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Stipatus - Der silberne Nebel (German Edition)

Stipatus - Der silberne Nebel (German Edition)

Titel: Stipatus - Der silberne Nebel (German Edition)
Autoren: Geraldine Hauck
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lächelte traurig. »Wenn sie mir meine Erinnerungen lassen, dann wird es sicherlich nicht so schlimm werden.«
    »Das kann ich leider nicht beurteilen.« Jon lachte leise.
    »Bitte sorg dafür, dass mein Bruder nicht den gleichen Fehler begeht.«
    »Ihr könnt auf mich zählen.«
     
    Ungefähr eine Stunde später fuhr Jon langsam in die Richtung eines alten zerstörten Bahnhofes. Der Regen ging bereits in einen heftigen Niederschlag über. Die Gegend war völlig verlassen. Der alte Bahnhof war das einzige Bauwerk in der ganzen Umgebung.
    Er hielt genau davor an, setzte seinen Hut auf und stieg aus.
    Das Gebäude selbst war schon völlig heruntergekommen. Die Metallstützen waren verrostet und der Bahnsteig lag voller Schutt.
    Jon zögerte und sah lange auf den Bahnhof. Welch Ironie, dass er gerade diesen Ort ausgewählt hat. Hier würde zwar alles Enden, jedoch gleichzeitig etwas Neues beginnen.
    Er blickte noch einmal auf sein rotes Armband das er am linken Handgelenk trug, bevor er die Station betrat.
    Außer ihm war niemand zu sehen. Er lief ein wenig herum, doch er war die einzige Person weit und breit. Was sonst nur zu sehen war, war ein helles, purpurleuchtendes Licht. Es schien in der Luft umher zu schweben, bevor es kurz darauf verschwand. Jon sah den Lichtkegel beunruhigt hinterher. Könnte es sein, dass er bereits die ganze Zeit von diesem Ding beobachtet wurde? Nein, denn dann würde es sich nicht so auffallend vor ihm zeigen. Aber wem würde es dann gehören? Der Regierung oder vielleicht sogar dem CDC? Er verwarf den Gedanken sofort, würde sich das CDC ja unmöglich für den Bahnhof interessieren. Es war sicher nur ein Außenseiter, gefangen in dieser toten Stadt.
    Als er an einer alten verrostenden Bank vorbeikam, setzte er sich nieder, holte eine Zigarette aus seiner Jackentasche und zündete sie sogleich an. Darauf kramte er in seiner Hosentasche und holte eine kleine Taschenuhr hervor. Es war halb sieben. Er nahm einen langen Zug an seiner Zigarette und schloss kurz die Augen.
    »Fünf Jahre«, sagte er leise. »Jetzt sind es schon fünf Jahre.«
    »Du hättest nicht hierher kommen sollen«, sagte eine sanfte Frauenstimme hinter ihm. Jon öffnete langsam seine Augen zur Hälfte und sah traurig auf den Boden. Er machte aber nicht den Anstand, seinen Kopf zu der Person zu drehen.
    Wenige Meter hinter ihm stand eine Frau mit langen blonden Haaren, dieselbe Frau von dem Foto. Sie lächelte sanft und lief langsam auf ihn zu.
    »Du weißt doch, dass dieser Ort nur schlechte Erinnerungen hervorruft. Außerdem ist es hier viel zu gefährlich. Du hättest Nathaniel anrufen sollen.«
    »Er hätte mich nur davon abgehalten«, sagte Jon ruhig. »Doch das wird vielleicht meine einzige Chance sein, diesen Mann zu finden.«
    »Warum die ganze Mühe?«, fragte sie und umarmte ihn von hinten. »Du weißt doch, wer mich umgebracht hat. Warum kümmerst du dich nicht einfach um ihn?«
    »Er war nichts weiter als ihr Werkzeug. Ihn trifft keine Schuld. Sie haben ihn nur benutzt und dabei fast in den Wahnsinn getrieben. Außerdem macht er sich selbst deswegen schon große Vorwürfe.«
    »Hmm«, sagte sie leise. »Doch hättest du wenigstens dieses Schwert mitnehmen sollen. Das ist eine Falle und du weißt es. All deine Träume, die du in letzter Zeit hattest. Du wirst sterben.«
    »Ich weiß, was sie mit mir vorhaben. Und es ist mir egal. Ich war nie ein guter Vater für Alice. Isaac und Edward werden sich viel besser um sie kümmern. Damit werden sie auch alle endlich außer Gefahr sein und können ohne jede Ängste ihr Leben weiter leben. Außerdem bin ich es leid, all diesen Schmerz zu spüren. Auch wenn sie mich hier und jetzt aus den Weg räumen, so werde ich wenigstens meine Antworten bekommen.«
    »Du weißt doch aber, dass wir uns dann nie wieder sehen können.«
    »Du bist nichts weiter als eine Einbildung. Du bist bereits vor fünf Jahren gestorben. Das alles hier ist nichts weiter als ein Selbstgespräch.«
    Sie seufzte leise und streichelte über seine Wangen.
    »Leb wohl mein Liebster.«
    Im nächsten Moment wurde Jon von einem lauten Grollen aufgeschreckt. Er zuckte förmlich zusammen und stand sofort auf. Die Frau war nicht mehr zu sehen.
    Er sah sich überall hektisch um. Die Kreatur schien sich zu bewegen und auf etwas zu warten. Jons Atem wurde unregelmäßig und seine Hände umklammerten stark zitternd einen Revolver. Er lief umher und versuchte das Geräusch ausfindig zu machen.
    Das Grollen wurde
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