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Stimmen

Stimmen

Titel: Stimmen
Autoren: Greg Bear
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Flaubert-Haus standen stets so weit voneinander abgerückt, dass man fast brüllen musste, um sich miteinander zu verständigen – und tauschten einen Händedruck.
    »Suchen Sie nach einer Sache, in die Sie investieren können?«, fragte Peter.
    »Nein, nach einem Investor«, berichtigte Weinstein. »Eine Million Dollar ist das Mindeste. Ein Klacks, wenn man damit eine Revolution finanziert.«
    »Eine Revolution in der Telekommunikation?«
    Weinstein verzog das Gesicht. »Lassen Sie uns dieses Wort bitte vermeiden.«
    Peter hob das schwarze Plastikding vors Gesicht, drehte es so lange, bis er eine Nahtstelle gefunden hatte, und versuchte, sie mit dem Daumennagel anzuheben, ohne Erfolg. »Wenn’s kein Handy ist, was ist es dann?«
    »Wir nennen es Trans. T, R, A, N, S geschrieben, im Singular wie im Plural. Wenn Sie ein bisschen Geld locker machen, bekommen Sie eins für den persönlichen Gebrauch. Wenn Sie viel investieren, erhalten Sie mehrere und können sie an Ihre Freunde verteilen. Sehr schicke Dinger, Spitzentechnologie, so was ist noch gar nicht auf dem Markt. Spüren Sie, wie leicht es ist? Qualitätsware.«
    »Sieht aus wie ein Handy«, sagte Peter. »Ist aber keins?«
    »Fast ins Schwarze getroffen«, bestätigte Weinstein mit schräg gelegtem Kopf. »Im nächsten Jahr kosten sie noch nichts. Danach gehen wir damit an die Öffentlichkeit und machen Niederlassungen in jedem Einkaufszentrum der Welt auf.«
    »Und Joseph will nicht investieren?«
    Weinstein zuckte die Achseln. »Die Vorführung ist nicht gut gelaufen. Scheint irgendwie mit diesem Gebäude zusammenzuhängen.«
    »Es hat Stahlträger. Und jede Menge Steine.«
    »Trans wird überall funktionieren, vom Mittelpunkt der Erde bis zum Mond.« Weinstein blies die Backen auf. »Weiß nicht, warum es hier nicht klappt, werd meinen Chef fragen müssen.«
    »Und Ihr Chef ist…?«
    Weinstein legte einen Finger an die Lippen. »Mr. Benoliel vertraut Ihnen?«
    »Das nehme ich doch an. Jedenfalls vertraut er darauf, dass ich ihn nicht allzu oft um Geld anhaue.«
    Weinstein reagierte mit einem seltsamen Blick und wedelte mit dem Finger in der Luft herum. »Geht’s hier um die kleinen Muntermacher?«
    »Das war wirklich nur ein Scherz. Ich erledige bestimmte Dinge für die Benoliels. In Wirklichkeit bin ich ein Niemand.«
    Weinstein blinzelte ihm zu. »Aber Sie haben Einfluss. Die Benoliels vertrauen Ihnen, das hab ich schon gemerkt. Behalten Sie das Ding. Eigentlich kann ich Ihnen sogar mehrere geben. Verteilen Sie die Dinger an Ihre Freunde. Aber wenn Sie mir einen Gefallen tun möchten, dann geben Sie eines davon einem guten Freund von Mr. Benoliel, besser noch jemandem, der mit Mrs. Benoliel befreundet ist.«
    Peter schüttelte den Kopf. »Ich hab schon ein Handy. Jede Woche bekomme ich Anrufe, die mir irgendeinen neuen Service versprechen.«
    »Und wie wär’s, wenn überhaupt kein Service nötig wäre?« Weinstein spreizte die Finger wie ein Magier. »Ein Gerät von Trans hält ein Jahr lang, danach ersetzen Sie’s durch ein anderes, wobei der Preis noch nicht feststeht, aber er liegt in jedem Fall unter dreihundert Dollar.
    Dafür können Sie zu jeder Tages- und Nachtzeit unbegrenzt telefonieren, von jedem Ort der Welt aus. Ist viel besser als ein Digital-Telefon, die analoge Tonwiedergabe hat nämlich eine Eins-zu-eins-Qualität, wie Gott sie für uns vorgesehen hat. Mögen Sie Vinyl-Schallplatten?«
    »Hab immer noch einige.« In Wirklichkeit besaß Peter Hunderte, vor allem Platten mit Jazz, klassischer Musik und dem guten alten Rock ‘n’ Roll der Sechzigerjahre.
    »Dann wissen Sie ja, was ich meine. Klingen wunderbar, als ob jemand einem leise ins Ohr flüstert. Keine Interferenzen, nur sauberer Ton. – Wenn Sie Mr. Benoliel davon überzeugen können, dass wir große Dinge vorhaben, erhalten Sie von uns Ihr Leben lang kostenlos Trans-Apparate. Sie selbst und fünf, nein zehn Ihrer Freunde.«
    Peter lachte trocken. »Und weiter?«
    Weinstein zog eine Augenbraue hoch. »Fünftausend in Aktien. Offiziell anerkannte Vorzugsaktien, die auf dreiundzwanzig Dollar pro Stück festgesetzt werden.«
    Peter zog die Augenbraue noch höher als Weinstein. Nicht umsonst hatte er im Filmgeschäft überlebt.
    Weinstein grinste verschlagen. »Oder fünftausend Dollar bar auf die Hand, zahlbar, wenn Mr. Benoliel investiert. Sie können es sich aussuchen.«
    »Wie wär’s mit zehntausend?«
    Weinstein behielt das freundliche Lächeln bei, auch wenn es jetzt
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