr Farbe und seine Augen leuchteten nicht oder hatten die schneeweißen Pupillen. Er nahm das Bild in die Hand und sah es lange an.
    »Es muss doch eine Antwort geben«, sagte er verbittert. »Hier irgendwo.«
    Er fuhr sich durch seine Haare und kramte einen kleinen
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