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Stille Kuesse sind tief

Stille Kuesse sind tief

Titel: Stille Kuesse sind tief
Autoren: Susan Mallery
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Freundin.“
    Elias wandte sich an Annabelle. „Es ist nichts Ernstes.“
    „Du bist neunzehn.“
    Wütend funkelte Elias ihn an. „Bring mich nicht dazu, dir wehzutun, alter Mann.“
    Annabelle schüttelte den Kopf. „Ehrlich gesagt bin ich immer noch ein wenig verwirrt. Ich bin, äh, hier, um Reiten zu lernen.“
    Shane zwinkerte Elias zu. „Das war eine Abfuhr.“
    „Als wenn du es besser könntest.“
    Shane wusste, dass der Junge damit wahrscheinlich recht hatte. Wichtiger noch, aus reinem Selbstschutz wäre es schlau, sich von Annabelle Weiss fernzuhalten. Selbst wenn sie eine noch so große Versuchung darstellte.
    „Also, wegen der Reitstunde …“, begann sie.
    Elias seufzte. „Liegt es am Alter? Alle halten mich eigentlich immer für ziemlich reif.“
    Kopfschüttelnd klopfte Shane ihm auf die Schulter. „Tatsächlich?“
    „Du halt dich da mal lieber raus, Alter. Das geht nur mich und die Lady was an.“
    Alter Mann?
    Annabelle riss die grünen Augen auf. „Willst du etwa mit mir ausgehen?“
    „Wenn man das fragen muss, hab ich irgendwas falsch gemacht“, murmelte Elias.
    „Auch etwas, was die Freundin sagt?“, fragte Shane leise.
    Elias warf ihm einen wütenden Blick zu. „Sei still.“
    Erneut klopfte Shane ihm auf den Rücken. „Mach dir nichts draus, Junge. Irgendwann lernst du es auch noch.“
    „Ich kann das schon ganz gut.“
    „Ach ja?“
    Shane wandte seine Aufmerksamkeit wieder Annabelle zu. Es war genauso, wie er vermutet hatte: Überall, wo sie auftauchte, machte sie nur Ärger. Einerseits bedauerte er sein Angebot bereits, ihr zu helfen, andererseits fragte er sich, wie er es überleben sollte, wenn er sie nicht mehr sah. Sie war die Art von Frau, die …
    Abrupt wurde er aus seinen Gedanken gerissen, als sich eine ganz andere Art von Ärger aus Richtung Weide näherte.
    Annabelle gab ja zu, dass sie sich bisher nicht gerade mit Ruhm bekleckert hatte,wenn es um ihre Beziehungen mit Männern ging, aber so verwirrend hatte sie sie noch nie empfunden. Der junge Cowboy versuchte sie anzumachen, was ja ganz schmeichelhaft war, aber keinen Sinn ergab. Sie war doch viel zu alt für ihn. Sicher, ihre neuen Stiefel waren ziemlich niedlich, aber der Mann, der derart auf Schuhe stand, musste vermutlich erst noch geboren werden.
    Wahrscheinlich liegt es an der Größe, dachte sie seufzend. Nur weil sie so klein war, hielten die Leute sie für wesentlich jünger, als sie war. Oder inkompetent. Oder beides.
    Was Shane anging, der live und in Farbe noch viel besser aussah als in ihrer Erinnerung, so wirkte er eher amüsiert, als dass er sich zu ihr hingezogen fühlte. War wahrscheinlich auch besser so. Zumindest kam er ihr an diesem Tag schon etwas normaler vor. Vielleicht hatte er sich beim letzten Mal, als sie ihn kennengelernt hatte, nicht so gut gefühlt.
    „Nicht bewegen“, sagte Shane auf einmal leise.
    Sie blinzelte ihn an. „Wie bitte?“
    „Nicht bewegen. Ganz ruhig stehen bleiben. Elias?“
    „Alles klar, Chef.“ Der Teenager schlüpfte zwischen den Latten des Zaunes hindurch und begann, einen großen Bogen zu schlagen.
    „Es wird nichts passieren“, sagte Shane, ohne den Blick von ihr zu wenden.
    Annabelle erkannte, dass dies hier kein merkwürdiges Spiel war, sondern dass es tatsächlich ein Problem gab. Sie erstarrte, als sie sich vorstellte, dass sich ihr womöglich eine riesige Schlange näherte. Eine mit einem fiesen, giftigen Biss, der innerhalb von sechs schmerzhaften Sekunden töten konnte. Oder vielleicht wurde sie von etwas noch Schlimmerem angegriffen, obwohl sie sich im Moment nicht vorstellen konnte, was das sein könnte.
    „Ein Bär?“, fragte sie hoffnungsvoll. Zerfleischt zu werden klang immer noch besser, als es mit einer Schlange zu tun zu bekommen. „Ist es ein Bär?“
    „Ein Pferd.“
    „Was?“
    Sie drehte sich um und sah den weißen Hengst, über den sie am Tag zuvor geredet hatten. Anscheinend hatte er sich eigenmächtig aus seinem Gatter befreit und kam jetzt auf sie zugetrabt.
    Es war ein wunderschönes Tier – so wie aus einem Film. Seine Mähne und der Schweif schimmerten, er war muskulös, und die Hufe glänzten schwarz in der Sonne. Die dunklen Augen suchten ihren Blick, während er direkt auf sie zukam.
    Er sieht so freundlich aus, dachte sie, während ihre Nervosität schwand. Fast so, als wollte er sie beruhigen.
    Sie legte die Hand auf die Brust, knapp unterhalb ihrer Kehle. „Oh, ihr habt mich aber erschreckt. Ich dachte schon,
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